𝗝𝗲𝘀𝘀𝗲
Nervös spielte ich mit meinen Fingern herum und wippte aufgeregt mit meinem Bein auf und ab. Ich war aufgeregt, meine Gefühle waren gemischt und ich wusste wirklich nicht, wie ich Marcus fragen sollte. Es war, als wäre ich in einer Zwickmühle gefangen. Immerhin wusste ich genau, wie schwierig das Thema Outing war, vor allem in so einer Zeit bei der wir beide sowieso viel Hate ab bekamen. Aber wir konnten weder etwas für unsere Hautfarbe, noch für unsere Sexualität und es war auch nicht für mich so leicht, aber ich wollte endlich jedem Zeigen können, dass ich Marcus liebte und ihn immer bei mir haben wollte.
Schon seit geraumer Zeit beschäftigte mich das Thema und ich wollte den nächsten Schritt mit Marcus gehen. Das war mir schon bei unserem ersten Kuss bewusst und das wurde mir nur noch deutlicher bewusst. Ich war mir sicher, dass das mit Marcus nichts kurzes war – wie man es nach einem Jahr aus kurz nennen mag oder nicht – auf jeden Fall wollte ich bis zum Rest meines Lebens bei Marcus sein. Ich wollte bis zum Rest meines Lebens seine schöne Stimme hören, seine weichen Lippen auf meinen spüren, seine Hände an meinem Körper spüren und in seine strahlenden Augen sehen. Ich wollte bis zum Rest meines Lebens beobachten, wie er mit Hope umging. Er behandelte sie schon wie seine eigene Tochter und ich wusste genau, dass sie es für ihn auch war. Und mein Freund war sowas wie ein zweiter Vater für meine Kleine.
Ich liebte es, ihnen beim Spielen zuzusehen. Wenn Marcus mit ihr Teeparty spielte und sich sogar komplett Pinke Sachen angezogen hatte und mindestens eine Stunde mit ihr und ihren Kuscheltieren Tee trank. Oder wenn Marcus mit ihr einen Disney Film schaute – vorne voran definitiv der König der Löwen und die Schöne und das Biest. Oder wenn er ihr eine Geschichte erzählte und ihr etwas vorlas. Es erfüllte mein Herz jedes Mal mit Glück. Es machte mich stolz und es zeigte mir nochmal mehr, wie sehr ich Marcus doch liebte.
Ich wollte schonmal mit ihm reden, aber dann hatte ich mich doch nicht getraut. Aber es lag mir seit Tagen auf dem Herzen und Marcus hatte ebenfalls schon bemerkt, dass etwas nicht ganz stimmte. Er hatte bemerkt, dass etwas mit mir war und fragte mich auch öfter mal was los war. Aber ich hatte es bis jetzt immer nur abgewunken und mir schnell eine Ausrede einfallen lassen haben.
Eine zufallende Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich wurde sofort noch nervöser. Es dauerte nicht so lange, bis mein Freund in meinem Blickfeld auftauchte und sich zu mir auf die Couch legte. „Hey Baby.", lächelte er mich an und legte seine Lippen auf meine. Diese wirklich schöne Geste ließ mich etwas runterkommen und ich erwiderte den Kuss sanft. Meine Hand fuhr in seinen Nacken und ich spürte seine Hände auf meinen Hüften. Erschrocken quietschte ich auf als er mich auf meinen Schoß zog. Grinsend blickte er zu mir hoch, was mich die Augen verdrehen ließ, doch ich legte meine Lippen wieder auf seine und küsste ihn wieder sanft. Meine Finger spielten mit seinen Haaren und ich zog einmal leicht an ihnen, was ihn aufseufzen ließ.
Ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust und kuschelte mich an ihn. Marcus lachte nur leise und beide lauschten wir dem Fernseher weiter, welcher eine Serie spielte, die wir einfach mal angefangen hatten, aber nicht wirklich regelmäßig schauten.
Ich wurde wieder richtig nervös und versuchte mir die richtigen Worte zusammenzulegen, was wirklich schwierig war, obwohl ich mir vorhin selber die Worte schon zusammengelegt hatte.„Was ist los, Jesse?", fragte Marcus dann leise und ich solchen Momenten hasste ich es wirklich, dass er mich lesen konnte wie ein offenes Buch. Er musste mit nur in mein Gesicht schauen und er konnte erkennen, was los mit mir war. Ich blickte zu ihm, in seine braunen Augen und spürte seine Hände an meinen Seiten auf und ab streichen. „Ich muss mit dir reden.", murmelte ich und erkannte jetzt, wie sich langsam Panik in ihm breit machte. Aber bei mir war es nicht anders. „Ich denkt schon seit längerer Zeit darüber nach.", fing ich an und nahm seine eine Hand in meine. „Ich liebe dich, Marcus. Wirklich, du bist alles für mich und ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen und deswegen wollte ich dich fragen, was du von einem öffentlichen Outing hältst.", fragte ich und drückte seine Hand kurz.
Es war still, lange war es still und ich dachte wirklich, dass ich jetzt alles verbockt hatte. Erst eine Hand an meiner Wange, die meinen Kopf vorsichtig hochdrückte, ließ mich aus meiner Trance erwachen. Marcus lächelte mich warm an, seine Augen strahlten in meine und seine Lippen hatten sich zu einem Lächeln verzogen. Leicht nickte er. „Ich hätte nichts gegen ein Outing, Jesse.", lächelte er, was mich aufgeregt lachen ließ. Meine Lippen legten sich auf seine und ich umarmte ihn fest.Es dauerte etwas, bis wir die passenden Bilder herausgesucht hatten. Aber man erkannte die Beziehung zwischen uns. Auf einem Bild saßen wir mit Hope unter dem Weihnachtsbaum und auf dem anderen Küssten wir uns gerade mit dem Champions League Pokal in der Hand. Es waren meine Lieblingsbilder von uns, welche allerdings nicht zu privat waren.
Bevor wir unsere Handy endgültig weggelegten, überlegten wir uns einen kurzen Text, welchen wir runter schrieben. Es dauerte wirklich etwas, bis ich meine Gefühle kurz und simpel ausgedrückt hatte und ich mit Marcus alle Sachen nochmal absicherte. Wir überprüften alle Bilder, überprüften den Text und erst als wir uns wirklich sicher waren, drückten wir auf senden.„𝖣𝖺𝗇𝗄𝖾 𝖿𝗎̈𝗋 𝖺𝗅𝗅𝖾𝗌. 𝖨𝖼𝗁 𝗅𝗂𝖾𝖻𝖾 𝖽𝗂𝖼𝗁.❤️"
[940 Wörter]
Seit etwas längerer Zeit mal wieder ein Kapitel.
Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt. <3
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𝐁𝐞 𝐦𝐲 𝐋𝐨𝐯𝐞𝐫 - 𝐉𝐞𝐬𝐬𝐞 𝐋𝐢𝐧𝐠𝐚𝐫𝐝×𝐌𝐚𝐫𝐜𝐮𝐬 𝐑𝐚𝐬𝐡𝐟𝐨𝐫𝐝
Fanfic"Bist du momentan verliebt?", dass ist eine Frage, die Jesse völlig aus der Fassung brachte. Er kannte die Antwort nicht, aber irgendwo tief in ihm drinn wusste Jesse, dass er jemanden kannte der sein Herz zum höher schlagen brachte. 𝑀𝑎𝑟𝑐𝑢𝑠...