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Arctic Monkeys - I Wanna Be Yours


»HALT ENDLICH STILL«, sage ich ungeduldig.

»Versuch ich ja, aber das brennt echt«, meint Lo'ak.

Ich sitze zusammen mit Lo'ak und Neteyam in dem Zelt, in dem wir Metkayina unsere Heilkräuter trocknen und unsere Pasten aufbewahren. Es ist Abend, draussen ist es dunkel und ich verarzte die Wunden der beiden Jungen. Nach der Schlägerei gestern haben beide Wunden davongetragen, die ich nun behandeln muss, weil Tsireya wirklich kein Talent dafür hat.

Konzentriert trage ich die grüne Paste auf den Kratzer auf seiner Stirn auf. Er ist fast wieder zugeheilt dank den Kräutern, die Tsireya und ich heute Morgen aus dem Wald geholt haben. 

»Bist du irgendwann mal fertig?«, beschwert Lo'ak sich und verzieht sein Gesicht, als ich die Paste in die Wunde an seinem Kinn reibe.

»Gleich«, murmele ich. »Wenn du still halten würdest, würde das hier deutlich schneller gehen.«

Neteyam, der neben uns sitzt, wirft seinem Bruder ein neckendes Lächeln zu, was Lo'ak nur mit einem Augenrollen erwidert. Währenddessen bin ich fertig mit ihm und stoße ein zufriedenes Seufzen aus. »Fertig.«

»Endlich«, Lo'ak steht auf. »Ich lass euch beide mal alleine«, er wirft uns einen zweideutigen Blick zu und dieses Mal ist es Neteyam, der mit den Augen rollt. »Schon gut Bro«, zwinkert Lo'ak ihm zu, bevor er aus dem Zelt verschwindet.

Neteyam und ich sind jetzt alleine. Kurz weiß ich nicht, was ich machen soll und es entsteht eine unangenehme Stille. Ich sehe in seine Bernsteinaugen und dann wieder weg, weiß nicht wo ich meinen Blick hinlenken soll.

Seit ich gestern bewusstlos geworden bin, haben wir nicht geredet, aber Tsireya hat mir erzählt, dass er die ganze Zeit bei mir geblieben ist, während ich geschlafen habe. Ich bin immer noch gerührt deswegen und finde es niedlich, wie Neteyam sich um mich gekümmert hat. Ich weiß zwar nicht, was das zwischen uns ist, aber es kann gerne so bleiben.

Ich räuspere mich. »Ich...gehe dann mal noch etwas von der Paste holen.«

Neteyam nickt und ich stehe auf, um der unangenehmen Situation zu entfliehen. Ich gehe zu der Ecke des Zeltes, in der wir unsere Heilkräuter und Pasten aufbewahren und fülle etwas von der grünen Kräutersalbe in die Holzschüssel. Das ist total unnötig, weil sie noch fast zur Hälfte voll ist, aber ich hätte es nicht ausgehalten, Neteyam noch länger stumm gegenüberzusitzen und in seine fesselnden Augen zu blicken.

Ich knie mich wieder vor ihn, tunke einen Finger in die Paste und tupfe sie sanft auf die Wunde, die Neteyams Stirn ziert. Er zieht scharf die Luft zwischen seinen Zähnen ein. »Sorry, aber die Paste hilft am besten gegen Wunden«, meine ich entschuldigend. Mit zusammengezogenen Augenbrauen versorge ich die Wunden des Omticaya.

»Meine Brüder haben dich ziemlich vermöbelt«, stelle ich fest. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit mit ihnen zu sprechen, aber ich nehme mir fest vor, ihnen eine gehörige Standpauke zu halten, wenn ich sie wiedersehe. 

Neteyams Stirn wird von einer halb verheilten Wunde geziert, seine Lippe ist aufgeplatzt und über seine Wange zieht sich ein Kratzer. Eigentlich sieht er mitgenommen aus, doch auf irgendeine Art machen die Kratzer ihn attraktiv.

»So schlimm war es gar nicht«, winkt Neteyam ab. »Ich hätte sie locker schlagen können.«

»Natürlich«, lächele ich amüsiert. »Aber mal im Ernst: Wieso um Himmels Willen habt ihr euch mit meinen Brüdern geschlagen?«

𝕒𝕞𝕓𝕖𝕣 𝕖𝕪𝕖𝕤 ⎮ Neteyam x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt