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WARME SONNENSTRAHLEN KITZELN meine Nase und das zwitschern der Vögel dringt durch meinen ruhigen Schlaf. Als ich meine Augen öffne, frage ich mich verwundert, wo ich bin, doch dann erinnere ich mich an die letzte Nacht, Neteyams Kuss und werde mir der Tatsache bewusst, dass ich die ganze Nacht behütet in seinen Armen geschlafen habe. 

Als ich mich zu Neteyam umdrehe, der einen Arm um mich geschlungen hat, blicke ich in seine wachen Bernsteinaugen und ein lächeln schleicht sich auf seine Lippen.

»Guten Morgen Prinzessin«, murmelt er. Seine raue Stimme hört sich wunderbar an und ich kuschele mich noch näher an ihn. Es ist alles so wunderschön und ich wünschte, das hier würde nicht enden, ich wünschte wir könnten für immer hier auf dieser Lichtung liegen bleiben.

»Bist du schon lange wach?«, frage ich nach einigen Minuten.

»Nicht wirklich, nur ein paar Minuten. Aber ich habe gerne die Zeit damit verbracht, dir beim Schlafen zuzusehen«, antwortet Neteyam lächelnd.

»Du...hast mir beim Schlafen zugeschaut?«, frage ich ungläubig.

»Wir müssen zurück ins Dorf«, sagt der Omaticaya und übergeht meine Frage. An seiner niedergeschlagenen Stimme erkenne ich, dass er, genauso wie ich, lieber noch hier geblieben wäre, doch er hat Recht. Mit einem mulmigen Gefühl denke ich an die Standpauke, die mir meine Eltern halten werden, vor allem wenn sie erfahren werden, dass ich mit einem Jungen eine Nacht im Wald verbracht habe. Sie werden auf falsche Gedanken kommen, was wir gemacht haben könnten, obwohl wir uns nur geküsst haben.

Eine sehr lange Zeit Blicke ich in seine Bernsteinaugen und gerade als ich mich erheben will sagt er: »Hat dir jemals jemand gesagt wie unglaublich hübsch du bist?«, Überrascht realisiere ich sein Kompliment und schüttle den Kopf. »Nein, nicht wirklich.«

»Dann weißt du es jetzt«, er legt eine Hand an meine Wange und legt seine Lippen auf meine. Der Kuss ist nicht sanft, wie der letzte Nacht, er ist eher leidenschaftlich und fordernd. Ich greife in sein weiches Haar und umschlinge seine Hüften mit meinen Beinen, als er uns herumrollt und ich unter ihm liege.

Ich genieße die letzten Sekunden, in denen ich seine Lippen auf meinen spüre, doch dann unterbricht er den Kuss. »So gerne ich auch in dieser Position liegen bleiben würde, Prinzessin, jetzt müssen wir wirklich zurück«, lächelt er.

»Okay«, murmele ich und fühle mich ein bisschen wie ein kleines Kind, das keinen Nachtisch bekommen hat.

Als wir im Dorf ankommen, steht die Sonne schon hoch am Himmel und geschäftiges Treiben herrscht zwischen den Hütten und Zelten. Fischer werfen ihre Netzte unten am Strand aus, Krieger schärfen ihre Speere, Ilus tollen mit ihren Reitern im Wasser. 

»Siateya«, ruft da plötzlich jemand. Ich sehe, wie Tsireya auf mich zustürmt und mich stürmisch umarmt. »Ich hab mir so Sorgen gemacht, wo warst du?«, erst jetzt, als sie mich wieder loslässt, bemerkt sie Neteyam, der neben mir steht. »Was macht er hier?«

»Hör zu, ich erzähl dir das später, jetzt muss ich erstmal-«, doch ich werde von einer strengen Stimme unterbrochen. »Siateya, wo bist du gewesen?«, donnert meine Mutter, die dicht gefolgt von meinem Vater angelaufen kommt.

»Ich war nur im Wald«, sage ich schnell.

»Nur im Wald«, schnaubt meine Mutter. »Und was macht der hier«, misstrauisch wandert ihr Blick zu Neteyam. »Er war doch nicht etwa bei dir?« 

Scheiße, wir hätten getrennt gehen sollen. »Doch«, murmele ich betreten. "Was?", ruft meine Mutter wütend. »Ich denke das ist eine Diskussion, die wir im Zelt weiterführen sollten«, unterbricht mein Vater sie. »Und du solltest jetzt gehen, Neteyam«, der nickt daraufhin, doch bevor er geht, finden sich unsere Blicke noch ein letztes Mal. Dann packt meine Mutter mich am Arm und schleift mich mit zu unserem Zelt.

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»Alles gut, ich mache es nie wieder«, seufze ich genervt.

»Du siehst aber nicht so aus!«, zischt meine Mutter. »Was fällt dir ein, dich einfach mit einem dieser dämonenblütigen Fremden nachts im Wald herumzutreiben!«

Mein Vater tritt vor und legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Es ist doch nichts passiert-« »Es hätte aber etwas passieren können«, faucht meine Mutter. »Wir können diesen Omaticaya nicht vertrauen!«

Ich verdrehe meine Augen. Ich habe das Gefühl, wir würden schon seit Stunden diskutieren. Tsireya sitzt mittlerweile mit angezogenen Knien in einer Ecke des Zeltes und lauscht dem Streit, den ich und meine Eltern führen. Eigentlich sind es nur ich und meine Mutter Ronal, denn mein Vater macht sich auf jeden Fall nicht so große Sorgen, wie meine Mutter.

»Sie sind genauso Na'vi, wie wir es sind«, widerspreche ich. »Du behandelst sie so, als wären wir nicht die gleiche Spezies, aber wir sind es. Auch sie sind nur Na'vi!«

»Ich möchte trotzdem nicht, dass du dich mit diesem Jungen triffst«, meint meine Mutter. 

»Aber-«, doch sie lässt mich nicht ausreden: »Keine Wiederrede!« 

»Du kannst nicht einfach mein Leben bestimmen«, rufe ich. »Doch, das kann ich sehr wohl, ich bin deine Mutter!«, ich will widersprechen, aber ihr stechender Blick rät mir davon ab. Niedergeschlagen nicke ich.

»Ich bin wirklich enttäuscht von dir«, sagt meine Mutter leise.

Autsch. Das hat wehgetan. Noch nie war meine Mutter so aufgebracht wegen eines Jungen, was vermutlich auch daran liegt, dass Neteyam der Erste ist, mit dem ich das gemacht habe, was ich nun mal letzte Nacht getan habe. Natürlich habe ich meinen Eltern nicht erzählt, dass wir uns geküsst haben, doch ich will nicht wissen, was sie sich jetzt zusammenreimen, was wir getrieben haben könnten.

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Ich bin mit dem Kapitel vollkommen unzufrieden. In den nächsten Kapiteln kommen wieder mehr Szenen mit Neteyam ;-)



𝕒𝕞𝕓𝕖𝕣 𝕖𝕪𝕖𝕤 ⎮ Neteyam x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt