Bad Boys Toys

Kapitel 1 Verführungstechniken

„Gem, lass mich in Ruhe! Ich habe keine Lust!", verdreht Fourth die Augen.

Was will dieser Typ eigentlich?

Schlimm genug, dass sich Fourth für den Haushalt verantwortlich fühlt.

Nie hätte er gedacht, dass er sich um alles kümmern muss, wenn sie ein gemeinsames Appartement bewohnen.

In Thailand fiel ihm das nicht auf.

Er hätte sich auch denken können, dass der verwöhnte Gem in seiner Wohnung keinen Finger krumm macht.

Seine Mama schien alles ordentlich zu halten.

Da wohnt er schon alleine und weiß trotzdem nicht, wie man den Geschirrspüler einräumt.

Fourth erkannte schnell, welche Aufgabe er in Neuseeland zu übernehmen hat.

Er soll also die Mama für den Bad Boy spielen.

Warum kann er ihm auch nichts ausschlagen?

Fourth guckt grimmig, während er ihnen das Frühstück vorbereitet.

„Fourthy Fourth, komm schon!", setzt Gem seine schmollenden Lippen ein, „Die Kleine ist so süß und ziert sich etwas. Alleine will sie sich nicht mit mir treffen. Du musst mich begleiten! Das Essen geht auch auf mich! Und ich bringe den Müll raus. Eine ganze Woche lang!", strahlen seine Augen.

Er denkt wohl, das sei eine Besonderheit.

Fourth schüttelt nur den Kopf, während er das Rührei auf die Teller legt.

„Den Müll kannst du immer raus bringen! Immerhin mache ich alles andere hier!", mault er und schenkt Gem nicht einmal einen Blick, „Ich will heute Abend nicht ausgehen. Wir müssen morgen früh zu dem Austausch-Meeting. Lass uns doch erstmal richtig ankommen, bevor du gleich wieder auf die Jagd gehst!", erschrickt Fourth von der Hand, die sich ihm auf die Schulter legt.

Er kann gerade so noch die Teller auf dem Tisch abstellen, bevor Gem ihn mit Schwung umdreht und ihn an die Schultern packt.

„Fourth, Lena ist bezaubernd schön. Ich hatte noch nie eine Deutsche. Bitte, tu mir den Gefallen! Ihre Freundin wird dir sicher gefallen. Wir bleiben nicht lange!", kullern seine Augen.

Wie kann so ein Playboy plötzlich so kindlich wirken?

Seine Worte zeugen von erwachsenen Drängen, doch sein Gesicht ist noch immer von der puren Unschuld geküsst.

Fourth Herz erweicht bei diesem Anblick.

Gems sanften Züge.

Seine kullernden Augen und diese lieblich schmollenden Lippen.

Das Kind will unbedingt sein Eis und Fourth kann einfach nicht widerstehen.

Kann er doch nie.

Diese Verführungstechniken.

Ihre Freundschaft ist durchtränkt von Momenten, in denen Fourth im Nachhinein bereut, sich auf Gems Ideen eingelassen zu haben.

Und trotzdem will er seinen besten Freund immer glücklich machen.

„Gem!", seufzt er erschöpft, „Wir sind erst seit einer Woche in Neuseeland. Ich möchte mich erstmal an diese neue Situation gewöhnen. Mich einleben. Die Richtlinien an der Universität sind mir noch nicht geläufig. Lass mich doch abends ruhig schlafen gehen. Ich brauche meine Erholung, damit ich morgen fit bin", versucht er es erneut.

Und er muss lächeln bei dem frechen Grinsen seines besten Freundes.

„Ich bringe dich rechtzeitig nach Hause. Versprochen!", kneift er ihm in die Wange, „Ausgehen mit zwei schönen Frauen ist auch Erholung, mein Freund. Sei nicht so prüde!", tätschelt er Fourths Haar.