Kapitel 9 Perspektivwechsel

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„Deine Haare sehen ganz verwuschelt aus!", streicht Mark die abstehenden Haare Fourths zurecht, „Aber der Helm stand dir trotzdem sehr gut!", lächelt er und zeigt auf den Beifahrerhelm, der auf seinem Motorrad ruht.

Dieses wunderschöne Gesicht könnte jede Frisur tragen.

Fourths lächelndes Gesicht kann Mark aber nichts vormachen.

Sah er doch mit jeder vergehenden Minute, wie die Augen des jungen Mannes sich wandelten.

Als er ihn abholte, wirkte Fourth noch unruhig und aufgebracht.

Er sprang auf sein Motorrad und war für alles bereit.

Mark verstand, dass er sich nur schnell fortbewegen wollte.

Und die Fahrt überlegte er, ob er Fourth fragen sollte, was ihn so bewegt.

Warum er aus dem Haus gerannt kam und am liebsten fliehen wollte.

Mark sollte ihn also aus einer unangenehmen Situation retten.

Natürlich würde Poseidon ihn aus jeder schwierigen Situation retten.

Doch er ist auch bereit dazu, ihm zuzuhören und ihm seine Lebensweisheiten zu Füßen zu legen.

Fourth ist sechs Jahre jünger.

Sechs Jahre Lebenszeit, die neue Erlebnisse und Erkenntnisse mit sich bringen.

Sechs Jahre, die einen Perspektivwechsel bewirken können.

Mark kennt selbst den plötzlichen Wandel, den selbst ein Tag Lebenszeit bedeuten können.

Wenn von einem Moment in das andere alles anders ist.

Wenn alles plötzlich mit ganz anderem Blick gesehen und mit einem völlig neuen Herz gefühlt wird.

Poseidon kennt die wilden, gefährlichen und die sanften, lebensspendenden Strömungen aller Ozeane.

Und Poseidon hat einen jungen Gefährten kennengelernt, dem er bei all den Strudeln und Wellen des Lebens zur Seite stehen möchte.

Er spürt so deutlich, dass Fourth es wert ist.

Jede Mühe, jede Kraft.

Er spürte die dezente Berührung hinter sich, als er mit seinem Motorrad Fourth in die Flucht verhalf.

Er hielt sich mit beiden Händen nur zaghaft an Marks Jacke fest.

Dabei hätte er ihn umgreifen müssen, um sicher hinten zu sitzen.

„Halt dich richtig fest! Ich will nicht, dass dir was passiert!", sagte Mark und brachte Fourth Hände in die richtige Position.

Fourth grinste verlegen, als er an Marks Rückseite gepresst wurde und erstmals den Duft eines anderen Mannes an seinem Gesicht spürte.

Der Fahrtwind kühlte nicht bloß seine erröteten Wangen.

Mit jedem sich entfernenden Meter konnte Fourth die Gedanken an Gem schwinden spüren.

Er war so aufgelöst, als er ihre gemeinsame Wohnung verließ.

Gems Gesichtsausdruck hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt und Fourth fühlte sich schrecklich, ihn so zurückzulassen.

Aber es wird Zeit für einen Perspektivwechsel.

Es ist Zeit, sein eigenes Leben zu betrachten.

Sein Blickwinkel galt immer nur Gem.

Wie ein Besessener hielt er sich an einer Imagination fest.

Er war so überzeugt, dass seine tiefe Liebe eine Berechtigung hat.

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