Unvollständige Geschichten

Flammende Federn - Will ich vergessen oder mich wieder erinnern!

Meine Haare wehen im Wind. In meinen grünen Augen glänzen die Tränen. Es ist heiß. Ich verbrenne, wortwörtlich. Ich stehe im Wald und um herum sind nichts außer Flammen. Über mir kreischt ein Vogel und wirft seine flammenden Federn ab. Als sie auf mir landen gehe ich endgültig in Flammen auf. Ich schreie mir die Seele aus dem Leibe und dann...

Schweißgebadet wache ich auf und sitze sofort aufrecht in meinem Bett. Ich schreie. Mein Herz rast und ich habe Angst. Zitternd sehe ich mich um. "Keine Flammen.", denke ich erleichtert. Es klopft und mein Bruder kommt in mein Zimmer. Als er die Tränen in meinen Augen sieht kommt er auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Vorsichtig erwidere ich die Umarmung.

Er löst sich nach einer gefühlten Ewigkeit und haucht mir seine Frage ins Ohr, "Möchtest du mir sagen was passiert ist?" Langsam nicke ich und beginne zu sprechen, "Ich hatte wieder diesen Alptraum. Ich stand im Wald, vor dem Haus in dem Mama und Papa verbrannt sind. Ich war von den Flammen einhüllt und es war so unglaublich heiß. Dieser Traum wirkt von Mal zu Mal realer. Diesmal konnte ich ihn schreien hören. Den Vogel mit den flammenden Federn. Er warf sie zu mir hinunter und als sie auf mir landeten ging ich vollends im Flammen auf und dann...dann bin ich aufgewacht.", ich hatte begonnen zu weinen und musste schluchzen. Mein Bruder beginnt leise vor sich hin zu summen und fängt schließlich an ein Lied zu singen. Ein Lied, welches Mama und Papa immer gesungen haben. "When the day is long, and the night, the night is yours alone.....", mit tränenbedrückter Stimme stimme ich nach einer Weile mit ein, "...Everybody hurts...Sometimes...Sometimes everything is wrong..." Irgendwann hatten wir das Lied zu Ende gesungen und ich fiel lächelnd in einen ruhigen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen ist alles so wie immer. Mein Bruder tut so als wäre in der Nacht nichts passiert und dafür bin ich ihm sehr dankbar. "Wollen wir heute ein wenig im Wald spazieren gehen, Josie?" Ich stocke kurz antworte dann aber, "In Ordnung."

Nach zweieinhalb Stunden stehen wir mitten im Wald. Wie angewurzelt bleibe ich plötzlich stehen und fange unkontrolliert an zu zittern. "B..Bitte ni..nicht. Nein...St...stopp. Hör a...auf. NEEEEEEEIIIIIIIIIIIINNN!!!!", stottere ich erst und schreie schließlich. Meine Sicht verschwimmt und die Stimme meines Bruders verstummt und mir wird schwarz vor Augen. Ich falle und das letzte was ich spüre ist, dass ich aufgefangen werde und wie mein Bruder verzweifelt nach mir ruft.

Als ich langsam wieder zu mir komme höre ich eine engelsgleiche Stimme singen, "...ly thing that's real, the needle tears a hole the old familar sting" Ich öffne vorsichtig meine Augen und muss aufgrund des grellen Lichts mehrmals blinzeln. Anstatt etwas zu sagen lausche ich weiter dieser schönen Stimme, welche von einem Mädchen vor mir zu kommen scheint. "...try to kill it all away, but I remember everything. What have I be- Oh du bist wach.", sie hatte sich selbst unterbrochen und sieht mir tief in die Augen.

Ich öffne den Mund und möchte sie etwas fragen. Doch ich bekomme keinen Ton hinaus. "Wer bist du? Was ist mit mir? Wo ist er? Wo ist mein Bruder? Ich habe zu viele Fragen!", toben meine Gedanken. Das Mädchen fängt wie aus dem Nichts plötzlich an zu lachen. "Astoria! Sei still ich will schlafen.", keift eine Jungenstimme hinter mir. Erschrocken springe ich auf und sehe hinter mich. Allerdings stellt sich das schnelle aufstehen als Fehler heraus, denn mich überkommt der Schwindel und ich breche zusammen. "Herrje. Jetzt sie was du getan hast Raven! Wegen dir hat sie sich erschrocken und ist jetzt schon wieder zusammengebrochen.", "Ist doch nicht meine Schuld, wenn die so schwach ist!", "Hey! Sie ist immer noch die Erbin DER Kraft und die Tochter der Meister."