Wer bist du? - Gefangen

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"...in die Psychiatrie mitnehmen."

Ich reagiere nicht sofort doch dann springe ich auf Irina zu und reiße sie von ihrem Stuhl runter. Auf dem Boden würge ich sie. "Ich werde nirgendwo hingehen!", keife ich sie an. Ich weiß nicht warum ich das tue. Ich weiß nicht mehr wer ich bin. "Was ist aus dem fröhlichen Mädchen geworden?" Es klopft. Ich springe von Irina runter und laufe zum geöffneten Fenster. "Wir sind hier zum Glück im Erdgeschoss. Ich könnte einfach abhauen.", denke ich, aber irgendetwas hindert mich. Ich weiß nur nicht was.

Plötzlich werde ich von zwei Händen zu Boden geworfen und ich höre das metallische Geräusch von Handschellen. "Was soll das?", schreie ich und versuche mich zu wehren. "Wie kann man denn ein neunjähriges Mädchen festnehmen". "Du bist zwar erst 9 hast aber bereits über hundert Menschen umgebracht."

Dann  piept es in meinen Ohren und alles wird schwarz.

Ein weißes Licht erscheint vor mir und schon befinde ich mich in einer dunklen Kammer. Links eben mir sitzt mein Bruder, rechts mein Papa und mir gegenüber meine Mama. Ich will mit ihnen sprechen kann es aber nicht. Völlig unerwartet fallen sie mir um den Hals und...weinen? Ja sie weinen! Ich will etwas sagen da sind sie schon wieder weg und ich wache auf.

"Sina! Sie wacht auf", ruft eine schrille Stimme. Ich sehe etwas verschwommen erkenne aber, das vier Personen auf mich zu kommen. "Ich bin Sina. Du bist hier in der Psychiatrie kleines."

Nach diesem Satz bin ich hellwach und sehe mich hektisch um. Doch ich sehe nicht viel. Es ist alles dunkel. "Warum nur?", murmle ich und falle dann wieder ins Kissen und blende alles aus. Ich versinke in Gedanken.










Seit 5 Jahren bin ich jetzt schon hier gefangen. Ich rede nicht. Ich schlafe die meiste Zeit. Ich habe viel abgenommen. Wer mich sieht würde denken mit einer Leiche zu sprechen. 

Jedes Jahr darf ich die Klinik für an zwei Tagen verlassen, zwar mit 3 Betreuern und 2 Polizisten, aber ich gehe raus. Am Todestag meiner Eltern und an dem von meinen Bruder und von Konstantin Krylow. Schließlich starb Dr. Krylow wegen mir. 

Heute ist es wieder soweit. Janicks und Konstantins Todestag. Ich bin bereits sehr früh aufgebrochen und nun stehe ich vor dem Grab meines Bruders und erzähle ihm was ich bis jetzt so gemacht habe. Ich rede und rede und die Zeit vergeht. Nach viereinhalb Stunden begebe ich mich in die Richtung von dem Grab des Doktors. Auch hier bete ich für ihn und entschuldige mich bei ihm. Danach renne ich lachend in den nächsten Park und bleibe irgendwann lächelnd stehen, drehe mich zu meinen Begleitern und lache einfach.

 Danach renne ich lachend in den nächsten Park und bleibe irgendwann lächelnd stehen, drehe mich zu meinen Begleitern und lache einfach

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Vor einer Woche hatte ich wieder einen meiner Ausraster und habe mich mal wieder sehr verletzt. Mein Auge hat sehr gelitten, an der Wange habe ich einen Schlag einer anderen Patientin einkassiert nachdem ich sie beleidigt hatte und auch meine Schulter wurde geprellt bei einem Sturz. Außerdem habe ich viele Schrammen und blaue Flecken davongetragen. 

Solche Ausraster habe ich immer wenn die Todestage meiner Familie oder des Doktors näherrücken.



Wieder in der Klinik verschwindet mein Lächeln und ich ziehe mich in mein Zimmer zurück. Ich bitte davor noch eine Betreuerin mitzukommen, dass ich ein paar Briefe schreiben kann.

Nachdem ich hier in der Psychiatrie aufgewacht war wollte ich, dass man eine Liste erstellt mit allen Menschen die durch meine Hand sterben mussten. An die Familien jedes Opfers schreibe ich zwei bis dreimal im Jahr einen Brief. Ich entschuldige mich immer wieder und helfe ihnen so gut ich kann mit medizinischen Ratschlägen. Ich weiß von den Familienumständen aller Familien und da ich mich sehr gut in der Medizin auskenne fragen sie mich oft was sie tun sollen. So kann ich ihnen wenigstens etwas geben nachdem ich allen so viel Leid zugefügt habe.






Weitere drei Jahre sind vergangen. Mir geht es gesundheitlich so schlecht, dass ich ans Bett gefesselt bin und eine Frau dessen Namen ich immer vergesse meine Briefe schreibt und für mich die Friedhofbesuche abhält. Zuvor sage ich ihr immer was sie sagen soll. 

Ich durfte meine Haare weiß färben. So fühle ich mich viel besser.

Mein rechtes Auge musste entfernt werden, weil ich es mir bei einem meiner Ausraster fast komplett ausgerissen hatte

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Mein rechtes Auge musste entfernt werden, weil ich es mir bei einem meiner Ausraster fast komplett ausgerissen hatte. Wie weiß ich nicht, aber jetzt habe ich schon wieder ein Auge verloren.

Ich habe die Hoffnung im Leben bereits aufgegeben. Das ich gesund werde, ich glücklich werde, leben kann. Ich lege mich wieder hin und schließe die Augen. Dann kann wieder diese Stimme hören. Sie tauchte kurz nachdem mein Bruder Suizid begann auf und verschwindet nicht mehr.

Du wirst sicher bald sterben. Es wäre nie soweit gekommen, wenn du nicht geboren wärst nicht wahr? Oder wenn du schon hier sein musst, dann hättest du nicht mit deinem Bruder im Auto streiten dürfen. Du hättest angeschnallt bleiben müssen. Es ist deine Schuld, dass deine Eltern gestorben sind!

"Azura?" 

Und dann tust du auch noch auf Heldin und versuchst die Leichen zu retten. Du hättest deinen Bruder dort liegen lassen und dich selbst retten sollen. Ich meine er ist doch so oder so verreckt. Nur 3 Monate später als sonst. 

"Azura."

Du hättest schon längst drüber weg sein können, aber nein. Madame muss sich ja wie sonst was aufführen! Stirb doch einfach! Damit tust du allen einen Gefallen! Du schadest allen Personen in deinem Umfeld! Wenn du tot bist werden sie sich sicherlich freuen, dass sie dich los sind!

"Azura!"

Warum? Warum kannst du nicht einfach verrecken? Du willst doch auch deine Eltern und Jonas wiedersehen. Er heißt Janick. Falsch er hieß Janick, Schätzchen. Du hast ihn auf dem Gewissen. Genauso wie über 200 andere Menschen auch. Du. Bist. Eine. Killerin! Kapische?

"AZURA!!!", "Was?", schreie ich und als ich sehe wer da vor mir steht. Doch dann nach einiger Zeit frage ich unsicher, "B..Bist du es w..wirk...wirklich..."





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Würde mich sehr über Feedback freuen.

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