☬ тєи ☬

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"War es deine Mutter?", fragte ich leise, als wir wieder zurück in Tokyo waren. "Hm?", machte Jay und sah von der Tischplatte, die sie bis eben angestarrt hatte auf. "Ob es deine Mutter war.", wiederholte ich sanft und kam zu ihr herüber. Laut seufzte sie. "Ja." Ich strich ihr die eisblauen Strähnen aus den Augen und sie lehnte sich gegen meinen Bauch. "Und was hat sie gesagt?" "Ihr Name ist Danica. Sie muss vor ein paar Tagen schon aus der Wohnung verschwunden sein. Allerdings hat sie uns etwas hinterlassen, mit dem wir sie aufspüren können." "Und sonst?" Jay knurrte leise. "Nao." "Komm schon, ich bin neugierig.", grinste ich und wuschelte ihr durch die weichen Haare. Murrend versuchte sie meine Hand wegzuscheuchen, allerdings ließ ich nicht locker. "Jetzt hör auf.", lachte sie dann und zog mich auf ihren Schoß. "Geht doch.", schmunzelte ich nur und sie verdrehte die Augen. Bei Hades, sie sah so knuffig mit den zerzausten Haaren aus. Ich schlang meine Arme um ihren Hals und zog eine Augenbraue nach oben. "Also?" Jay wich meinen Blick aus. Sie war noch immer völlig neben der Spur, doch irgendwann musste sie diesen Schritt hinter sich bringen, so wenig sie das auch wollte. "Sie hat gesagt, sie liebt mich.", murmelte sie schließlich nach einigen Momenten. "Und es wird auch ganz sicher so sein, auch wenn ihr euch nie wirklich kennengelernt habt. Sie hat dich immerhin neun Monate lang in ihrem Bauch mitgeschleppt und was weiß ich, wie lange nach der Geburt noch." Die Blauhaarige stieß ein Schnauben aus und blickte endlich zu mir auf. "Irgendwann musste es so kommen, Jay. Egal wie lange du es vermeiden wolltest." "Ich weiß.", erwiderte sie leise und spielte gedankenverloren mit einer meiner pinken Strähnen. "Ich wünschte nur, ich hätte mehr sagen können." "Das kannst du. Besuch sie in der Unterwelt." Sie verzog das Gesicht. Seufzend rollte ich erneut mit den Augen. War ja klar. "Sonst bist du doch auch nicht so!", rief ich aus und warf die Arme in die Luft. Luke beobachtete uns neugierig, während er seinen Eisbecher löffelte. Dann streckte er den Löffel zuerst zu Jay. "Eis?" Schmunzelnd nahm sie ihn entgegen. "Du weichst mir aus, Jay." Mit dem Löffel im Mund grinste sie mich an. Oh dieser Teufel. Da versucht man mal ein Therapiegespräch mit ihr zu führen, um ihr zu helfen und sie ignoriert einen. Schönen Dank auch! Sie streckte erneut den Arm aus, um einen Löffel Eis aus dem Becher zu holen und hielt ihn mir vor den Mund. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. Nö, dass konnte sie knicken! Ich werd nicht wieder weich! Sie nutzte das so gnadenlos aus. Arschloch, so ein Arschloch! Langsam begann sie den Löffel vor meinem Gesicht kreisen zu lassen und ihre Mundwinkel verzogen sich noch mehr, als sie bemerkte, wie meine Augen ihm kurz folgten. Nopedinope, not today bitch! "Ach komm schon Nao.", sagte sie und ihre raue Stimme bescherte mir eine Gänsehaut. "Du nutzt das gnadenlos aus hmpf-", rief ich aus und noch während ich sprach, schob sie mir den Löffel in den Mund. "Du bist so ein Arsch!", nuschelte ich und nahm ihr den Löffel aus der Hand. Sie lehnte sich zurück. "Und es funktioniert immer wieder, oder?", grinste Jay. "Warum habe ich dich damals überhaupt angesprochen?", murrte ich und klaute mir noch einen Löffel von dem köstlichen Eis. Luke hatte sich währenddessen einen neuen Löffel geholt und schaufelte zufrieden einen nach dem anderen in seinen schokoverschmierten Mund. "Weil du dich unbedingt beweisen wolltest?" "Weil ich dir eins in die Fresse hauen wollte." "Hm ich glaube, das konntest du genug." "Wohl eher nicht genug.", schnaubte ich mit vollem Mund. Jay lachte dreckig. "Also wo machen wir weiter. Wir haben schließlich eine Mission.", seufzte sie dann. Ich funkelte sie böse an. "Wo wir weitermachen? Vielleicht dort, wo wir gerade aufgehört haben, bevor du mich verführt hast." "Ich soll dich verführt haben?", erwiderte die Hades Tochter unschuldig grinsend und ich schlug ihr gegen die Schulter. "Hör auf abzulenken!" "Okay, okay ich mach's. Jetzt hör auf zu nerven." "Wehe erst in zehn Jahren." "Gott, du bist so anstrengend." "Aber dafür liebst du mich.", grinste ich, gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen und stand auf. "Ich glaub, dass überleg ich mir noch einmal.", murrte Jay hinter mir und ich stemmte die Arme in die Hüfte. "Jayna Nilal!", rief ich aus und drehte mich schwungvoll um, nur um gegen sie zu prallen. War ja mal wieder typisch für mich. Wie oft wollte mir das eigentlich noch passieren? Dreckig feixend sah sie zu mir herunter und betont langsam legte sie mir dann ihre Hände an die Seiten. Ich hob drohend meinen Zeigefinger. "Wag es dir.", zischte ich, doch sie wäre nicht Jay Nilal, wenn sie es nicht einfach doch tun würde. Wild kreischte ich auf, versuchte laut lachend ihren Fingern zu entkommen, rempelte dabei ein oder sogar zwei Stühle um, ehe ich mich befreien konnte und nun schweratmend im Wohnzimmer stand. Das Grinsen der Blauhaarigen hatte etwas Dämonisches angenommen, als sie hinter dem grauen Sofa stand, welches das einzige war, was uns nun trennte. "Jay ich warne dich!", rief ich aus und wich noch ein Stückchen weiter zurück. "Wovor willst du mich warnen, Puppy?", lachte sie, steckte die Hände in die Hosentaschen und trat näher ans Sofa heran. "Vor einer Tracht Prügel! Von mir!" Ein Stuhl schabte über den Boden, als der Sohn der Nyx herunterkletterte und mit großen Augen und dem Löffel noch immer im Mund uns beobachtete. Ich machte einen weiteren Schritt rückwärts. Nebenbei ließ ich Jay nicht aus den Augen. Ihre Mundwinkel verzogen sich noch weiter nach oben. Dann blitzschnell war sie über die Couch gesprungen. Ich kreischte auf und rannte erneut vor ihr weg. Luke versuchte ebenfalls laut lachend mit der Blauhaarigen mitzuhalten. Es sah einfach zu niedlich aus, wie er hinter ihr her rannte mit seinen schwarzen Wuschellocken, dem Löffel in der Hand und der Mund voller Schokoladeneis beschmiert. Durch diesen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit blieb ich an irgendetwas hängen, strauchelte und wurde gerade noch von zwei Armen davon abgehalten Bekanntschaft mit dem Wohnzimmerboden zu machen. Allerdings muss ich so einen Schwung draufgehabt haben, dass wir doch beide rückwärts auf das Laminat stürzten. Der kleine Luke konnte ebenfalls nicht mehr rechtzeitig bremsen und fiel auf mich drauf. Ich stieß ein 'Uff' aus, als der Schwarzhaarige auf mir aufkam. Zu dritt lagen wir nun besiegt durch unsere eigene Dummheit am Boden. Hätte uns jetzt nach der Aktion jemand gefragt, wie alt wir sind, hätte er uns nur ungläubig angeschaut, wenn wir Mitte zwanzig erwidert hätten. Tja, was soll ich sagen. Man sollte sein Inneres Kind nie verlieren. Luke kuschelte sich an mich und ich nahm ihn in die Arme. "Ihr seid schwer.", schnaufte Jay unter mir. "Pech.", erwiderte ich und blieb genauso liegen. "Nao." "Ja Jay?" "Geh runter." "Nö." Die Hades Tochter stieß ein genervtes Stöhnen aus.

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1150 Wörter

Hope u enjoy 🖤

Axy D left the Chat.

𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙 𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt