☬ єιgнт ☬

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"Ist das deine kleine Freundin?" Neugierig legte der Höllenfürst den Kopf schief und musterte mich. "Das geht dich nichts an Azazel. Und jetzt verschwinde.", erwiderte Jay kühl und sah ihn mahnend an. Azazel trat ein paar Schritte auf die Blauhaarige und mich zu. Er war beinahe so groß, wie die Hades Tochter, fiel mir auf. Seine Nasenflügel bebten und ein noch fieseres Grinsen schlich sich auf die schmalen Lippen. "Oh sie ist definitiv deine Freundin. Euer beider Gerüche haftet an dem jeweils anderen. Ich weiß, was du an ihr findest, Jayna. Ihr Blut duftet köstlich." Ich wurde blass um die Nase. Mein Blut roch was?!? Oh Fuck, schlechte Idee, ganz schlechte Idee mit hierher kommen zu wollen. Ich wich einige Schritte zurück und versuchte mein wild klopfendes Herz zu beruhigen, denn ich war mir sicher, er hörte es. Jay stellte sich beiläufig vor mich, sodass sie nun neben dem Höllenfürsten Schulter an Schulter stand. "Lass sie in Ruhe und verschwinde.", zischte die Blauhaarige. Sie war sichtlich am Ende ihrer Geduld. Azazel grinste sie an. Dann drehte er sich um und setzte sich wieder auf die Stufen des Podestes. Jay wandte sich zu mir und musterte mich besorgt. "Ignorier ihn einfach. Er provoziert gerne. Wie geht es dir?" Ich zuckte mit den Schultern. "Geht so. Immerhin ist mir nicht mehr komisch." Sie nickte, legte jedoch trotzdem eine Hand auf meine Stirn. "Jay, mir geht es gut.", lachte ich und scheuchte ihre Hand von meinem Gesicht. "Ich gehe kein Risiko ein." Ihre Stimme wurde durch ein Grollen gedämpft und Hades erschien hinter uns auf der Plattform. Seine dumpfen Schritte hallten durch den Thronsaal, als er zu uns trat. "Jay.", grüßte er seine Tochter mit einem kurzen Nicken, dann fiel sein Blick auf mich. "Naomi." Sein Blick war undefinierbar. "Hades.", erwiderte ich zögerlich und nestelte an den Saum meines T-Shirts herum. Wie würde er reagieren, mich als Irdische erneut in seinem Reich zu wissen? "Jay die Unterwelt ist zu gefährlich für sie. Das Thema hatten wir schon." "Ich weiß Vater, aber hier ist es kälter, als sonst wo. Es dürfte ungefährlich sein." "Noch dazu habe ich sie überredet. Das geht auf meine Kappe.", mischte ich mich ein und Hades schüttelte seufzend den Kopf. "Ihr zwei Draufgänger." "Einfach unverbesserlich.", erlaubte ich mir grinsend hinzuzufügen. Ein Schnauben kam von Jay, doch auch sie lächelte. Hades Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben. "Also, was wollt ihr wissen?" "Jonathan wurde ebenfalls entführt.", begann Jay. Der Gott der Unterwelt fuhr sich nachdenklich über seinen Dreitagebart. "Der Sohn des Zeus. Sind die anderen auch verschwunden?" "Ja. Wir haben die Überwachungsvideos einiger Straßenkameras durchsucht. Er wurde von Dämonen überfallen. Um genau zu sein von Noskryms, die wiederum von einem Reaper befehligt wurden." Der Mann vor uns hielt in seiner Bewegung inne und blieb still. Sehr still. Der Wind heulte durch die bogenförmigen Öffnungen. Azazel saß immer noch auf der Treppe und suchte Fusseln von seinem weißen Umhang, jedoch wusste ich, dass er aufmerksam lauschte. "Hungerdämonen und ein Reaper.", durchbrach Hades endlich die Stille. "Das gibt mehr Ärger, als ich gedacht habe. Deswegen sind sie verschwunden. Irgendjemand benutzt sie über meinen Kopf hinweg." Ein erneutes Grollen seiner Macht ließ die Obsidian Steine erzittern. Irgendwo in der Ferne jaulte ein Wesen schmerzerfüllt auf und es jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. "Ich kümmere mich um die Dämonen hier. Alle Zu- und Ausgänge zur Hölle werden bis aufs weitere versiegelt. Die in der Außenwelt musst du übernehmen, Jay. Du weißt, dass meine Macht nicht so weit reicht." Jay nickte leicht. Das war das Problem daran Hades zu sein. Er herrschte über die komplette Unterwelt, konnte sie aber nicht verlassen, um in unsere Welt zu kommen. Nur zum Olymp hatte er noch Zugang. Der Gott der Unterwelt wandte sich in Richtung Plattform. "Hades. Eine Frage habe ich noch." Der Mann drehte sich zu mir zurück. "Sprich Tochter der Athene." "Wer oder was wäre dazu in der Lage, einem Halbgott oder sogar einem Gott die Kräfte zu hemmen oder zu entziehen? Irgendjemand entführt die mächtigsten Halbgötter und sogar Zeus. Irgendwie muss er sie bezwungen haben." Wieder schwieg der dunkelhaarige Gott fürs erste und wiegte mit dem Kopf hin und her. "Götter sowie Halbgötter sind in der Lage ihre Kräfte gegenseitig zu hemmen oder sie gegeneinander auszuspielen. Gegensätze. Beispielsweise Poseidon und Zeus. Wasser ist ein guter Blitzleiter, deshalb würde das Zeus Kind lieber nicht seine Kraft einsetzten wollen. Doch du hast recht. Es ist keine Gruppe von Halbgöttern, so viel wissen wir schon einmal. Es ist ein einzelner Täter, der niemals alle Halbgötter unterwerfen könnte. Doch da gäbe es etwas, was genau dies tut." "Und das wäre?", fragte Jay und zog die Augenbraue mit der Narbe hoch. "Stygisches Eisen." "Stygisches Eisen?", wiederholte ich und legte den Kopf schief. Das war es? Keine supercoole Waffe, die uns ausschalten konnte? "Ja. Der Fluss Styx ist die Grenze der Welt der Lebenden und dem Totenreich der Unterwelt. Jede Seele, die diesen Fluss überquert, wird ihrer Kraft entzogen, egal ob Mensch, Halbgott, Tier oder mystische Kreatur. Diese Kraft wird im Fluss gespeichert und aus dem Gestein, das im Fluss ruht, gewinnt man stygisches Eisen. Es erhält die Kraft von beinahe allen Kreaturen, die es gibt oder jemals gegeben hat, deswegen kann es auch jedem noch so starken Halbgott oder sogar Gott hemmen." Sprachlos schaute ich Hades an. Was zur Hölle? 'Keine Flüche über Hölle in der Hölle Puppy.' 'Ach halt die Klappe und verzieh dich aus meinem Kopf!' Jay's leises Lachen hallte noch ein wenig in meinem Kopf wieder, selbst als sie mich schon längst von der Hypnokinese befreit hatte. "Also müssen wir uns vor irgendetwas aus Eisen in Acht nehmen? Wie sollen wir das von normalem Metall unterscheiden?", rief ich aus und warf die Arme in die Luft. Hades lächelte tückisch und es erinnerte mich so dermaßen an Jay. "Du wirst es erkennen, wenn du es siehst. Noch dazu wirst du es spüren." "Ouh shit. Na super!" Ich drehte mich von den Beiden weg und lief ein zwei Schritte, um meine Gedanken zu ordnen. "Wir sollten weitersuchen, ehe noch irgendwas passiert.", sagte Jay an mich gewandt und wollte bereits zu mir rüberkommen, doch ihr Vater hielt sie am Oberarm zurück. "Jay warte noch kurz. Ich muss dir noch was sagen." Die Stimme des Gottes klang müde und beinahe etwas besorgt. Ich nickte der Blauhaarigen zu und sie ging mit ihrem Vater auf die Plattform. Verdammt, so eine Scheiße aber auch. Wo rein habe ich, nein, worein hatte meine Mutter mich hier nur geritten. 'Ich wollte doch nur ein ruhiges Leben führen.', bemitleidete ich mich selbst in Gedanken. 'Du wolltest nie ein ruhiges Leben führen, du kleine Lügnerin. Du willst doch dauernd Action und Abenteuer haben.' Meine innere Stimme meldete sich wieder zu Wort und ich hasste es, doch sie hatte recht. Miststück! Eine Präsenz trat neben mich. Ich schaute auf und blickte in das verzogene Gesicht von Azazel. In seinen glühenden roten Augen spiegelte sich Trauer, während er zu Hades und Jay sah. "Sag, wie ist sie so, wenn ihr zusammen seid? Ist sie immer so kalt und abweisend?" Sprachlos musterte ich den Höllenfürsten. Ich dachte, es war ein Scherz von ihm, doch dem Ausdruck auf seinen bleichen Zügen nach zu urteilen, meinte er es ernst. Wo war der Azazel von vorhin? "Naja mit mir macht sie immer gerne Scherze oder ärgert mich. Sie kann aber auch absolut sanft und süß sein." Der junge Mann schwieg, die schmalen Lippen fest zusammengepresst. "Du bist einsam oder?", schlussfolgerte ich und er nickte. "Wenn sie nicht da ist, fühlt sich alles so leer an. Niemand kommt zu mir, selbst die Dämonen fürchten mich. Ich hasse es. Naomi, ich will nicht einsam sein." An meiner Unterlippe nagend, lauschte ich ihm stumm. Ich verstand ihn. Er war noch so jung. Er war gerade einmal acht Jahre und das obwohl er aussah wie Anfang zwanzig. "Was ist mit den anderen Höllenfürsten?" "Sie wollen nichts mit mir zu tun haben. Sie gehen lieber ihren bösen Machenschaften nach.", schnaubte Azazel und wandte sich von mir ab. "Ich rede mit ihr."

Jay's Pov.

Mein Vater führte mich außer Hörweite von Azazel und Naomi. Kurz warf ich noch einen besorgten Blick über meine Schulter zu ihr. Ihre Wangen waren leicht gerötet, doch sonst sah sie ganz okay aus. Ich hoffte, die Unterwelt würde hier keinen so großen Einfluss auf sie haben. Azazel gesellte sich zu ihr. Ich verengte die Augen. Ich konnte diesem Dämon einfach nicht trauen, doch ehe ich weiter die beiden mustern konnte, wandte sich mein Vater an mich. "Jay, ich muss dir etwas gestehen." Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Was würde nun kommen? Stumm sah ich Hades an und wartete, dass er weitersprach. "Ich habe mich letztens mit deiner Mutter unterhalten." Nun versteifte ich mich komplett und dem Gott der Unterwelt entging dies nicht. "Ich weiß, dass du dich noch nicht überwinden konntest, ihr entgegenzutreten. Doch sie will dich wissen lassen, dass sie dich liebt und dich gerne sehen würde." Gequält verzog ich den Mund. Ich hatte eine scheiß Angst, ihr gegenüber zu treten und ich wusste nicht einmal warum. Schwer schluckte ich. "War das alles?" Meine Stimme klang rau und abweisend. Mein Vater sah mich durch seine dunklen Augen an. Ich konnte nicht entziffern, was er gerade dachte, allerdings seufzte er dann und strich sich durch die schwarzen Haare. "Nein, das war noch nicht alles." Er machte erneut eine Pause und langsam wurde ich ungeduldig. Was sollte das? Warum rückte er nicht gleich mit der Sprache raus? "Jay, du hast eine Halbschwester.", ließ er schließlich die Bombe platzen. Ich hatte das Gefühl als würde der Boden unter mir schwanken. "Was?", hauchte ich. Hades senkte den Kopf. "Sie ist zehn Jahre nach dir geboren wurden. Ich wusste davon auch nichts." "Aber...bist du...ist sie...?" "Nein, sie ist ein Mensch. Veronika erzählte mir erst von ihr, als sie von den Entführungen hörte. Sie bat darum, dass du sie beschützen sollst." Ich brachte kein Wort mehr heraus. Eine Halbschwester. Ich hatte eine Halbschwester und meine Mutter hatte nicht mit der Sprache herausgerückt, erst jetzt wo es brenzlig wird. Ich spürte, wie mein Magen sich verkrampfte. Noch ein Grund mehr ihr nicht gegenüber zu treten. Nun sollte ich auch noch ihr Kind schützen. "Jay. Sie ist deine Schwester. Ihr seid eine Familie. Egal, wie sehr du deine Mutter gerade für das verurteilst.", erwiderte mein Vater, wie als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich starrte zu Boden und knirschte mit den Zähnen. "Wo ist sie?" "Das wissen wir auch nicht." "Na super. Noch jemanden, den wir suchen müssen.", murrte ich und blickte meinen Vater finster an. Er schaute tadelnd zurück. Für einige Momente starrten wir uns unverwandt an, bis ich ein leises Keuchen im Hintergrund vernahm. Ruckartig drehte ich mich zu Naomi und Azazel um, nur um zu sehen wie die Tochter der Athene zusammenklappte und der Höllenfürst sie auffing. "Jay!", rief er und sofort war ich bei ihnen. "Nao." Sacht rüttelte ich an ihren Schultern. Dann fühlte ich ihre Stirn. Sie war kochend heiß. "Fuck." "Was ist mit ihr?", fragte Azazel besorgt. "Die Hölle ist zu heiß für sie.", erwiderte ich knapp und hob sie hoch. Mein Vater sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich hatte es dir gesagt." Zischend ging ich an ihm vorbei auf die Plattform und brachte die Athene Tochter aus der Hölle.

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1889 Wörter

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Axy D left the Chat.

𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙 𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt