☬ тωєℓνє ☬

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"Hast du etwas?" "Was zur Hölle- was ist das alles?", drang Azazel's Stimme durch meinen Handylautsprecher und irgendein Knacken war im Hintergrund zu hören. "Was sind das für lange, bunte Dinger? Und die grauen Bilder, die sich bewegen? Was ist das und warum haben wir das nicht in der Unterwelt, Jay?" "Das nennt man Technologie Dumpfbacke und jetzt konzentrier dich!" Ein tiefes Durchatmen war von dem Höllenfürsten zu hören. Jay und ich sahen uns an. Die Blauhaarige zog die Augenbraue nach oben. "Lass deine dummen Kommentare!", zischte ich, doch sie grinste nur fies. "Also sag an. Was muss ich machen?", erklang Azazel's Stimme wieder. Ich atmete tief durch und starrte auf den Laptop vor mir. "Okay such zuerst den Hauptserver." "Den was?" "War es wirklich so eine gute Idee ihn einzubinden?" "Yahh." Ich stieß meinen Ellenbogen in Jay's Seite. "Azazel, das ist das Teil wo diese langen bunten Dinger angesteckt sind. Siehst du so etwas?" "Jap." "Okay gut. Da müsste eine kleine Öffnung sein mit der Aufschrift USB." "Okay hab sie." "Gut, da steckst du den Stick rein." "Den was?" "Den Stick, den ich dir gegeben habe. Das kleine graue Teil." "Aahhh okay. Jap hab ich." "Sehr gut." Das schlimmste würde noch kommen. Seufzend rieb ich mir über den Nasenrücken. Doch es war der einzige Weg gewesen. Azazel war unsichtbar für die Kameras dort, Jay hingegen nicht, da sie zum Teil menschlich ist. Der Rest bestand aus einem halben Nervenzusammenbruch von mir und Wutausbrüchen von Jay, als ich dem jungen Höllenfürsten erklärte, wie er die Daten auf den Stick laden sollte. Wenn man bedachte, dass wir dies noch einige Male wiederholen müssen, um die anderen Daten zu bekommen, sollte ich mir wohl eine große Tempotaschentücher Box und Jay einen Boxsack zulegen. Nach einer knappen halben Stunde hatte er endlich alle Daten bekommen und Jay holte ihn da raus, nur um ihn dann gleich eine Predigt zu halten. Ich versuchte sie währenddessen zu beschwichtigen, doch es brachte nichts. Ich ließ die Beiden schimpfend in der Küche zurück und ging ins Wohnzimmer zu Luke, der mit seinen Autos spielte. Als er mich bemerkte, grinste er breit und warf mir eines der Autos zu. "Neuuungh." Gerade noch so fing ich es auf und setzte mich zu ihm auf den grauen Teppich. "Luke Autos können nicht fliegen, dass weißt du oder?", lachte ich. Er zuckte mit den schmalen Schultern. "Jay kann fliegen." "Ja sie hat ja auch Flügel." "Autos auch. Guck.", machte er und drehte die Türen seines roten Autos nach unten. Belustigt verzog ich das Gesicht. "Aha. Sehr interessant Luke. Aber das heißt nicht, das sie fliegen können." Er grinste wieder bis über beide Ohren und warf erneut das Auto, doch wie erhofft, flog es nicht, sondern landete vor Jay's nackten Füßen. Sie hob es auf und kam zu uns herüber. Seufzend ließ die Blauhaarige sich neben mir nieder. "Der Kerl ist echt anstrengend." Ich knuffte sie in die Seite. "Er hat das noch nie gesehen, ist ja wohl klar. Ich erinnere mich noch an deine ersten Momente, als du Mal richtig diese Welt kennengelernt hast. Die Achterbahn hat mir da besonders gefallen." Die Hades Tochter verzog das Gesicht. "Ich weiß nicht, was du daran finden kannst." "Adrenalin, Nervenkitzeln. Das gleiche, was du beim Kämpfen verspürst, nur wenig gefährlicher." Jay schnaubte und fuhr gedankenverloren mit ihrem Spielzeugauto ein Rennen gegen Luke seines. "Er hat seine Sache trotzdem gut gemacht.", versuchte ich sie zu beschwichtigen, doch sie gab nur einen abfälligen Laut von sich.

Die nächsten Tage schicken wir Azazel immer wieder los, solange bis wir Zugang zu allen Aufzeichnungen der letzten Stromausfälle und Überspannungen hatten. Und er wurde immer besser darin. Für die letzten brauchte nicht mehr wie zehn Minuten und Jay konnte ihn dann wieder daraus holen. Azazel erschien in blauen Flammen vor uns und überreichte uns über den Bannkreis den Stick. "Das war das letzte gewesen. Ich danke dir Azazel." Er grinste mich an und zwinkerte mir zu, was Jay wiederum dazu brachte ein warnendes Knurren von sich zu geben. Kurz flackerten die Lampen und ich musste schon wieder um sie bangen. Ich verpasste ihr einen leichten Tritt gegen das Schienbein und das Flackern hörte auf. "Denk an meine Lampen!", zischte ich in ihre Richtung und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein kleines Grinsen huschte über ihr blasses Gesicht, ehe sie sich dem Höllenfürsten wieder zuwandte und schluckte. "Danke. Du hast gute Arbeit geleistet.", brachte sie rau hervor und die roten Augen des Höllenfürsten weiteten sich. Ich schüttelte wild den Kopf, als er kurz zu mir schaute und ich bemerkte, was er vorhatte. Gott, der Arme würde es bereuen. "Nicht umarmen.", flüsterte ich, doch es war bereits zu spät. Der Höllenfürst überquerte ohne große Mühe die Barriere und rannte auf Jay zu. Ich ließ mein Gesicht in meine Hände fallen. Kurz bevor er bei ihr angekommen war, ging er jedoch in blauen Flammen auf und war im nächsten Moment verschwunden, während die Tochter des Hades finster dreinblickte und sich abwandte. "Musst du so fies zu ihm sein?" "Naomi, das Thema hatten wir schon. Und es gibt weit aus wichtigeres, als darüber zu diskutieren, mit wem ich gut klarkomme und mit wem nicht." Punkt für sie. Seufzend setzte ich mich neben sie an den Küchentisch und öffnete die Dateien von dem USB-Stick. "Da. Das ist der erste richtige Stromausfall." Jay deutete auf einen großen Fleck aus verschiedenen Farben, der an eine Wärmebildkamera erinnerte. "Wann hat der stattgefunden?" "19. Dezember, letzten Jahres.", las ich von der Statuszeile laut vor. Die Blauhaarige lehnte sich im Stuhl zurück und runzelte nachdenklich die Stirn. "Im Dezember hatten wir aber keine Entführungen verzeichnet gehabt, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, hatten wir nicht." "Wo hat er stattgefunden?" "Finnland, Helsinki.", antwortete ich und schluckte. Leicht linste ich zu meiner Freundin herüber, doch sie zuckte nicht im Geringsten zusammen, sondern starrte weiter nachdenklich auf den Bildschirm. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. "Hast du schon eine Spur von ihr?" Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. "Die Dämonen können sie nicht aufspüren." "Wir werden sie schon finden." "Sie ist so eine Rebellin! Einfach von zu Hause abhauen.", schimpfte die Blauhaarige dann plötzlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah in diesem Moment aus, wie ein bockiges Kleinkind, welches sein Eis nicht bekommen hat. Schmunzelnd strich ich ihr die eisblauen Strähnen aus dem Gesicht. "Ich erinnere mich da an jemanden, der genauso rebellisch ist. Muss wohl in der Familie liegen." "Haha.", erwiderte sie trocken und schaute mich schief an. Ich drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, ehe ich mich wieder dem Laptop zuwandte, ebenso wie sie. "Da das sind die nächsten.", rief Jay aus und deutete auf einige, wesentlich kleinere Flecken Anfang Januar. "Guck dir das an. Der Größenunterschied von dem im Dezember, die im Januar und die im Februar." Jay brummte zustimmend. "Im Dezember muss ein größerer Dämon heraufbeschworen worden sein. Im Januar nur niedere und dann ab Februar Gruppen von niederen. Hier, das ist der Stromausfall von vor einer Woche mit dem Raskar. Er unterscheidet sich von den anderen." Eine Weile war es still zwischen uns. Nach dem vor einer Woche gab es keine weitere Überspannung. Die Frage war also, wo würde der Täter das nächste Mal zuschlagen? Jay bewegte sich neben mir. Die Lichter flackerten. Ich sah rüber zu Luke der im Wohnzimmer war. "Luke, denk an meine Lampen!", rief ich zu ihm rüber. Er wandte mir den Kopf mit den Wuschellocken zu. Mit einem Finger im Mund schüttelte er den Kopf. "Das bin ich nicht.", rief er dann, was mich die Stirn runzeln ließ. "Hey Nao, sieh dir das an." Jay deutete auf den Laptop mit den geöffneten Dateien. Ein neuer Fleck breitete sich gerade aus und wurde immer größer. Ich schluckte. "Wo genau ist das?" Jay schaute von dem Bildschirm auf. Ihre Augen leuchteten blutrot. "Hier.", erwiderte sie dann. Im nächsten Moment explodierte meine Wohnung.

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1318 Wörter

Hope u enjoy 🖤

Axy D left the Chat.

𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙 𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt