☬ тнιятєєи ☬

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Ein lautes Fiepen breitete sich in meinen Ohren aus, während ich wie in Zeitlupe zurückgeschleudert wurde, direkt ins Wohnzimmer. "Naomi!", nahm ich dumpf den Ruf von Jay wahr, ehe ich mit einem Schrei auf den gläsernen Couchtisch aufkam, der unter mir in tausend Scherben zerbrach. Überall war Rauch und Feuer. Jay. LUKE! Hustend rappelte ich mich mühsam auf. "Jay! Luke!" "Ich bin hier.", kam es hustend aus der Küche, dort, wo wir bis eben noch gesessen hatten. "Bist du verletzt?" Jay gab einen kurzen Schmerzensschrei von sich. "Ah du verfluchter Dämon!", brüllte sie, dann erklang das widerliche reißende Geräusch von einem Schwert, das durch Fleisch schnitt. Irgendwo rechts neben mir fing der Sohn der Nyx an zu weinen. Vor Schmerzen aufzischend rollte ich mich von dem Scherbenhaufen, der einmal mein Couchtisch war herunter und versuchte Luke durch den dunklen Qualm ausfindig zu machen. Bösartiges Knurren erdröhnte schräg neben mir, dann hohes Gekicher. "Hallo Tochter der Athene." Shit! Fuck! Schnell beschwor ich das Schwert der Athene und konnte gerade noch rechtzeitig den Noskrym davon abhalten mich zum Frühstück zu verspeisen. Ekliger Geifer tropfte auf mein Shirt und mein Gesicht. Es brannte, wie die Hölle. Mit einem heftigen Ruck beförderte ich den Dämon von mir und machte kurzen Prozess mit ihm. "Naomi! Sie sind überall!" "Scheiße!", rief ich laut aus und wandte hektisch den Kopf hin und her. Wo zum Teufel war Luke. Ich hörte ihn schreien, doch ich konnte ihn in dem Rauch, der mir in den Augen brannte, nicht ausmachen. Also folgte ich blind seinem Schrei. Aus der Küche ertönte noch mehr Knurren und Jay's Macht ließ die Wohnung erzittern. "Nao, nimm Luke und hau hier ab!", rief sie zu mir herüber. Sie musste die Dämonen davon abhalten in das Wohnzimmer zu gelangen. "Vergiss es! Ich lass dich nicht alleine!", erwiderte ich. Angst durchströmte mich. Echte Angst. Ich zitterte am ganzem Leib. Doch ich musste die Nerven bewahren. Wir mussten heil hier raus kommen! Wie zum Teufel haben sie uns gefunden? Grau erinnerte ich mich an dem Moment im Park, als Luke und ich den Dämon gesehen hatten. Sie waren die ganze Zeit über da gewesen. Diese Wichser! Ein animalisches Knurren drang von hinten an mein Ohr heran und ich wurde zu Boden gerissen. Scharfe Krallen schlugen sich in meinen so schon verletzten Rücken und hielten mich auf den Boden. Ich schrie auf. Verdammt! Scheiße! Scheiße! Scheiße! Senkender Schmerz breitete sich dort aus, wo die Klauen mein Fleisch aufrissen. Mit größter Mühe beschwor ich meinen Dolch in der linken Hand und stach nach hinten zu, in der Hoffnung irgendetwas zu treffen. Und Tatsache. Wild kreischte der Dämon auf, ließ von meinem Rücken ab und bäumte sich auf, das Maul mit den gelben, spitzen Zähnen weit aufgerissen. Ruckartig drehte ich mich um. Tränen stiegen mir in die Augen, als bei dieser Bewegung ein heftiger Schmerz durch meinen gesamten Körper fuhr. Ich musste weiterkämpfen! Jetzt oder nie! Der Noskrym sauste auf mich nieder und ich rammte ihn den Dolch direkt in die ungeschützte Unterseite, direkt dort wo sein Herz sitzen sollte. Um ihn vollends zu erledigen drehte ich den Knauf, und somit auch die Klinge des Dolches. Erneut brüllte der Dämon mit schrecklich hoher Frequenz und nur mit großer Mühe schaffte ich es, den Drang mir die Ohren zuzuhalten zu unterdrücken. Schwarzes Blut tropfte auf meinen Oberkörper und ich zischte auf. Fuck, fuck, fuck! Nicht schon wieder! Einen Augenblick lang fuchtelte er noch wild mit den Vorderbeinen, dann brach er zusammen. Angewidert zog ich meinen Dolch, mit einem widerwärtigen Schmatzen, aus der Brust des Ungetüms und stand schwankend auf. Mir war kotzübel und der beißende Geruch des Feuers machte es nicht gerade besser. Hinter dem Körper des toten Dämons erblickte ich eine milchig weiße Kugel, die sanft in dem Licht der Flammen schimmerte. Steif und mir den Bauch halten, ging ich auf sie zu und erkannte, dass es keine Kugel war, sondern Knochen. Und aus dem Inneren des Knochenkokons drang das Wimmern von Luke. Hektisch blickte ich mich nach Jay um und sah kurz ihr Katana aufblitzen. Sie war nicht weit von uns entfernt. "Jay!" "Bist du verletzt?" "Ja, aber es geht schon." Es ging nicht, aber das brauchte sie gerade noch nicht zu wissen. "Komm verdammt nochmal hier her und lass uns verschwinden! Ich hab Luke gefunden!" Angestrengtes Schnaufen kam von ihr und langsam wich sie weiter zu uns zurück. Schwarze Punkte begannen plötzlich vor meinen Augen zu tanzen. Oh fuck. Bitte nicht jetzt. Ich krümmte mich zusammen, als die erste Schmerzwelle des Dämonengifts durch mich hindurch raste und übergab mich. "Naomi!", brüllte Jay und ich wurde erneut von den Füßen gerissen. Meine Waffen schlitterten von mir weg. Scharfe Zähne schlugen sich in meine Schulter und ich zischte schmerzerfüllt auf. Gott, wie viele waren es? Ich blickte zu meiner rechten, wo sich der Kopf des Dämons befand und musste schlucken. Es war kein Noskrym. Es war ein Raskar. Scheiße! Ich war so gut, wie tot. Wild knurrend schleuderte er mich hin und her und ich spürte etwas in meiner Schulter knacken. Eine erneute Welle von Schmerzen durchraste mich. "Jay verdammt! Wir haben keine Chance! Weg hier!", stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Warm rann mein Blut über meine Schulter und ich probierte mit letzter Kraft, meinen Dolch wieder in meine Hand zu bekommen. Jedoch ohne Erfolg. "Naomi, hier! Ich gehe Luke holen." Gerade noch so konnte ich das Messer, welches Jay mir zugeworfen hatte auffangen und rammte es in diese furchteinflößenden Augen des Raskar's. Er jaulte auf, ließ aber nicht locker, also stach ich noch einmal zu. Irgendwo neben mir schrie Jay auf. Meine Ohren dröhnten. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Der Dämon biss fester zu, injizierte sein Gift in meinen Kreislauf. Verdammt, lange würde ich das nicht mehr durchhalten. Ein letztes Mal stach ich zu, wieder direkt in das verletzte Auge, allerdings zog ich die Klinge dieses mal von seinem Auge quer über seinen Hals. Wieder kreischte er. Seine Krallen schlugen sich in meine Seite, direkt dort, wo meine alte Narbe von meinem Labyrinth Kampf saß. Laut jaulte ich auf und sackte auf den Boden, wo mich der Dämon festnagelte. Langsam lichtete sich der Rauch um uns herum und ich sah Jay, ebenfalls blutüberströmt und genauso gefangen unter einem Dämon. "Nao.", brachte sie hervor. "Sie haben Luke." Und bei diesem Satz brannte bei mir eine Sicherung durch. Wild schreiend wandte ich mich unter dem Raskar, kam frei, auch wenn dabei ein Stück Fleisch aus meiner Schulter gerissen wurde und stürmte den Noskryms, die den kleinen Luke in ihren Fängen hatten hinterher. Dumpf hörte ich, wie Jay nach mir schrie. Außer mir bekam ich mein Schwert wieder zu fassen und tötete die ersten drei Dämonen, die sich zwischen mich und demjenigen mit Luke im Maul stellten. Ich spürte nicht einmal mehr die Schmerzen, so viel Adrenalin wurde durch meinen Körper gepumpt. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Sie durften ihn nicht bekommen! Sie durften weder ihn, noch Jay nicht bekommen! Und ich würde mein Leben für die Beiden geben, darin war ich mir sicher. Mit einem wilden Brüllen stürzte ich mich auf den letzten Dämon, der gerade durch die Wohnungstür flüchten wollte. "Gib ihn mir wieder! GIB IHN MIR WIEDER!", fauchte ich. Der Dämon blieb kurz in der Tür stehen, sah auf etwas hinter mir, kicherte dann gehässig und verschwand im Flur. Mit einem lauten Krachen explodierte etwas ein zweites Mal direkt hinter mir in meiner Wohnung und riss mich von den Füßen. Hart schlug ich mit dem Kopf auf den Boden auf. Die Hitze war unerträglich. Langsam spürte ich, wie die Wucht der Schmerzen wiederkam und stöhnte auf. Fuck! Kichernd rannte der Noskrym der Jay am Boden gehalten hatte und der Raskar an mir vorbei und dem anderen Dämon hinterher. Verzweifelt und ums Bewusstsein kämpfend, robbte ich weiter zur Tür. Sie durften ihn nicht mitnehmen! Ich streckte meine Hand nach der Tür aus, doch war zu schwach um aufzustehen. "Luke!", wimmerte ich. Fuck, das durfte nicht war sein! Lass das bitte nur ein böser Traum gewesen sein, bitte. Tränen rannen mir heiß über die Wangen und schmerzten in meinen Wunden. "Nao.", wisperte Jay. Sie kam humpelnd zu mir herüber und hockte sich neben mich. "Sie haben ihn, Jay! Sie haben Luke!", schluchzte ich. Die Blauhaarige nahm meine Hand und lehnte ihre Stirn an meine. "Ich weiß.", erwiderte sie zitternd. "Wir holen ihn zurück!", knurrte sie dann, doch es klang nicht so bedrohlich, wie es eigentlich sein sollte. Ihre Augen schimmerten blutrot und die elliptische Pupille zog sich noch weiter zu einem Schlitz zusammen. Um uns herum entstand tosende Dunkelheit, die uns verschluckte. Ich genoss für einen kurzen Augenblick, die angenehme Kühle, die von ihr ausging, ehe eine erneute Schmerzwelle durch mich hindurch fegte. Ich packte Jay's Hand fester. "Halt durch. Nur noch einen kleinen Moment.", hauchte sie und auch sie krümmte sich zusammen. Jay brauchte lange, um uns durch die Schatten zu manövrieren, doch irgendwann saß ich auf aschgrauen Fliesen in einem mit dunkelbraunen Holz vertäfelten Badezimmer. Wir waren im Haus des Hades. Klappernd legte Jay eine Schachtel neben uns beide ab, die wir beide nur zu gut kannten. Sie lehnte mich an sich, da ich kaum alleine sitzen konnte und befreite meinen Hals von Blut und Glasscherben. "Bleib wach Nao." "Hmh.", murrte ich in ihre Halsbeuge und zischte auf, als die Nadel meine Haut durchdrang. Gott, wie ich es hasste. Ich vergrub mich noch mehr in ihrem T-Shirt und ließ meinen Tränen freien Lauf. Sanft strich sie mir durch die Haare, verpasste sich nebenbei selber noch das Gegengift und nahm dann mein Gesicht in beide Hände. "Wir holen ihn zurück, okay?", murmelte sie eindringlich und ich nickte. Ein kleines trauriges Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln und die Blauhaarige strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. Dann half sie mir mein T-Shirt und die Hose auszuziehen, da ich kaum stehen konnte und immer wieder drohte weg zu knicken. Zuletzt folgte die Unterwäsche, ehe sie sich auch entkleidete und mir unter die Dusche half. Während das Wasser auf uns hinabprasselte und Blut, Geifer und Gift abwusch, sank ich erneut zu Boden und konnte einfach nicht aufhören zu heulen. Was hatten sie mit ihm vor? Wollten sie ihn töten? Jay sagte nichts weiter, sondern kniete sich nur vor mich und zog mich in ihre Arme.

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1715 Wörter

Hope u enjoy 🖤

Axy D left the Chat.

𝕴𝖒𝖕𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙 𝕻𝖊𝖗𝖋𝖊𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt