Kapitel 1

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Wieso? Das war die Frage die ich mir seit Stunden stellte. Wieso, wieso, wieso nur hatten die anderen Ratsmitglieder beschlossen, dass Fintan geheilt werden sollte!? Ich hatte dagegen gestimmt, denn mir war das Risiko - unter anderem für meine Tochter - bei solcherlei Aktionen viel zu hoch! Wer weiß schon was passieren würde? Diese Entscheidung konnte nur zu einem Disaster führen und doch stand ich nun in voller Montur mit Edelsteinreif auf dem Kopf und einem silbrig glänzenden Umhang zusammen mit den anderen Ratsmitgliedern vor dem großen Turm in dem der wohl abscheulichste Pyrokenetiker gefangen war. Gott, wie ich ihn hasste! Wir warteten hier auf Sophie, meine Tochter, und ihren Kognatenpatner Fitz plus den ganzen Geleitschutz den sie ohne Zweifel mitbrachten. So ganz begeistert war ich von der Idee nicht, dass Fitz mitkam, denn ich mochte ihn nicht wirklich... In meinen Augen war er ein egoistischer, verzogener, reicher Bengel, dem man mal sagen musste, dass er nicht so toll war wie er selbst fand. Er war rundum keine gute Partie für meine Sophie und trotzdem war sie verrückt nach diesem Taugenichts. Nicht, dass er nicht von gutem Stand gewesen wäre, nein, sogar von sehr gutem, aber - das hatte ich eigens erfahren müssen - brachte das in einer Beziehung leider herzlich wenig. Ein Lichtblitz riss mich aus meinen Gedanken als endlich der Rest unserer Fintan-Heilungs-Truppe ankam. Ich hatte recht gehabt, natürlich kamen sowohl Grady als auch Sandor mit. Was hatte ich auch anderes erwartet. "Dann lasst uns das möglichst schnell hinter uns bringen! Wir gehen hinein!", ordnete Emery in seinem gewohnt herrischen und überheblichen Tonfall an. Ich spürrte, dass Kenric, der neben mir stand, leicht meine Hand berührte, denn sofort schossen heiße Wellen durch meinen Körper. Es wäre alles so viel einfacher gewesen, würde ich nicht so auf seine Nähe reagieren, würde es mich kalt lassen, dass er mir immer wieder sagte und mit kleinen Gesten zeigte, wie sehr er mich liebte, obwohl ich immer so tat als würde ich diese Gefühle nicht erwidern und als würde ich keine Gänsehaut am ganzen Körper bekommen, als er sich jetzt zu mir herüber lehnte und mir ins Ohr flüsterte: "Es wird alles gut, mach dir keine Sorgen. Ich pass auf dich auf. Versprochen. Ich könnte dich nicht verlieren." In der Aussicht darauf, was gleich kommen würde und bei dem ich nicht wusste, ob ich es überleben würde, raffte ich allen Mut zusammen um zu sagen: "Ich dich auch nicht. Das könnte ich nicht ertragen." Als ich in sein Gesicht blickte, sah ich in seinen Augen so viel Liebe, dass mir fast schwindelig wurde und das Stille Versprechen, dass er mich, mit allem was er hatte für immer lieben würde. Ich wusste, dass wir das nicht durften, doch es war längst zu spät. Viel zu spät. Ich war ihm bereits hoffnungslos verfallen. Nur wusste er es noch nicht.

Eternal heartbeats - Koralie FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt