Wenig später saßen Yva und ich in der Sauna im Keller. Ich kümmerte mich um den Aufguss und versuchte zu entspannen, aber das wollte nicht so recht gelingen. Meine Gedanken kreisten immerzu um Anni. Was hatte ihr Exfreund noch gemacht, damit sie sich von ihm trennt? Klar, meine Briefe an sie zu verstecken gehörte sich nicht, aber deswegen trennt man sich doch nicht und verlässt direkt das Land...! Anni war auch nie empfindlich, es musste also etwas ziemlich schlimmes vorgefallen sein. Worüber ich auch nachdachte war die Frage, wie unser Verhältnis zueinander sein wird, wenn ich auf ihrer Hochzeit auftauche. Schließlich waren wir viel mehr als nur beste Freunde, wir hatten Sex miteinander und das mehr als einmal, dennoch hatten wir über Jahre hinweg keinen richtigen Kontakt zueinander. Vielleicht hatten wir beide uns über die Jahre so verändert, dass wir nicht mehr so gut harmonieren, wie früher. Andererseits wollte Anni mich offenbar unbedingt auf ihrer Hochzeit haben und ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir nicht genauso geht. Damals haben wir uns versprochen, auf der Hochzeit des jeweils anderen zu sein, egal was vorher war und deshalb entschied ich mich dazu, die Einladung anzunehmen. Ich nahm mir vor, sie so bald wie möglich anzurufen und ihr davon zu berichten.
Nach unserem Saunagang sprang ich unter die kalte Dusche und trocknete mich ab, während Yva ebenfalls duschte. Ich schlüpfte in meinen Bademantel und wollte ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen, aber meine Freundin hielt mich zurück. "Bleib doch noch ein bisschen Schatz..." "Warum?" "Wir hatten schon länger keinen richtigen Abend mehr zu zweit. Du fehlst mir..." hauchte sie und küsste mich sanft. Ich erwiderte den Kuss und merkte, wie sie mich an sich heranzog. Yva schob mich behutsam, aber bestimmt zum Sofa, was wir hier unten stehen hatten, sodass ich mich hinsetzen musste. Verführerisch lächelnd schaute sie mich an und streifte sich den Bademantel ab, dann setzte sie sich auf meinen Schoß. "Heiß..." grinste ich und legte die Hände an ihre Hüften. "Schhhhh, halt die Klappe Baby." Yva beugte sich leicht nach vorne und legte ihre Lippen auf meine. Ihre eine Hand fuhr durch mein Haar, mit der anderen versuchte sie meinen Bademantel zu öffnen. Als sie das geschafft hatte, hob ich leicht mein Becken an, damit sie denn störenden Stoff wegziehen konnte. Meine Hände fuhren über Yvas Körper und ich spürte, wie sie eine feine Gänsehaut bekam. "Na, gefällt dir das?" "Und wie..." Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Gleichzeitig bewegte sie ihre Hüfte und brachte mich damit schier um den Verstand. "Fuck Baby..." stöhnte ich und krallte meine Fingernägel in ihren Hintern. Verlangend und hungrig nach mehr küssten wir uns, doch irgendwann löste Yva sich von mir und stand auf. "Was ist los Baby?" fragte ich und sah sie verwundert an. "Ich will mit dir schlafen." antwortete sie lächelnd. "Tun wir doch gerade." "Nein Schatz. Gerade fallen wir übereinander her, wie notgeile Teenies. Das ist zwar hin und wieder auch ganz schön, aber wir haben doch die ganze Nacht Zeit, also lass uns das nutzen." Mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen streckte sie mir die Hand hin. "Gut, da hast du natürlich recht." meinte ich grinsend und griff nach ihrer Hand. Zusammen liefen wir ins Schlafzimmer und dort drückte ich sie sanft aufs Bett, während ich sie küsste und mich über sie beugte."Was stand eigentlich in dem Brief?" fragte meine Freundin, als wir einige Zeit später kuschelnd im Bett lagen. "Ach den hab ich ja total vergessen... Hast du am 10.07. Zeit?" Yva überlegte eine Weile, dann nickte sie. "Ja, ich denke schon. Wieso?" "Der Brief war von Anni. Ich bin mit ihr zusammen aufgewachsen und wir waren die besten Freunde, doch als wir 17 und 16 waren, musste sie leider nach Toronto umziehen, weil ihr Vater dort einen Job bekommen hatte. Wir haben uns irgendwann aus den Augen verloren, aber jetzt lebt sie wieder hier und heiratet. Sie hat mich eingeladen und ich fände es schön, wenn du mitkommst." "Oh wie schön! Ja, ich komme gerne mit." "Das freut mich. Dann ruf ich sie morgen an und sag, dass wir dabei sind." "Mach das. Aber warum hast du nie von ihr erzählt? Wenn ihr doch befreundet wart, muss sie dir doch wichtig gewesen sein." "Das war sie auch, oder ist sie immer noch irgendwie, aber wie gesagt, wir haben den Kontakt zueinander verloren. Sie hat in einem Brief geschrieben, dass das die Schuld von ihrem damaligen Freund war." "Ok, war der eifersüchtig oder wie?" "Keine Ahnung, sie hat nur geschrieben, dass der meine riefe versteckt und ihre nie abgeschickt hat. Aber sie ist den Kerl mittlerweile los, von daher. Und ich hab nichts von ihr erzählt, weil unser letzter richtiger Kontakt fast 17 Jahre zurückliegt und ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet habe, dass sich das ändert." "Dann warst du vorhin bestimmt sehr froh, als du den Brief geöffnet hast oder?" "Oh ja und wie. Du musst wissen, dass sie eine der wenigen war, die damals schon an mich und Sunrise Avenue geglaubt hat. Ich hätte den ersten Erfolg sehr gerne mit ihr geteilt." Yva lächelte. "Das glaub ich dir, aber sie hat dich bestimmt weiter verfolgt. Sie ist stolz auf dich, da bin ich ganz sicher und wenn ihr morgen telefoniert, könnt ihr über alles reden."
Ich wünsche euch einen schönen Resttag und falls ihr in den Mai feiert viel Spaß dabei. Wie gefällt euch das Kapitel? Schreibt's in die Kommentare und bis bald 🥰
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Listen to your Heart
FanfictionSamu Haber und Yva Nyman führen seit Jahren eine glückliche Beziehung, bis eines Tages eine Einladung für eine Hochzeit im Briefkasten liegt. Bei der Braut handelt es sich um Anni Pesonen, eine sehr gute Freundin aus Samus Kindheit und Jugend, Yva...