03 -- Ein freier Tag

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Es ist schon praktisch, dass mir Petunia, bevor sie abgefahren sind, noch 20 Pfund in die Hand gedrückt hat. Dabei tätschelte sie mir den Kopf mit den Worten: „Du bist ja den ganzen Tag allein." Insgesamt habe ich nun ungefähr 120 Pfund, da ich seit 7 Jahren Geld sammel und bisher kaum Chancen hatte, es auszugeben.

Als ich das erste Mal Geld gefunden hatte, bin ich, stolz und dumm wie ich als Kind war, zu Petunia gerannt und habe es ihr stolz in die Hand gedrückt. Sie hat mich daraufhin nur angeschrien, woher ich das Geld habe und, dass ich nicht einfach jemanden beklauen kann. Dann ist sie auf die Idee gekommen, dass ich auch sie selbst hätte beklauen können. Deswegen durfte ich den Schrank zwei Wochen lang nicht verlassen.

Seitdem denke ich immer zuerst sehr lange nach, bevor ich ihnen irgendetwas gebe oder sage und ob ich es nicht vielleicht doch besser behalten sollte.

Dudley hatte schon mal 10 Pfund von mir gefunden, da ich mein hart erspartes Geld nicht mehr verstecken konnte. Deswegen habe ich mir vor 4 Jahren einen kleinen Geldbeutel gekauft. Diesen Geldbeutel habe ich dann immer im Schrank in meinem kleinen Rucksack versteckt.

Mittlerweile bin ich am Park angekommen, doch anstatt hinein zu laufen , gehe ich einfach dran vorbei und steuert in eine kleine Seitengasse. Der Boden ist dreckig und nass, von dem Wasser, das aus einer Regenrinne von der regnerischen Nacht herunter tropft. Im Schatten der Dächer liegt am Ende der Gasse auf einer schmuddeligen Decke ein Hund.

Das weiße, etwas längere Fell ist vom matschigen Boden der Gasse leicht braun grau gefärbt. Über den Augen und Ohren des Tieres sind schwarze Flecken zu sehen, die wiederum mit braunen Flecken bedeckt sind . Der Rücken und die Beine sind ebenfalls tiefschwarz.

„Theo", rufe ich begeistert, als ich auf ihn zustürme und der Hund freudig aufblickt. „Wo warst du denn in der letzten Zeit? Ich wollte zu dir und du warst nicht da!" Während ich sprach, kniete ich mich zu ihm auf die Decke.

Theo blickt mich daraufhin mit großen Augen entschuldigend an. Unterdessen winselt er leise und leckt mir kurzerhand wie zur Bestätigung über das ganze Gesicht. „Bei mir ist alles okay, dir geht es ja gut! Wollen wir spazieren gehen?"

Ich blicke ihn erwartungsvoll an. Er springt auf, läuft ein paar Schritte und sieht mich mit einem Wo-bleibst-du-denn Blick an.

„Ich komme ja schon", lache ich und stehe auf.

Wir gehen an dem Park vorbei, um ein bisschen in der Stadt rumzulaufen. Ein paar Leute zeigen verwundert auf uns, weil Theo ohne Leine dicht neben mir läuft, aber das interessiert mich nicht weiter. Sollen sie sich doch um ihren eigenen Kram kümmern! Unser Ziel ist ein kleiner Wald in der Nähe von Little Whinging.

Auf dem Weg dorthin erzähle ich Theo, was in den letzten Tagen, als er nicht da war, passiert ist. Nicht viel, um ehrlich zu sein, außer von dem kurzen Besuch beim Direktor. Offensichtlich hatte er herausgefunden, dass nicht ich diejenige war, die die Mädchentoilette demoliert habe. Dass die Explosion im Chemielabor von mir und nicht von den Jungen drei Klassen höher war, sagte ich ihm natürlich nicht!

Theo ist mein bester Freund, da er fast alles über mich weiß. . Ach Quatsch: Er weiß alles über mich! Vieles davon weiß absolut niemand. Nicht einmal Harry!

Da wären zum Beispiel die großen Streiche am 1. April, oder die kleineren Streichen, welche ich je nach Lust und Laune den verschiedensten Leuten spiele. Zum Beispiel habe ich mal Wasser auf dem Stuhl von einem Lehrer gegossen. Sofort brach lautes Gelächter in der Klasse aus und peinlich berührt stellte auch der Lehrer fest, dass es so aussah, als ob er in die Hose gemacht hätte.

Am Scherztag habe ich einmal alle Eingangstüren der Schule zugeklebt und mit Fahrradschlössern, die über Nacht an den Fahrradständern der Schule standen, die Eingangstore abgeschlossen. Ein anderes Mal habe ich die Tafeln in der Schule verschoben und im Eingangsbereich die Lego Landschaft der Film AG aufgestellt.

Charlie Dorea PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt