Soul scratch

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Lilien

Ich war etwas verzweifelt. Diese Männer hatten ihre Absichten klar und deutlich ausgedrückt. Ich konnte nicht fliehen. Mein Atem stockte. Mich von Flavius abzuwenden hatte Konsequenzen. Konsequenzen, die ich zuvor nicht gesehen hatte, da jeder dachte Hades würde über mich wachen. Nun war ich Freiwild. Ich hätte niemals zustimmen sollen, diese Serie zu drehen. Ich kannte den Regisseur, der mich wie eine Tochter sah, doch die Produzenten hegten ganz andere Ziele. Ziele, die keiner außerhalb dieses Raumes erfahren durfte, doch waren sie in dieser verkorksten Filmwelt doch so üblich. Nicht ich wurde bezahlt, ich musste die Produzenten bezahlen, dass ich für sie arbeiten durfte und das mit Sex. Ich wusste, dass war der letzte Tag meines Lebens. Ich würde hier nie wieder rauskommen. Flavius hatte mich mit seinem Produzentennamen Hades immer geschützt und ich hatte keine Ahnung. Ich war schon innerlich Tod, aber ich würde heute dreifach sterben. Sie würden mich vergewaltigen und dann wahrscheinlich aufhängen,  ein tragischer Selbstmord, den niemand erklären können würde.
Wie oft hatte ich das selbst nicht schon in den Nachrichten gehört?
Das würde heute auch mit mir passieren. „Einen Moment die Herren, ja?", sie machten einen Handbewegung und ich atmete rasch aus, ehe ich hinter die Kleiderwechselwand verschwand. Ich nahm mein Handy und tippte hastig darauf rum. Diese Männer hatten mir klar gesagt, was sie wollten und sie würden es sich nehmen. Diese Kerle waren bekannt dafür.
Ich ging auf dem Namen Flavius und schrieb ihm hastig.
Ich brauche deine Hilfe! Bitte!!!
Tom, John und Wren sind hier und werden mir was antun. Bitte hilf mir.
Ich sah wie Flavius online wurde. Er musste noch sauer auf mich sein, vielleicht würde er jetzt schreiben, selber schuld oder ist mir egal.
Verschaff dir irgendwie Zeit, ich bin auf dem Weg. Brauche min. 20 min.
Ich stöhnte. 20 Minuten? In der Zeit bin ich wahrscheinlich schon Tod. Was sollte ich nur tun?
„Miss Lily, sie lassen uns warten?", drohnte Johns Stimme zu mir. Ich versteckte mein Handy und ging um die Wand. „Meine Herren, wie wäre es mit einem Drink?", fragte ich sie höflich, obwohl mir zum kotzen zumute war.
„Wieso nicht?", meinte Tom und ich versuchte schnell aus dem Raum zu gehen, aber Wren hielt mein Handgelenk fest. „Nicht doch. Am Ende schlägst du Alarm."
Er zog fest an meinem Arm, so das ich auf seinem Schoß landete. Mir wurde noch übler. „Ich hole die Getränke", verkündete Tom und stand auf. Wren fing an mit seiner Hand mein Kleid über meinen Oberschenkel hochzuziehen, ich versuchte es wieder runter zu ziehen. „Ich schätze, sie will es auf die harte Tour?", fragte John lachend. „Sieht ganz so aus", meinte Wren und verpasste mir eine schallende Ohrfeige.
Flavius würde es nimmer schaffen mich zu retten. Das war das Ende. Ich versuchte aufzustehen. „Bitte, hören sie auf", bettelte ich verzweifelt. Er aber riss den Träger meiner linken Seite kaputt und ich war völlig schockiert. Es war drei gegen eins. Das würde ich niemals alleine schaffen.
Tom trat wieder ins Zimmer und hatte eine Flasche nagelneuen Whisky mit sich. Ich hatte diese Flasche nie zuvor hier gesehen und war gestutzt. „Wir haben einen Ehrengast, der sich uns anschließen möchte. Der neue Produzent. Er will unsere Miss Lily auch unbedingt näher kennenlernen."
Mir stiegen Tränen in den Augen. Noch ein Mistkerl. Ich würde am liebsten sterben als das über mich ergehen zu lassen, nun war hier kein spitzer Gegenstand, womit ich mir eine Ader aufschneiden könnte.
Wren versuchte mich immer weiter zu sich zu ziehen, aber ich versuchte genau das Gegenteil. „Guten Abend. Ich sehe schon, wir werden einen angenehmen Abend haben." Ich erstarrte. Diese Stimme ...
„Oh Miss Lily, sie sind ja kalkweiß", lachte Wren und nahm von Tom die Flasche um einen kräftigen Schluck zu nehmen und reichte die Flasche weiter. Ich traute mich nicht umzudrehen.
„Meine Herren, ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mir zuerst eine Kostprobe von Miss Lily hole?"
„Nein, nein", ertönte es dreimal und Wren schubste mich von seinem Schoß, so dass ich unsanft auf dem Boden fiel. „Miss Lily, sie gehören nicht auf dem Boden", ich konnte ihn nicht ansehen, wusste aber das er mir seine Hand hin hielt, die ich blind ergriff. Er zog mich hoch und nun stand ich vor ihm, mit gesenktem Blick, weinend ...
„Bringt es etwas jetzt zu weinen?", flüsterte er mir ins Ohr, nachdem er meine Haarsträhne wegstrich.
Er zog mich in seine Arme und ich sah ihn immer noch nicht an. Ich konnte es nicht. Ich spürte ihn so nah an mir bis seine Lippen meine trafen, ich zuckte erschrocken zusammen und versuchte mich von seinen Griff zu befreien. „Nicht wehren, Lils", sagte er leise. „Na, kommen Sie schon. Mein Schwanz bleibt nicht ewig hart!", meinte John laut.
„Bitte", flehte ich ihn an.
„Worum bittest du mich?", fragte er fast schon kalt.
Ich weinte nur. Er beugte mich über das Sofa und schob mein Kleid hoch.
Mein eigener Mann würde mir das antun. Ich weinte nur noch mehr. Er würde zulassen, dass man mir weh tat, wie er es seit Jahren zulässt.
Er zog mein Slip runter und ein Jubel begann im Raum, das immer leiser wurde bis es verstummte. Ich drehte meinen Kopf zu den Produzenten und sah, das sie tief und fest schliefen.
Er zog mich wieder auf die Beine und setzte sich auf dem leeren Sessel und zog mich auf seinen Schoß, so dass ich breitbeinig auf ihn saß. Ich sah ihn an. Mein Atem wurde schneller. Er sah mich mit seinen kalten Blick an.
„Ich schätze mal wir beide haben jetzt unsere Privatsphäre und ich kann weiter machen, wo ich eben aufgehört habe, immerhin bin ich der einzige, der offiziell ein Recht darauf hat", er schnallte seinen Gürtel auf. „Chase", flüsterte ich.
Er sah mich nur kalt an.
„Du machst das nur, um mich für etwas zu bestrafen, was ich nicht getan habe." Mir lief eine Träne aus den linken Auge, aber er beachtete mich nicht, sondern hob meine Hüfte und positionierte seinen Glied über meine Mitte, dann spießte er mich damit auf und ich schrie. Er packte meinen Haarschopf und zog mich nah zu meinem Gesicht. Ich weinte.
Ich hatte nicht mal das Recht ihn zu umarmen, es war nichts zwischen uns.
„Ob du es warst oder Flavius, der zuerst angefangen hat. Gevögelt habt ihr ja beide", knurrte er und ich versuchte den Kopf zu schütteln, was nicht funktionierte, da er an meinen Haaren zog.
„Chase ..."
„Pst", knurrte er und stieß wieder fest in mich und wieder.
„Chase, du tust mir weh", klagte ich, als er nicht aufhörte so fest in mir zu stoßen, eigentlich saß ich oben und müsste die Kontrolle haben, aber es war nicht so. Er hatte sie.
„Du tust das nur, weil du denkst, ich hätte dir weh getan", der Schmerz im Unterleib begann zu brennen.
„Weil ich denke, du hast mir weh getan?", fragte er mich leise.
„Nein", meinte er fest und stieß wieder in mich. „Du hast mir das Herz gebrochen."
Ich weinte und schüttelte den Kopf. Er kam in mir und ich dachte, er würde mich von sich schubsen, aber er holte nur seinen Glied aus mir und schloss seine Hose wieder. Er schloss die Augen und ich nahm allen Mut zusammen und legte meine Stirn auf seiner Schulter. Er machte gar nichts. Rastete nicht aus, schlug mich nicht, sagte nichts.
„Ich schätze mal, die Filmindustrie gefällt dir nicht ...", sagte er.
Mein Körper bebte und ich dachte, ich bekäme eine Panikattacke, da ich laut weinte und keine Luft bekam.
„Lilien, du musst dich beruhigen", flüsterte er mir zu, während er über meinen Rücken strich. „Es ist alles gut", murmelte er.  Ich versuchte stark ein und auszuatmen, was mir gelang. Es war komisch, dass er überhaupt nicht reagierte, so als wüsste er, dass mir das passieren könnte.
„Lilien?", rief eine Stimme laut. Flavius.
Ich stand auf und sah Chase mit großen Augen an. Er würde es wieder falsch verstehen.
„Verdammt Lilien", Flavius kam angerannt in das Zimmer und sah mich. „Gehts dir gut? Soll ich Percy anrufen?", fragte er mich sorgend. Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte dir gesagt, wenn du nicht mehr für mich arbeitest, kann es Konsequenzen haben. Es lief seit so langem gut, wieso musstest du deinen Kopf einsetzen?" Flavius hatte Chase immer noch nicht gesehen, der mit grimmiger Miene, den Rücken zu ihm saß. „Wie hast du die Trottel ausgeschaltet?", er kam rein und verfiel dem Schock als er Chase sah. Flavius sah zu mir und wieder zurück zu Chase, der aufstand und Flavius feindselig ansah.
Ich spürte wie Sperma über meine Schenkel lief und ich es schnell mit dem Handtuch, der an der Stuhllehne lag, wegwischte. Beide Männer beachteten mich nicht.
„Deine Spielzeuge waren immer schon schnell kaputt, es gibt keins mehr, da du alle kaputt gemacht hast", warf Chase ihn vor und ich wusste, dass er mit Spielzeug auch mich meinte.
„Es überrascht mich, dich hier zu sehen, Bruder", meinte Flavius nur und sah mich wieder kurz an.
„Dad hat dir immer die Spielsachen weggenommen, die du nicht kaputt machen solltest. Da nun ich der Familienoberhaupt bin und alle Entscheidungen bei mir liegen, nehme ich dir dein Spielzeug wieder weg", teilte Chase ihm mit und indirekt mir. Ich verstand gar nichts mehr. Mein Leben war zur Hölle geworden, ich würde es nicht aushalten, weiter gequält zu werden, weswegen mir wieder Tränen in den Augen stiegen.
„Bring sie nach Hause, ich kümmere mich um die drei Trottel."
Flavius wirkte verärgert, brachte aber kein weiteres Wort außer ein okay hervor. Er sah mich auffordernd an und ich folgte ihm hastig um Chase wut zu entkommen. Ich brauchte sofort Persephone, ich würde nicht alleine zurecht kommen.

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