The next months

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Lilien

Ich wusste jetzt wie es ist ein Haustier zu sein. Ich war wie ein Vogel, der in einem Käfig gehalten wurde, es gab nur was zu essen und ein paar Dinge zu tun wie Bücher lesen. Geputzt wurde ein mal die Woche von Chases Putzhilfe. Das war der einzige Tag in der Woche wo ich ein Handy in die Hand bekam. Ich hatte sie mit Schmuck überredet mir ihr Handy während des Putzens zu überlassen. Das waren die fünf Stunden in der Woche wo ich auf Social Media rum scrollte und die Nachrichten durch las. Keiner aus meiner Familie oder Percy hatten Social Media, deswegen konnte ich Sie nicht erreichen. Percys Nummer war mir zwar wieder eingefallen, aber sie war nun ungültig. Sie hatte nie ihre Nummer gewechselt, doch jetzt war alles anders. Ich war ein Vogel, dem es nicht erlaubt war rum zu zwitschern und raus zu gehen.
Stefan kam ab und zu mal vorbei, aber sonst kam niemand. Chase und ich gingen uns aus dem Weg. Wenn ich etwas brauchte, besorgte es entweder Stefan oder Maria, Chases Putzfrau.
Ich seufzte und schaute gerade aus. Ich saß hier jeden Tag, stundenlang. Auf der Fensterbank und schaute auf New York herab. Ich war eifersüchtig auf jede einzelne Taube, die vorbeiflog. Ich konnte das nicht. Ich war hier gefangen.
„Hey", Stefan war gekommen und ich hatte es nicht gemerkt, weswegen ich zusammenzuckte. Ich brach bei jeder Kleinigkeit zusammen und weinte und schreite, doch ich war alleine. Niemand hörte mich.
„Ich habe dir ein Kassettenrekorder mitgebracht."
Meine Augen wurden groß. Ich stand auf und ging auf ihn zu, er hielt das Gerät in der Hand.
„Mum schickt es dir. Sie sagt, dieser Recorder hat ihr oft Mals leiden erleichtert."
Im meinen Augen traten Tränen. Sie schickte mir immer wieder was. Sei es Essen oder Bücher.
„Danke Stefan."
„Ich schließe es an."
„Kann ich dich um etwas bitten?"
Er sah mich an. „Kommt darauf an, du weißt es ja."
„Ich möchte ein Haustier. Egal was, eine Katze, Hund, Hase oder sei es ein Wellensittich Pärchen."
Er sah mich schreck an. „Das ist eigentlich eine gute Idee. Ich schaue was ich tun kann."
„Danke."
„Ich kann es aber nicht versprechen."
Ich nickte schnell. Er sollte es nur versuchen.
„Hast du Percys Nummer raus gefunden?", fragte ich ihn.
„Ja, aber du darfst nicht mit ihr sprechen", sagte er entschuldigend.
„Kein Problem, kannst du sie anrufen und fragen wie es ihr geht?", fragte ich ihn.
„Ich rede mit ihr ab und zu", gab er zu.
„Was? Wieso hast du mir das nie erzählt?"
„Weil ich es nicht darf, Lilien", seufzte er. Er stand auf, nach dem er den Recorder angeschlossen hatte. „Mal sehen, ob das alte Ding funktioniert."
Er drehte die Lautstärke auf und presste auf start. Es fing an ein Lied aus den 80gern zu spielen. „Tja besser als nichts", meinte ich.
„Ja, das stimmt."
„Danke Stefan."
„Ich kümmere mich um das Haustier. Mach dir keine Sorgen."
Ich nickte dankbar.

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