Reveal

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Chase

Wiederwillig folgte ich Persephone aus der Wohnung, die mich auf das Dachgeschoss des Gebäudes führte, wo anscheinend im Sommer gegrillt wurde. Es war Menschenleer, die Grills waren mit Folien zugedeckt, ein Ball lag verloren mitten auf dem Boden und Stühle stapelten an der Seite. Percy holte ihr Handy hervor und sah mich ernst an. „Ich hatte vor einer Wochen auf Flavius geschossen und das war von mir geplant gewesen. Ich hatte Lilien nicht mit eingeweiht und ich wollte ihn für eine und alle mal los werden." Ich verschränkte meine Arme. Was für ein lächerlicher Plan mitten in einer Gasse auf jemanden zu schießen. Zum Glück hatte ihn Sean beauftragt ein Auge auf Flavius zu haben, er hatte Percy die Pistole weggenommen und ihn zu einem Arzt gefahren. „Das wolltest du also sagen. Das du ihn umbringen wolltest und das es geplant war?"
„Ich kann nicht schießen, noch kann es Lily, mein Plan war eigentlich ein ganz anderer gewesen. Ich habe eine Straßenkamera gekauft, die mit Ton aufnimmt und ...", sie zeigte auf ihr Handy, sie hatte es aufgenommen. „Willst du mir zeigen, wie du auf ihn geschossen hast? Denkst du, ich finde Seelenfrieden dadurch?", fragte ich sie verärgert. „Nein, du wirst keinen Frieden mehr finden, wenn du da Video einmal gesehen hast", sagte sie sauer und spielte das Video ab. „Verdammt kleine Ärztin, du hast echt getroffen oder?"
„Ich habe keine Skrupel es noch mal zu tun und ich werde diesmal nicht daneben schießen."
Flavius lachte laut. „Weißt du wie sexy du gerade aussiehst? Eigentlich hätte ich das von Lilien erwartet, aber du siehst was für ein Wrack sie ist." Meine Augen wurden zu schlitzen. Er flirtete angeschossen mit der Frau, die ihm das angetan hatte? Er hat echt einen knacks.
„HALT DEN MUND!" Ich sah mir gelangweilt das Video an.
„Hab doch einmal den Mumm die Wahrheit zu sagen. Zu sagen, dass du sie unnötig rein gezogen hast. Das du ihr Leben kaputt gemacht hast durch dein falsches Spiel."
Er lachte wieder lautstark.
„Weißt du was Percy? Ja, ich gebe es zu. Ich habe mich mit Lilien angefreundet, alles getan, damit sie mir vertraut und dann ...", er lachte. „Habe ich sie volllaufen lassen und sie geküsst. So getan als würde ich sie gleich vögeln, ich wusste das Chase auf dem Weg zu mir war. Ja, ich hab ihr etwas KO Tropfen mit rein gemischt und sie hat nichts gemerkt. Aber im Liebe und Krieg ist alles erlaubt. Sie war in dem Moment nur ein Kollateralschaden und das hat mir viel gebracht", sagte er fast schon erleichtert. „Chase Herz war plötzlich gebrochen und ..."
Percy schoss wieder, aber es war daneben. „DU BIST SO EIN SCHWEIN! SIE HAT DIR VERTRAUT UND DU? DU HAST SIE IN STÜCKE GERISSEN!"
Ich schluckte. „Sieh sie dir an. Hast du kein Stück Mitleid?"
Flavius rappelte sich auf. „Ich habe keine Zeit für Mitleid. Wir mussten zusammen halten, nach dem Chase uns raus geschmissen hat, wir waren mittellos!", meinte Flavius einfach nur. „Nein, du hast sie dazu gebracht, ihren Arsch abzuarbeiten. Sie wollte nie Schauspielerin werden. Du hast Millionen damit verdient und ihr hast du nichts gegeben. Du hast sie ausgenutzt. Du bist kein Mensch. Du bist ein Monster und Monster dürfen nicht leben!"
Percy lud die Waffe auf und Sean kam nun dazwischen. „Schick mir das Video", sagte ich zu ihr.
„Was nun?", fragte sie mich ernst. „Ich werde ihn umbringen."
„Jetzt ernsthaft?", fragte sie mich überrascht. „Heute ist sein letzter Tag!", meinte ich hart.
„Was ist mit Lilien?"
In mir krampfte es. Es ist meine Schuld. Ich hatte gedacht, dass sie mich anlog. Ich hatte das geglaubt, was ich gesehen hatte, darauf vertraut was meine Augen gezeigt hatten. Eine halbnackte Lilien über ihr lehnte Flavius und küsste sie. Für mich hatte sie normal gewirkt, außerdem hatten sie sich nah gestanden und für mich stand eins fest. Sie betrog mich und basta. Ich war nicht bereit gewesen auch nur eine andere Theorie zu hören. Das waren also die gewaltigen Schäden eines Vorurteils. 
„Ich mache alles wieder gut. Hilf ihr beim packen. Meine Männer werden euch abholen beziehungsweise sie. Du bleibst in Hollywood oder?" Sie nickte. „Ich wurde hierher versetzt. Ich möchte eigentlich bei Lilien bleiben, aber ..."
„Ich werde dafür sorgen, dass du bei ihr bleibst. Ich mache alles wieder gut, Persephone", ich nahm ihre Hand in meine. „Danke. Ich danke dir wirklich. Wahrscheinlich hätte ich ihr wieder weh getan."
„Nur mal zu deiner Information ...", fing sie an und ich sehe sie abwartend an. „Lilien hat keine Ahnung, aber meinem Urteil zur Folge war das heute im Studio eine Vergewaltigung." Ich sehe sie überrascht an. Sie wusste davon. „Vergewaltigung?", fragte ich sie ernst. „Ja."
„Tut mir leid, wenn du das so siehst", meinte ich ernst.
„Hör auf ihr unnötig weh zu tun."
„Versprochen."

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