Mariko atmete tief die Abendluft ein als sie aus dem Laden traten. Ein leichter Windzug ließ sie ein wenig frösteln. Als Daichi das bemerkte zog er seine Jacke aus und hielt sie ihr hin.
"Willst du meine Jacke?", fragte er und lächelte sie an. Mariko drehte sich zu ihm. Verwirrt zog sie ihre Stirn kraus. Als sie ihn weiter anstarrte ließ er die Jacke sinken und sein Lächeln wurde immer kleiner. Marikos Herz zog sich, gegen ihren Willen, zusammen als sie den schmerzvollen Blick in Daichis Augen sah.
Seufzend verfluchte sie sich selber und griff nach der Jacke die schlaff in Daichis Hand lag. Dachi beobachtete sie neugierig als sie sich die Jacke über die Schultern zog. Er war überrascht das sie seine Jacke tatsächlich angenommen hatte, freute sich innerlich aber darüber, auch wenn er wusste, dass es hauptsächlich aus Mitleid war.
Als Mariko die Jacke überzog, kam ihr ein Schwall von seinem Duft entgegen. Ihr fiel auf das sich sein Duft kaum verändert hat und sie zog unauffällig eine Nase ein. Stumm lief sie in Richtung Jugendherberge los. Als sie hinter sich keine Fußstapfen hörte drehte sie sich um. Daichi stand wie eingefroren auf der gleichen Stelle und sah ihr nach. Er schien gemerkt zu haben das Mariko seinen Duft eingeatmet hatte, auch wenn sie dachte es wäre unauffällig gewesen
"Kommst du?", rief Mariko. Daichi schien sich aus seiner Trance lösen zu können und räusperte sich. Nach ein paar Schritten war er bei ihr und schaute vertäumt zur Seite. Mariko schüttelte nur den Kopf und führte ihren Weg fohrt. Daichi war immer einen Schritt hinter ihr und beobachtete die Landschaft die in der Nacht wie ausgestorben schien. Nur ein paar Straßenlichter beleuchteten den Weg. Hin und wieder ließ er seinen Blick zu der schwarzhaarigen wandern. Ihr glänzendes Haar schien pechschwarz in der Nacht. In sanften Bewegungen schienen die Haare nach seiner Hand zu rufen. Daichi wollte fühlen ob sie immer noch so weich wie früher waren.
Wieder einmal musste er sich aus einer Trance reißen, bevor er noch etwas dummes tun sollte. Er war so konzentriert darauf auf den Boden zu schauen, was aber nur dazu führte, dass er in Mariko reinlief als sie stehen blieb. Das Mädchen stolperte nach vorne, Daichi konnte sie aber noch rechtzeitig an der Hüfte zurück ziehen, bevor sie bekanntschaft mit dem Boden machen konnte. Mariko riss sich dieses mal aber direkt aus seinen Armen und räusperte sich.
Als sie anfing seine Jacke auszuziehen, hielt er sie auf. "Warte, du kannst sie fürs Erste behalten, gib sie mir morgen in der Schule." Mariko konnte gar nicht mehr antworten, als Daichi sie kurz anlächelte und wegjoggte. Suchte er einen Weg morgen mit ihr zu reden?
Vielleicht.
"Daichi!", rief sie ihm hinterher, bekam aber nur ein Winken zurück. Für ein paar Seukunden stand sie regungslos da und starrte in die Ferne. Im Kopf ging sie alles noch durch, was bis jetzt geschehen ist. Seine liebliche Art wie er sich um sie kümmert und wie unhöflich sie doch eigentlich ist. Trotz dem schlechten Gewissen das sich in ihr aufbaute, konnte sie es nicht übers Herz bringen wieder einfach nett zu ihr zu sein. Sie hing viel zu sehr an der Vergangenheit.
Seufzend sah sie auf die Jacke runter. Sie musterte den Aufschrift. Karasuno Volleyballclub. Mariko sah sich kurz um und schaute nach ob jemand in ihrer Nähe war. Nichts außer leere Straßen waren zu sehen. Also machte sie das was sie von sich selber nicht erwartet hatte. Zögerlich hob sie die Jacke an und hielt sie zu ihrem Gesicht. Als sein Duft ihr langsam in die Nase stieg, konnte sie sich nicht mehr kontrollieren und drückte ihr Gesicht in den weichen Stoff. Für eine Minute stand sie da und zog seinen Duft in die Nase. Dann riss sie sich aus den Gedanken und stellte sich wieder gerade hin. Die Jacke baumelte an ihrer Hand neben ihr runter.
Mariko räusperte sich, drehte sich und verschwand mit hoch rotem Kopf in der Jugendherberge.
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Am nächsten Morgen lief Mariko, immer noch alleine, durch die Schulflure. Himari hatte immer noch leichtes Fieber und ihr war es nicht erlaubt mit in die Schule zu gehen.
Andere Schüler liefen an ihr vorbei. Schienen sie gar nicht wahrzunehmen, aber es war kein Problem für sie.
In Gedanken versunken setzte sie einen Fuß vor den anderen und der Boden schien noch interessanter als sonst. Ihr Rucksack hing ihr schwer am Rücken. Tief unten lag seine Jacke. Marikos Hände schwitzten. Sie war am überlegen wie sie die Jacke am besten Daichi zurück geben konnte, ohne jegliche Aufmerksamkeit zu erregen.
Gerade als sie in ihr Klassenzimmer gehen wollte, rammte sie in jemanden. Bevor sie aber auf dem Boden aufkam, hielt sie jemand am Handgelenk fest. Ihr Blick galt den braunen vor ihr. Warm sahen sie Mariko an. Daichi lachte ein wenig.
"Wir sollten aufhören uns so zu treffen.", sagte er schmunzelnd. Mariko räusperte sich und stellte sich wieder normal hin.
"Ja.", antwortete sie. Kurz sah sie sich um, bis sie sich vergewissern konnte das keiner mehr im Schulflur war. "Ich habe deine Jacke dabei." Mariko setzte ihren Rucksack auf den Boden ab, öffnete diesen und suchte nach der Jacke. Daichi beobachtete sie dabei, wie ihr schwarze Haare vereinzelt ins Gesicht fielen. Wie sie ihre Augenbrauen zusammen zog wenn sie angestrengt nachdachte. Daichis Herz fing an zu rasen. Sämtliche Dinge flossen durch seinen Kopf, die er Mariko direkt ins Gesicht sagen möchte.
Er wurde erst aus den Gedanken gerissen, als ihm seine Jacke vor die Nase geschoben wurde. Auffordend sah ihn Mariko an, die mittlerweile wieder aufgestanden ist. Eher zögerlich griff er nach der Jacke. "Danke." Seine Stimme kratzte ein wenig.
Mariko schenkte ihm noch einen letzten Blick, bevor sie im Klassenzimmer verschwand. Daichi stand regungslos für ein paar Sekunden auf der Stelle. "Scheiße.", murmelte er unter seinem Atem.
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(972 Wörter)
~J
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Hate And Love <<<a daichi sawamura ff>>>
FanfictionEr hat ihr das Herz gebrochen. Es hatte so geschmerzt. Wie wird sie reagieren wenn die beiden wieder auf einander treffen? Kann er sie zurück gewinnen? >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> - die Rechte von den Charakteren und deren Geschichten aus...