* Kapitel 17 *

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„Du hast was gemalt?"

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„Du hast was gemalt?"

Hain stieß unsere Gläser an Eiswein gegeneinander und legte den Kopf in den Nacken. Er lachte schallend, weil er wusste, dass der Wind alle Geräusche bereits davontrug sobald sie seine Lippen vierließen.

„Du hast schon richtig gehört", verschwörerisch lächelte sie ihm mit einem Mundwinkel zu. Vielleicht schlug sie ihre Wimpern ein bisschen mehr nieder als sonst. Womöglich tat sie es sogar absichtlich, dass sie ihm einen Blick durch die Wimpern zuwarf, bevor sie zur Schneelandschaft blickte.

Schon als sie die Färber verlassen hatte, war es dunkel gewesen, vermutlich sogar bereits seit sie Lias Turm den Rücken gekehrt hatte. Aber was wusste sie schon, die sie den ganzen Tag hinter dicken Wänden aus Eis verbrachte, das merkwürdig flüsterte.

Hain nahm einen weiteren Schluck. Sein Glas war bereits halb leer. Er trank immer schneller als sie. Elegant schmiegten sie seine Lippen um das Glas. Sie versuchte nicht zu sehr hinzusehen, wie seine Kehle beim Schlucken zuckte.

„Und wie hat Delano reagiert?", sie hatte seinen Namen nie erwähnt. Ihn immer nur, der oberste Färber genannt, aber es wunderte sie nicht, dass Hain ihn bereits kannte.

„Als würde er sich gleich seine Mittagsmahlzeit nochmal durch den Kopf gehen lassen?", bot sie an. Nicht, dass sie genauer hingesehen oder sich darüber gefreut hätte. Dafür war sie viel zu sehr mit ihrem überzeugten Abgang beschäftigt gewesen.

Die Mann neben ihr lachte sein aus zwei Noten bestehendes Lachen. Es jagte ihr eine Gänsehaut ein, wie sehr sie es mochte. Die Haare stellten sich gegen seinen Pelzumhang auf, den er ihr umgelegt hatte. Die Dienerinnen, bekamen keine Umhänge oder wärmere Kleidung. Wozu auch, wenn sie das Schloss nie verließen.

Zu ihrer linken rauschte das Wasser in die Tiefe. Wasserstürze hatten sie immer fasziniert. Bisher kannte sie sie nur aus Voka, aber es ergab Sinn, dass sie hier in Moja häufiger auftraten. Todesmutig stürzte sich das Element in die Tiefe, wissend, dass es nicht fallen konnte. Wie gern wäre sie einfach hinterhergesprungen.

Voller wilder Freude, voller Leben.

Der kleine Balkon und Hains Präsenz ließen sie sich nach solchen Absurditäten sehnen. Dabei war sie auf diesem wenige Schritte breiten Vorsprung, bereits näher an der Freiheit als alle mit denen sie zusammenarbeitete. Es war vermessen noch mehr zu wollen, wenn man bereits mehr hatte.

Ihr hätte kalt sein sollen, doch das war es nicht. Sie nahm den Wind kaum wahr und hatte sich dennoch nicht beschwert als Hain ihr den Umhang gegeben hatte. Er genoss es der Beschützer zu sein, er mochte es sich zu kümmern und sie gewöhnte sich an seine Nähe.

Dennoch, ich bin nicht die Jenige, die das Ding nötig hätte.

Sie schluckte ihre Gedanken, die ihr beim Anblick seines kaum merklichen Zitterns kamen, herunter.

Die Eisdienerin - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt