2Tage später.
Nachdem mir Gojo gestanden hatte, was Geto ihm vor seinem Tod gesagt hatte, brach ich zusammen. Mir war einfach alles zu viel. All die Dinge die Geschehen waren, all die Gefühle die in mir Achterbahn fuhren und all die Erinnerungen, die wie verblasste Bilder an mir vorbei rannen. Den weißhaarigen Idioten wollte ich auch nicht mehr sehen, also schloss ich mich in meinem Zimmer ein. Die Arbeit blieb liegen und nicht einmal Yuji durfte zu mir herunter kommen. Sukuna war nämlich der Letzte, den ich sehen wollte. Ich lag einfach nur in meinem Bett. Hunger hatte ich auch keinen, aber wer könnte einem das verübeln nach so viel Chaos. Ich weinte so lange, bis keine Träne mehr übrig blieb und ich irgendwann einfach nur noch starr an die Decke schaute. Meine Seele, mein Körper und auch mein Geist waren so unfassbar müde. Deshalb schlief ich auch. Sehr viel.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Mit glasigen Augen blickte ich die weiße Wand neben mir an. In meinem Kopf herrschte völlige Leere. Da war tatsächlich nichts mehr, dass ich fühlte oder spürte, fast so als hätte man mir all meine Emotionen geraubt. Vielleicht hatte mein Körper auch entschieden jetzt nichts mehr zu fühlen. Nach all dem fände ich es jetzt gerade sogar ganz praktisch. Dann müsste ich nie wieder an Geto denken und würde dabei unfassbar traurig werden. Es wäre auch sinnvoll keinen Schmerz mehr zu spüren, dann könnte Sukuna mich so oft verletzen wie er wollte und mir würde es nichts ausmachen. Wie herrlich wäre sein Gesichtsausdruck, wenn er merken würde, dass er sich nicht mehr an meinem Leid ergötzen könnte? Außerdem würde ich die Dinge nur noch ganz pragmatisch sehen. Was die Arbeit betrifft würde es mir sogar nützlich sein, denn dann rege ich mich nicht mehr bei Fehlversuchen auf. Obwohl mein Magen so laut knurrt, dass man denken könnte, ein Velociraptor hat eine Woche nichts gegessen, bin ich zu schwach um aufzustehen. Meine Kehle ist mittlerweile so trocken wie die Sahara. Wann ich das Letzte mal Flüssigkeit zu mir genommen habe, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Ich kann nur mit Sicherheit bestimmen, das mein Körper gerade so stark dehydriert ist, dass es in geraumer Zeit kritisch werden könnte. Kopfschmerzen, eine trockene Kehle, gespannte Haut und einen niedrigen Blutdruck habe ich bereits, dass heißt ich muss in den nächsten zwölf Stunden etwas trinken, sonst könnte ich an Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen oder gar einen hypovolämischer Schock erleiden. Ich sollte wirklich langsam mal aufstehen oder? Mit einem lauten Seufzer rappelte ich mich langsam hoch. Mein Bett jetzt zu verlassen, fühlte sich so unfassbar falsch an, aber ich kann nicht ewig so liegen bleiben. Also nahm ich meine ganze verbleibende Kraft zusammen und schleppte mich in die Küche. Hastig kippte ich mir ein Glas Wasser nach dem anderen herunter. Anscheinend hatte ich mehr Durst, als ich zunächst annahm. Mit wackligen Beinen steuerte ich zum Kühlschrank und stopfte mir wahllos irgendwelches Zeug in den Mund. Es schmeckte weder sonderlich schlecht noch besonders gut, aber es erfüllte seinen Zweck mich wieder zu Kräften kommen zu lassen. Aus irgendeinem Grund übermannte mich plötzlich eine unfassbare Wut. Nachdem ich die letzten zwei Tage nur Traurigkeit, Verzweiflung und Frustration gespürt hatte, kamen jetzt andere Gefühle zum Vorschein. Ich muss meine Aggressionen an irgendetwas auslassen. Zielstrebig steuerte ich auf den Trainingsraum zu, denn gerade will ich einfach nur auf etwas einschlagen. Ich stampfte wie eine wildgewordene Furie los. Regte mich lautstark über alles auf was mir nicht passte. "Ich hasse dich Geto! Dafür das du einfach gestorben bist! Dafür dass du mich allein gelassen hast und uns verraten hast! Ich habe nie darum gebeten frei zu sein! Alles was ich wollte, war es dich bei mir zu haben und dein Lachen zu sehen! Und dann noch dieser Kerl der deinen Körper übernommen hat... AAHHH. Ich werde ihn dafür umbringen! Niemand hat das Recht die Toten zu beschmutzen!" Während ich alles raus ließ, schlug ich unentwegt auf einen Boxsack ein. Ich glaube, dass ich tatsächlich zum erste mal im meinem Leben wirklich aus tiefsten Herzen wütend bin und sogar Hass empfinde. Normalerweise ist da eher Gleichgültigkeit, aber Hass konnte bisher noch nie jemand in mir hervorrufen. Mein Körper fühlte sich heiß an. Fast so als würde meine Haut anfangen zu verglühen. Doch ich war in einem totalen Rausch. "Ich hasse dich Sukuna! Du bist das übelste Übel auf dieser Welt! Ich hasse dich dafür, dass du mich wie eine Puppe benutzt. Das du mich ständig Vögelchen nennst! Ohhjaa das hasse ich besonders. Ich bin kein Vogel! Ich habe keine verdammten Flügel! Nein ich habe schwere Ketten, die mich hier festhalten du verdammtes Arschloch und mich immer und immer wieder so zu nennen, obwohl du weißt, dass ich NIE FREI sein werde, macht mich rasend!" Wieder ließ ich meine Faust auf das schwarze Kunstleder fliegen. Ein paar kleine rote Stellen blieben nach meinem Schlag zurück. Ich merkte nicht einmal mehr, dass meine Hände ganz wund geworden waren. Von den vielen Schlägen hatte ich mir beide Fäuste blutig geschlagen, doch selbst das hielt mich nicht zurück. Weitere Blutflecken bildeten sich auf dem schönen Schwarz. "Ich hasse dich Sukuna! Hasse dich weil ich dich nicht hassen kann! Du mit deinen verdammten Augen und deiner Aura. Wieso musst du mich immer wieder so in deinen Bann ziehen? Wieso? Wieso vergesse ich mich selbst so schnell, wenn du in meiner Nähe bist...?"
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The Secret / Sukuna x Shiori
FanfictionShiori Hika ist 24Jahre alt und lebt in der Jujutsu Akakdamie im Geheimen. Nur wenige wissen von Ihrer Existenz, da Sie für viele einfach zu gefährlich zu sein scheint. Doch was hat es mit Ihr auf sich? Warum hält Sie die Akademie Geheim? Und wieso...