Kapitel 11: Ich will leben!

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Ray Pov:

„Hab ihn Chef!" „Gut, dem Geruch nach, hat er auch noch keine Kinder verschlungen. Diese niederen Klassen haben auch nicht das Recht solch wertvolle Ware zu fressen. So unzivilisiert, wie wilde Tiere. Einfach abscheulich." Die Verfolger standen vor dem großen Monster, dem sie mit einem gekonnten Schlag den Kopf abgetrennt hatten. ~*Verdammt! Sie haben uns eingeholt. Wären sie nicht gekommen, hätte ich das Monster in die Wurzeln gelockt! Dann wären alle Spuren verwischt und es wäre alles gut, aber so... Was mach ich denn jetzt? Haben sie mich zudem schon entdeckt? Und noch wichtiger, wurde schon jemand gefangen!?*~ Meine Gedanken rasten wie wild umher und das Herz klopfte mir bis zum Hals hinauf. Mühevoll versuchte ich keinen Muchs von mir zu geben.

„Komm raus Junge, wir wissen, dass du da bist!" Ein plötzlicher kalter Schauer fuhr mir über den Rücken und mein Puls stieg ins Unermessliche. ~*WAS? WOHER?! Haben sie mich schon beim Weglaufen beobachtet? Oder können sie mich riechen? Wenn das der Fall ist, muss ich sie unbedingt von dem anderen weglocken! Aber was soll ich jetzt machen? Soll ich mich zeigen?! Oder versteckt bleiben! Verdammt! Was mach ich nur?!*~ „Du brauchst dich nicht verstecken! Wir werden dich nach Hause bringen, hab keine Angst." Schnell öffnete ich meine Tasche und packte mir eine Schere. Ein letztes Mal atmete ich tief durch und stellte mich dann meinen Feinden. Krampfhaft versuchte ich meinen zitternden Körper zu beruhigen, sodass ich die Monster nichts anmerken ließ. „Ihr wollt mich nach Hause bringen?! Das ich nicht lache!" ~*Ich werde auf keinen Fall zurückgehen und sterben! Nein, ich darf überhaupt nicht sterben! Schließlich habe ich es versprochen... Und außerdem hat er es mir noch immer nicht erzählt! Draufgehen ist also keine Option!*~ „Sag uns, wo sind deine Freunde?" „Tot, alle tot! Vorhin sind wir in eine Höhle gestürzt, in welcher mein Geschwister von diesen blutsaugenden Wurzeln einfach..." Dabei versuchte ich meine Augen etwas glasig wirken zu lassen, um die Aussage noch zu bestärken. „Aber mich bekommt ihr trotzdem nicht! Niemals!" ~*Norman, Emma, ich werde euch und meine Familie beschützen! Ich muss die Monster so weit weg wie möglich locken, aber ohne dabei abzukratzen!*~ „Nun, wie du willst... Fangt ihn!" Keine Sekunde später sprinteten mehrere vierbeinige Monster auf mich zu. Schlagartig drehte ich mich um und lief um mein Leben.

~*Verdammt! Diese Monster sind nicht so leicht zu überlisten! Sie sind viel intelligenter, als dass, das wild war. Aber strategisch bin ich ihnen trotzdem um Welten voraus. Ich muss sie zuerst möglichst weit von den anderen wegbringen, danach kümmere ich mich um mein eigenes Wohlbefinden!*~ Im schnellen Zick-Zack, versuchte ich die Monster etwas abzuschütteln. ~*Ich hatte sie genau in die Gegenrichtung von den anderen gelockt und so wie es aussieht, verfolgen sie im Moment nur mich! So hat meine Familie eine bessere Chance wegzukommen!*~ Es wurden immer mehr Viecher, die mich wie in einer Hetzjagd durch den Wald trieben. Links, rechts, vorne, hinten sie kamen von überall. Schließlich probierte ich alle möglichen Flinten aus. Ich verwirrte sie mit meinem Schal, ließ sie im Kreis laufen, versuchte alle Arten von Tricks, die mir einfielen, aber schlussendlichen waren es zu viele. Sie schafften es mich in die Enge zu drängen und umzingelten mich.

„Gib auf Junge! Du hast dich gut geschlagen... Aber es hat keinen Sinn immer weiter von uns wegzulaufen. Wir sehen doch, dass du müde und erschöpft bist. Gib doch einfach auf und akzeptiere dein Schicksal. Geh mit uns nach Hause!" Mit Wut erfüllten Augen, blickte ich in die kalten Blicke meines Gegenübers. ~*Erschöpft, müde, aufgeben... NIEMALS! Ich habe es ihnen versprochen! Ich werde weiterleben! Und selbst wenn ich stunden von diesen Mistviechern weglaufen muss! ICH WERDE LEBEN!*~ „Du kannst mir den Auswege noch so viel versperren! In keiner Welt werde ich mit euch zurückkehren! AUF GAR KEINEN FALL!" Ohne weiter zu warten, drehte ich mich um und lief los, doch keine zwei Meter weiter, kippte ich um. ~*Was ist los! Steh doch auf Köper! Du darfst jetzt nicht schlapp machen! Beweg dich doch! Komm wieder auf die Beine! Es darf so nicht enden! Ich muss weiterleben! Ich muss...*~ Obwohl ich mich noch so sehr anstrengte, half es nicht. Mein Körper war erschöpft. Er war am Ende seiner Kräfte angelangt. Niedergeschlagen, starrte ich den Boden vor mir an. ~*Warum nur? Wieso bin ich so schwach?! Ich will nicht sterben! Ich will leben! Mit Norman und Emma und meiner Familie!*~ Meine Augenlieder wurden immer schwerer und ich hatte Mühe bei Bewusstsein zu bleiben! Auf einmal spürte ich, wie mich jemand packte und mitzog. Es wackelte alles und ich hüpfte immer wieder auf und ab. Leicht konnte ich noch die Umrisse der Bäume erkennen, bis plötzlich alles schwarz wurde...

Was ist das für ein Gefühl?! (Norray)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt