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I can't always be the same




„Benimm dich, hast du mich verstanden?"

Wortlos, der Blick gesenkt, folge ich Bill den langen Flur entlang, Richtung Saal.

„Ob du mich verstanden hast?"

Seine Hand, hält meinen Arm und somit mein Körper, an Ort und stelle. Das wütende funkeln, in den Augen meines Freundes blitzt hell auf.

Sein Kiefer spannt leicht, weshalb ich wie ein kleines Kind, welches von ihren Eltern erzogen werden muss, einfach nicke.

Ein falsches Wort genügt, um Billy jetzt aus der Fassung zu bringen.

„Hast du deine Zunge verschluckt?-„ „Ja, Ja ich hab dich verstanden." unterbreche ich ihn, weil mittlerweile immer mehr Menschen, an uns vorbeigehen.

Jetzt noch die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, wäre nicht das sinnvollste.

„Gut." leckt er sich über die Lippen, bevor er nach meiner Hand greift. „Du kennst die Regeln."

Im Saal angekommen, begrüßt Bill, als erstes seine Geschäftskollegen. „Du sagst gar nichts.. du stehst neben mir und siehst einfach gut aus."

Seine Worte laufen wie eine Kassette in meinen Kopf ab.

Deshalb lächle ich die Männer, vor mir einfach nur an. Zwinge es mir auf meine Lippen, nur um Billy nicht zu verärgern.

Tue das, was ich sonst auch immer tue, wenn wir hier sind. Locke die älteren Herren, mit meinem viel zu kurzen Kleider zu uns, damit mein hinreisender Freund, dass bekommt was er will.

Geld. Macht. Und noch mehr Geld.

Das ist auch der einzige Grund, weshalb ich zu diesen Veranstaltungen mit darf. Bill denkt, durch mich bekommt er mehr Kunden.

Wäre das nicht der Fall, würde ich wie sonst auch, bei uns zu Hause sitzen. Wobei es mittlerweile mehr einem Gefängnis ähnelt, als einem Zuhause.

„Gehen wir nach hinten und besprechen die Details?"

Bills Augen wandern zu mir. Grün, als wäre es Gift welches durch ihn fließt, blinzelt er mir entgegen.

„Geh an die Bar, ich komme bald zu dir."

Ich nicke.

„Du kennst die Regeln." wiederholt er mir flüsternd ins Ohr, bevor er sich von mir dreht und seinen Partnern folgt.

-

Es gibt Dinge, die Menschen nicht verstehen. Von dem unendlich großen Universum, bis hinzu der Stringtheorie.

Manche Dinge, kann man einfach nicht verstehen. Oder gar lösen. Nichtsdestotrotz versuchen Menschen, ihr Leben lang daran zu forschen.

Genauso forsche ich, an meine Liebe, wenn man es noch so nennen kann, zu Bill.

Die ersten zwei Jahre, waren wir wunschlos glücklich. Er hat mir, die Welt vor die Füße gelegt und mich behandelt, als wäre ich das kostbarste überhaupt.

Doch, wir wissen alle nur all zu gut, dass das Blatt sich schnell wenden kann.

Die Rosarote Brille, fällt in ein dunkles Loch und bevor du sie finden kannst, verschlingt dich die Dunkelheit.

Sacrifice / Joel Miller Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt