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Finally,
for the first time, I'm alone
You're probably having good times with a bad boy
Seems I've got a choice to make
Be my voice and
I choose you to fill the void





Joel



Die meiste Zeit in meinem Leben, habe ich nie wirklich darauf geachtet, wie es Menschen in meiner Umgebung, emotional geht. Ich könnte jetzt behaupten, dass dies ein Grund haben muss aber schlichtweg interessiert es mich einfach nicht.

Außer es geht um meine Familie.

Oder um die Frau, die nun auf meinem Bett sitzt.

Die Frau, die seit Wochen, mir meinen Abend versüßt hat und dennoch so viele Fragezeichen über den Kopf schweben hat, dass mir schwindelig bei ihren Anblick wird.

Ich mich dennoch aber nicht von ihr losreißen kann und mir wie so oft, die Frage stelle: „Warum tust du das für sie? Warum willst du ihre Geheimnisse lüften? Warum willst du ihr Beschützer sein?"

Simple Fragen die eigentlich leicht zu beantworten sind. Vor allem bei dem Anblick, den sie mir gerade bietet.

Gebrochen, verunsichert und dennoch ein Hauch von Ruhe, strahlt die schmale Frau auf meinem Bett aus.

„Willst du mir erzählen was passiert ist?"

Vorsichtig trete ich einen Schritt auf das Bett zu. „Hübsches Mädchen?"

Ich komme nicht drumherum, mein Lächeln zu verstecken, als ihre hellen Augen zu mir blicken.

„Ich bin ein verdammtes Chaos, Joel." leicht verzweifelt schüttelt sie ihren Kopf. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob das alles so klug gewesen ist."

„Was meinst du?" frage ich ehrlich und setze mich im gleichen Moment, auf die Bettkante. „Außerdem liebe ich Chaos." versuche ich sie, zum Reden zu bringen.

Kurz scheint sie nachzudenken. Nervös spielt sie, mit den vielen Ringen an ihren Fingern.

„Das mit Bill." murmelt sie leise. „Versteh mich nicht falsch, Joel. Nur weiß ich nicht, wie es ist alleine zu sein. Egal in welcher Hinsicht. Selbst Entscheidungen, die mich betreffen hat Bill für mich getroffen."

„Ich weiß, dass ist krank." lacht sie verbittert auf und wischt sich durchs Gesicht. „Nur habe ich nie gelernt anders zu leben, verstehst du?"

Ihr Kopf dreht sich leicht zu mir. „Und jetzt denkst du, bist du auf dich alleine gestellt?" frage ich.

Schaue ihr dabei so intensiv, in die Augen und hoffe, dass dieser Blick ihr Antwort genug ist.

Unsicher lacht sie. „Ich glaube nicht."

„Du kannst dir sogar sicher sein, dass du es nicht bist, hübsches Mädchen."

„Und jetzt erzähl mir was passiert ist." fordere ich sie auf. „Ich bin mir sicher, am Ende des Gespräches finden wir eine Lösung."

-

Drei Stunden, in denen Tränen geflossen sind. Drei Stunden, in denen ich mich mehrfach zusammenreißen musste, nicht aufzuspringen, um scheiß Bill seinen Hals umzudrehen.

Drei Stunden in denen ich dennoch ihr zugehört hab. Ihr leid mit, ihr geteilt habe. Nicht viel gesprochen sondern ihr lieber den Rücken gestreichelt habe.

Sacrifice / Joel Miller Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt