Dying inside

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Nerviges Vorwort: Seid nicht allzu streng mit mir, ist meine erste Geschichte und es ist 03:58 Uhr Morgens, ich freu mich über Kommentare und Verbesserungen werde aber nicht ständig drum betteln, versprochen ;) so des wars, viel Spaß beim Lesen..
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"1. 2. 3... 7. 8. 9..." Flüsterte ich leise in die Dunkelheit. Die Uhr schien immer lauter zu werden. 03:41 Uhr. Jede Sekunde immer lauter und trieb mich in den Wahnsinn. Irgendwann gab ich es auf schlafen zu wollen, setzte mich auf und rieb mir meine Augen, welche von tiefen, dunklen Augenringen untermalt wurden. Unwillkürlich begann ich vor und zurück zu wippen. Mein Dogtag, welches Name, Geburtsdatum und Blutgruppe verriet, klimperte leise um meinen Hals und es schien mich einen Moment zu beruhigen.

Hier war es vergleichsweise kalt. Die träge Hitze blieb aus, welche sich um einen herum festsetzte und die Klamotten auf der Haut kleben ließ. Wenn mir eins bewusst war, dann das man den Krieg mit nachhause brachte wenn man zurückkehrte. Er war tief in einem drin verankert und ging nicht einfach weg wenn man lieb 'bitte, bitte' sagte. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Die Kalte Nachtluft schlug mir ins Gesicht und holte mich auf den Boden zurück. ich war hier. Auf Amerikanischem Boden. Zuhause. Auch wenn es sich schon lang nicht mehr so anfühlte. Meine Fäuste waren auf der Fensterbank aufgesetzt und ballten sich immer stärker, bis meine Knöchel weißlich durch die dünne Haut schimmerten. Schließlich fiel es mir auf und ich versuchte zu entspannen während das Adrenalin in meinen Ohren rauschte. Ich konnte meine Herzschläge hören und war einen Moment lang dankbar dafür. Wurde allerdings bald unkontrolliert wütend und wünschte mir, dem allem ein Ende setzten zu können. Wünschte das ich für mein Land gestorben wäre.

Unter ziemlichen Anstrengungen lief ich in mein trainingszimmer wo ein Boxsack aufgebaut war. Den Frust und die unbändige Wut die ich zurückgehalten hatte, um meine Wohnung nicht zu verwüsten ließ ich jetzt aus. Es dauerte sogar ziemlich lange bis ich ruhig atmen konnte und meine persönlichen Alpträume der Anstrengung gewichen waren.

Schwer atmend lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen einen Moment. Ich hatte Medikamente verschrieben bekommen. Antidepressiva, Tavor und etwas gegen Schmerzen, was kein normaler Mensch aussprechen konnte. Normalerweise vermied ich das... Sie zu nehmen. Sie benebelten den Verstand und ich hatte davon das Gefühl zu ertrinken, weil mein Verstand funktionieren musste. Immer und überall. Zu jeder Tageszeit und in jeder Situation. Ohne warst du so gut wie tot. Ich hatte Angst vor dem was passieren könnte wenn ich die Medikamente nahm. Auch wenn ich es nicht zu gab. Allerdings hatte ich jetzt keine andere Wahl.

Also ging ich in die Küche, holte eine kleine Dose aus dem Schrank, so wie ein Glas. Meine Gedanken waren immer noch fern. Immer noch in dem Staub und der Hitze, den Schüssen und schreien. die Eskimos hatten angeblich 56 Bezeichnungen für die Farbe von Schnee. Die Afghanen hatten 199 für die verschiedenen Brauntöne ihrer Erde. Ein Freund hatte sie auswendig gelernt. Jeden Tag eins. Als Countdown quasi. Er wurde bei 129 erschossen. Ein glatter Schuss in den Kopf. Bei dieser Erinnerung beeilte ich mich die Tablette zu nehmen und legte mich ins Bett.

Sofort überkam mich ein taubes Gefühl. Das Adrenalin hörte auf in meinen Ohren zu Rauschen, meine Atmung wurde gleichmäßiger und schließlich konnte ich nichts mehr gegen den Sog tun welcher mich in die Tiefen riss. In dem Wissen das meine persönliche Hölle auf mich wartete. Als ob ich auf Pause gedrückt hätte um mich auszuruhen, so würden sie Morgen wieder auf mich warten. Die Gedanken an Mord und Blut und Schreie würden zurückkehren, so wie der Wunsch nach meinem Tod.

Some last words?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt