Die Lieder findet ihr am Ende des Kapitels, aufgelistet sehen sie hier nicht schön aus.. Werden in Zukunft immer am Ende stehen ;) viel Spaß ^^
____________________________________Konnte mir überhaupt geholfen werden? Hatte ich Vergebung verdient? Nach allem was ich getan hatte. Nachdem ich Familien auseinander gerissen hatte und schmerzen verursachte.. Gab es da noch einen Platz für mich? Einen an dem meine Sünden nicht gewertet wurden?
Tropf, Tropf, Tropf... Leise hörte ich die klare Flüssigkeit in dem Infusionsbeutel neben meinem Bett tropfen. Die Isotonische Lösung fühlte sich kalt in meinem Arm an. Ich spürte die Nadel, welche Zentral in meiner Vene lag und versuchte die Augen zu öffnen um hin zu sehen. Allerdings fiel mir das mehr als schwer. Meine Lider flatterten träge, ich sah Licht und viel weiß doch wirklich erkennen konnte ich nichts. Was übrigens absolut tödlich für meine Nerven war...
"RUNTER!" schrie Sergeant Wells und drückte sich hinter einen Vorsprung aus zertrümmerten Wänden. War ihm doch bewusst, dass es zu spät war und das gesamte Abteil zu nah dran war. Einige versuchten ihr Gesicht und vor allem den Kopf zusammen mit dem Nacken zu schützen. Andere versuchten noch zu rennen. Und ich gehörte zu denen, die regungslos da standen. Versteinert vor Schreck, gelähmt von dem wissen, was jetzt passieren würde. "O' Harra! Weg da!" schrie nun Red, welcher auf mich zu gelaufen kam. Stand er vorhin noch vor mir, so hatte er mich jetzt am arm gepackt und riss mich mit hinter eine wand, hinter der wir in Deckung gingen. Wie erwartet folgte die Explosion nach kurzem. Wir wurden begraben unter den Trümmern, meine Trommelfelle fühlten sich an als wären sie geplatzt und ein widerliches piepen übertönte jegliche andere Geräusche..
"Er müsste bald aufwachen.." hörte ich eine mir unbekannte Stimme und schließlich die von Tess, bevor die unbekannte Person den Raum offensichtlich verlies. "Ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen, sowas kann auch böse aus gehen." flüsterte sie. Ich atmete tief ein, doch meine Lunge fühlte sich an als ob eine Tonne Beton auf meiner Brust liegen würde. Tess nahm meine Hand in ihre. Ich erkannte am Parfüm, dass sie es war. Es vergingen weitere Minuten, vielleicht auch Stunden, ohne das ich in der Lage war mich bemerkbar zu machen. Letztendlich öffnete ich aber meine Augen und sah mich um. Tess saß auf einem Stuhl links von meinem Bett. "Was ist hier los? Wieso sind wir hier?" fragte ich aufgewühlt "Jase.. Shhh, schon gut. Alles ist gut. Du bist wieder Ohnmächtig geworden." flüsterte sie. Ich zuckte nur die schultern und versuchte mich aufzusetzen. Sofort bekam ich Kopfschmerzen und erinnerte mich gleichzeitig an den Aufprall. "Wann kann ich nachhause?" fragte ich immer noch verstimmt und sah aus dem Fenster. Es dämmerte gerade. Wurde es erst hell? "Du solltest wirklich noch 1-2 Tage bleiben.. Hier bist du gut aufgehoben." meinte Tess und versuchte so feinfühlig wie möglich zu sein. Doch es half ihr nicht. Ich sah auf den Katheter in meinem Arm, entfernte den Klebestreifen und zog die Nadel gerade heraus. Die Austrittsstelle klemmte ich ein in dem ich den arm an winkelte und sah zu Tess welche mich besorgt musterte. "Ich werde hier nicht bleiben und du weißt genau warum." ich zog mir meine Jacke über und die Schuhe an.
Es war ein riesen Gezeter bis ich endlich gehen durfte. Und das auf eigene Verantwortung. Doch letztendlich saß ich mit Tess im Taxi. Sie bestand darauf, dass ich heute nicht mehr fuhr. Sie stieg an der Schule aus und zahlte den Fahrer. Schließlich setzte dieser mich zuhause ab. Ich bezahlte den Rest und ging seufzend nach oben.
Erst mal Kaffee. Entschied ich und sah auf die Uhr. Entschied meine Medikamente zu nehmen und setzte mich mit meiner Tasse auf die Couch. Eine halbe Stunde später merkte ich die Wirkung der Medikamente. Ich wurde träge und meine Augenlider schwer. Und trotzdem... Ich konnte einfach nicht los lassen. Trotz dessen, dass ich hier sicher war. Trotz dessen, das mich hier niemand im schlaf erschießen würde. Mich niemand erwürgen, erstechen oder angreifen würde, konnte ich einfach nicht los lassen. Aus diesem Grund schürte sich eine Wut tief in mir, ich bekam schlechter Luft. Mal wieder fühlte ich mich machtlos und eingeengt wie ein wildes Tier im Käfig. Unwillkürlich stand ich auf und lief durch die Wohnung um mich zu beruhigen. Zitterte. Am gesamten Körper vor Anspannung. Raufte mir die Haare verzweifelt und lehnte die Stirn gegen die kalte Wand. Meine Zähne waren zusammen gebissen, selbst mein Kiefer war zum bersten gespannt. Mir entfuhr ein verzweifelter laut als ich mit der Faust gegen die Wand schlug. Jetzt verlor ich den Verstand. Da war ich mir sicher.
Ich hätte Arzt werden können. Lehrer, Buchhalter, Taxifahrer.. Was auch immer. Das alles war besser als dieses Monster zu werden. Ich war allein. Allein in meiner persönlichen Hölle. Allein mit den Dämonen in meinem Kopf. Mit den Schatten die mit mir spielten. Von einem Soldaten erwartete man Stärke und Disziplin. Aber ich konnte nicht. Ich war kaputt. Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Zum sterben zurück gelassen werden. Das hatte ich mir damals schon gewünscht. Alles wäre besser gewesen als so ein leben.
Es regnete. An diesem Tag in strömen, das wusste ich noch. Meine
Augen waren offen. Reglos lag ich auf dem Boden während sich mein Blut mit dem Wasser vermischte. Allerdings nicht nur meines. Vor mir lag mein bester Freund. Mein Bruder. Erschossen, mit einem glatten Schuss in den Kopf. Sein Helm ein paar Meter weiter weg. Tränen liefen mir über die Wangen, doch man sah sie nicht "O' Harra! Komm jetzt!" schrien meine Kameraden. Wohl wissend, dass ich mein leben riskierte. Ich schüttelte nur den Kopf und blieb hocken. "Bewegung!" einer riss mich an der Schulter hoch und befahl mir Keith mit zu nehmen.Ich hatte meinen besten Freund auf dem gewissen! Ich konnte ihn nicht schützen.. Und nun war er tot. In einer viereckigen Kiste, 3 Meter unter der Erde. Ich atmete tief durch "1..." dieses mal fiel es mir schwerer als vorgestern noch. "2..." flüsterte ich, mit meinen Ängsten kämpfend. "3..." irgendwann würde es besser werden, hatten sie gesagt. Tatsache war aber, dass man damit leben lernte. Nichts würde jemals besser werden. "4..." hauchte ich leise, mit angeschlagener Stimme. Schmerzlich wurde mir bewusst, wie wenig Einfluss ich hatte. Auf mein leben, auf den Tod. Ich trug die Waffe und hätte so einfach darüber entscheiden können. Ein Fingerzucken, eine kleine Bewegung die über Tod und Leben entschied. Wer aber hatte mir das erlaubt? Wer durfte darüber richten, wer lebte und starb und aus welchem Grund gab man einem einzigen Menschen so viel Macht? Egal wie oft ich darüber nachdachte. So kam ich nicht drum herum mir immer wieder selbst die Schuld zu geben. Obgleich es Befehle waren oder die Angst, selbst zu sterben.. Ich hatte leben beendet. Manche vielleicht zu unrecht. Ja... Das was jetzt mit mir geschah hatte ich verdient. Verdammt zu sein, gequält von den geistern in meinem Kopf; und doch fragte ich mich ob es je Vergebung für mich geben würde. An einem anderen Ort.
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Die Lieder für dieses Kapitel:
My Imortal - Evanescence
Save me from myself - Christina Aguilera
You lost me - Christina Aguilera
Wild horses - Natascha Bedingfield
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Some last words?
Storie d'amoreTiefe Schatten stellten die Augenringe dar, welche Folge von unzähligen schlaflosen Nächten waren. Augen, welche ihr letztes erblickt hatten und lange nicht mehr das Tor zu seiner von Finsternis umhüllten Seele waren, waren verschleiert und kalt. Se...