ZEHN - FelsenClan

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Wollte ich nicht jeden Freitag und Samstag die Geschichte updaten? Na ja, und schon hat es nicht mehr so ganz hingehauen. Eigentlich dachte ich mir, ich könnte die letzte Korrektur-Runde noch schnell am Freitag machen, aber dann hatte ich doch wieder was anderes zu tun. Und gestern funktionierte meine Tastatur nicht und am Handy zu arbeiten war mir dann auch zu umständlich... Daher gibts das Kapitel "erst" heute. Ich hoffe, dass ich Dienstag meinen Plan wieder einhalten kann...

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ZEHN
Kaltpfote - FelsenClan

Zum Wiederholten mal legte Kaltpfote ihre linke Vorderpfote auf Gewitterjunges Stirn. Es gestaltete sich etwas umständlich, da das Bein durch ihre alte Verletzung an der Schulter nicht besonders beweglich war. Dennoch war es einfacher, als die gesunde Pfote zu nutzen, denn hätte sie das probiert, hätte sie wohl das Gleichgewicht verloren und wäre mit dem Gesicht auf dem Boden des Heilerbaus gelandet.

Der Pelz des jungen Katers fühlte sich noch immer zu warm an. Vorsichtig platzierte Kaltpfote einen feuchten Moosballen an seiner Stirn, den sie in einer Pfütze vor dem Heilerbau getränkt hatte. Er würde das Junge hoffentlich etwas abkühlen. Gewitterjunges hatte seit der Versammlung, auf der der Clan Schneepfotes und Adlerherz' Fehlen bemerkt hatte, geschlafen. Inzwischen war die Sonne am Horizont untergegangen, erste Sterne funkelten am Himmel und die beiden waren noch immer nicht wieder aufgetaucht. Kaltpfote seufzte. Zwar machte sie sich Sorgen um ihre zwei verschwundenen Clangefährten, doch im Moment konnte sie nichts für sie tun. Also widmete sie sich weiter der Behandlung ihres Patienten. Sie fürchtete, Gewitterjunges bald wecken zu müssen, damit er etwas fraß und trank und bei Kräften blieb.

»Könntest du nach Grauwolke sehen?« Schwalbenfeders Miauen ließ Kaltpfote aufschrecken.

»Klar«, antwortete sie kurz angebunden und prüfte, dass Gewitterjunges keine Moosfetzen im Gesicht hingen, die ihn stören würden.

Der letzte Streit zwischen ihr und ihrem Mentor war nicht lange her. Nach der Clanversammlung hatte Schwalbenfeder Kaltpfote darauf angesprochen, dass sie ihren Clangefährten nicht widersprechen sollte. Dass – wie er es formulierte – bedeutungslose Katzen wie er selbst und Streuner wie Kaltpfote sich nicht in die Belange der ach so großen Clankatzen einmischen sollten. Sie wären ja nur Beiwerk. Die armen Kreaturen, die nur dazu gut waren, die Clankatzen stärker zu machen. Für einen kurzen Moment hatte Kaltpfote sich das noch angehört. Obwohl sie solche Bemerkungen von ihrem Mentor kannte, schockierte es sie jedes Mal aufs Neue. Dann hatte sie es nicht länger ausgehalten und Schwalbenfeder widersprochen. Sie hatte versucht, ihm zu erklären, dass ja wohl jedem eine Meinung zustand. Streunern ebenso wie Clankatzen. Und dass niemand weniger wert war als ein anderer. Jede normal denkende Katze hätte ihre Argumentation auch verstanden. Nur Schwalbenfeder nicht. Schon seit Längerem wuchs der Verdacht in Kaltpfote, dass mit ihrem Mentor irgendetwas ganz grundlegendes nicht stimmte. Er schien nicht bereit, nur eine Schnurrhaarbreite von dem abzurücken, was er da faselte. Doch obwohl sie sich schon so oft gestritten hatten, zerrte jede neue Auseinandersetzung erneut an Kaltpfotes Nerven. Sie konnte und wollte es einfach nicht ignorieren, wenn er wieder einmal eine seiner verdrehten Reden schwang, und schon gar nicht würde sie ihm nachgeben.

Kaltpfote wollte sich gerade auf den Weg zu Grauwolke machen, da kam ihr die alte Kriegerin schon entgegen. Ihr langes, graues Fell war zerzaust und sie meinte einen leichten Geruch nach Krankheit zu erkennen. Schwer zu sagen, da eben dieser Geruch den Heilerbau seit einigen Sonnenaufgängen ohnehin schon erfüllte. Trotz ihrer üblen Laune zwang sie sich, Grauwolke freundlich zu begrüßen, bevor sie sie fragte, was sie zu ihr geführt hatte. Sie wolle ihre schlechte Stimmung schließlich nicht an ihren Patienten auslassen.

Zersplittert - MMFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt