Kapitel 2: Die Katakomben

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Nun war Akasha ganz alleine in der Dunkelheit und in den Händen eines Dämon. Aber das sollte sie nicht zurückhalten sich aus seinem Griff zu befreien, als er sie mehrere Kilometer in die Tiefe der Unterwelt drang. Sie drückte ihn von sich, doch er hatte sie fest im Griff.

Dieser Dämon war stark. Stärker als die anderen, denen sie begegnet war. Er prallte mit ihr in den Armen in den heißen, steinernen Boden und lies ab von ihr. Nun war sie hier.

Akasha war noch nie in der Unterwelt gewesen. Es war wie das innere eines ruhigen weitläfigen Vulkans. Durch die Seen flossen schlafende Seelen und der Himmel loderte wie Feuer. Sie waren auf einem breiten Feld aufgekommen auf dem sich tote Bäume über geronnenes Magma erstrecken. Es war ein Wunder, dass sie im Fall nicht von ihren spitzen Ästen erstochen worden sind, da sie dicht an dicht wuchsen.

Um ihre leuchtende Silhouette bildete sich ziemlich schnell ein Kreis aus zehn Dämonen, die allesamt auf sie herab blickten und sich vorfreudig die Hände rieben, als gäbe es gleich etwas gutes zu essen. Dämonen hassten Engel. Sie waren all das was ein Dämon verabscheute. Sie verachteten sie dafür, dass sie sich für etwas besseres hielten. Und sie wussten, dass Akasha einer war. Mit ihren zarten Seidengewand und ihrem goldig glänzenden Haar. Nur eine arrogante, hochnäsige Kuh aus dem Himmel konnte so aussehen.

"Na was haben wir denn da? Eine verirrte Seele", sagte ein ziemlich dicker Kerl.
Eine andere sagte "Wieso versteckst du denn deine schönen Flügelchen vor uns? Hast du Angst wir könnten sie dir raus rupfen?"
Ein Dritter sagt "Die würden bestimmt ein schönes Kissen abgeben, was meint ihr Leute? Schöner kann ein Dämon doch gar nicht schlafen" 

Plötzlich blickten die zehn Gesichter auf. Aus dem Dunkel eines weiteren plötzlich auftretenden Portals trat eine weitere Person mit langem, dicken braunen Haar und eisbauen Augen.

Eine Frau, deren Antlitz sanft und warm wirkte. Sie war völlig ruhig und alle hörten ihr aufmerksam zu, als sie begann zu sprechen:

"Ich möchte nicht wissen, wie viele von denen es noch gibt", sagte sie in Gedanken und wischte sich etwas angeekelt aus dem Gesicht. Irgendetwas hatte sie gerade erledigen müssen.

Dann entdeckte sie durch die Beine der anderen Akasha, die erschöpft am Boden lag.
"Wer ist das?", fragte sie.
"Das ist ein Engel, Amera", antwortete eine von ihnen.
"Das ist mir schon klar, meine Liebe. Aber was macht sie hier, Ilse?"

"Evim hat sie mitgebracht".
Evim war also der Name des Dämons.
Akasha stand auf und entdeckte das er nun abseits der Gruppe stand. Mit seitlichem Blick sah er zu ihr rüber und stand Spalier.

Sie lächelte ihn warm an. "Aber Evim, warum bringst du denn einen Engel hierher. Das ist nicht der Ort für so ein Geschöpf"

Kurz lächelte sie zu Akasha herüber und ging dann zu Evim hinüber. Die anderen sahen ihr nach.

"Ich dachte sie könnte unserem Vorhaben nützlich sein"

"Vorhaben? Ich weiss nicht was du meinst, aber vielleicht können wir unseren Gast ja erstmal rumführen, damit sie einen hübschen Eindruck bekommt von unserem schönen Zuhause"

Akasha merkte, wie sie von einem der Dämonen begierig angesehen wurde. Als Ameras Blick ihn streifte senkte er den Blick.

Sie sprach Akasha nun direkt an. Ihre Präsenz war stark und ihre Ausstrahlung hatte etwas engelgleiches.
"Ich werde dir alles zeigen"
"Ich will nichts sehen. Dies mag eure Heimat sein, aber nicht meine"

Evim schnaubte über sie. Einfältige Fee. Als ob sie noch eine Wahl hatte.

"Wie heisst du?", fragte Amera.
"Akasha", antwortete sie.

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