Kapitel 12: Reise Um Die Welt | Teil 2

13 3 0
                                    

Die Lichter der Großstadt bei Nacht, eine Bar am Strand unter freiem Himmel, knapp gekleidete Spanier die das Leben zu genießen wussten, rhythmische Musik und eine Menge Alkohol.

Mitten unter den langsam tanzenden Menschen wogen sie ihre Körper zum Takt der Musik und schmiegten sich nah an einander. Er legte seinen Kopf in ihren Nacken und malte mit ihrer Hüfte die Melodie. Sie lehnte sich zurück und ließ sich ganz von ihm führen.

Er war ein großartiger Tänzer und besaß eine noch bessere Führung. Sie konnte sich ganz gehen lassen, ließ sich aus- und wieder eindrehen und landete direkt in seinen Armen.

Ihre Blicke harkten in einander und verweilten eine kleine Ewigkeit.
"Küss mich, du schönster aller Engel", flüsterte er ihr zu und nahm sich einen Kuss. Und noch einen. Er drehte sie zu sich sodass sie ihre Arme um ihn legte.
"Sobald wir heute Nacht ein Hausboot gekapert haben, werde ich dich von oben bis unten auffressen", drohte er ihr und küsste sie vom Gesicht bis zum Hals.

"Oje, dann müssen wir uns ein neues Engelchen suchen. Ach, wär das Schade", sagte eine Stimme, die plötzlich hinter ihnen auftauchte: Ilse.

Hinter ihnen standen Moahr, Ezekim und Zanya. Sie grinstens finster. "Wir haben euch vermisst", sagte Moahr ironisch grinsend, freudig dass sie sie gefunden hatten.

Sofort kehrte in beiden eine Art Schutzreflex ein. Nicht zu schnell reagieren, nichts falsches sagen.
Inzwischen waren alle Beteiligten die Motiven ihrer Gegenüber so verworren und unklar, dass keiner dem anderen mehr vertraute und sowohl Akasha als auch Evim ahnten, dass man sie aufgesucht hatte, um ihnen die lange Leine zu kürzen.

Moahr sog die angespannte Stimmung in sich auf. Auch, wenn es nichts gab, dem er sein Herz versprechen konnte, so gab ihm das Chaos ein Gefühl des Lebendigseins.

"Kommt. Der Club ist rammelvoll und ich glaube der ein oder andere Drink passt auch noch rein", sagte Ilse gruselig freundlich und nahm die beiden mit in eine ruhige Ecke nahe dem Strand um ein Tor zurück in ihre Stadt zu öffnen. Beide folgten ohne ein Wort zu verlieren. Die Situation wirkte bedrohlich.

Natürlich meinten sie den Club "Underground". Evim nahmen sie mit in den Backstagebereich, während Ezekim sich mit Akasha in den VIP-Bereich bequemte. Er bestellte ihr eine Flasche Champagner und schaute sie begierig an. Seine Augen stachen wollüstig in ihre, während er sich ganz nah an sie ran setzte und die Arme auf der breiten, weißen Couch ausbreitete.

Er nahm sich ein paar Trauben auf die Hand und legte sie sich verführerisch zwischen die Lippen.
"Du und Evim also", Schnitt er ein Gespräch an. "Hast du dir das gut überlegt? Schließlich bist du ein Engel und nunja, wir sind eben noch Dämonen"

Sie empfand seine Nähe als unangenehm, als er ihr starr, nahe ihres Gesichts, in die Augen starrte. Wie eine Schäferhund der sich als Golden Retriever auszugeben versuchte. Er war auf der Jagt, wie der Wolf im Schafspelz.
"Das ist etwas was nur Evim und mich etwas angeht", drehte sie ihren Kopf weg.
"Natürlich. Aber hast du dir das genau überlegt? Ich kann mir vorstellen, dass die da oben", er zeigte mit dem Finger gen Himmel " ganz schön gereizt auf das Thema reagieren könnten"
Das er damit ins Schwarze traf ließ sie ihn nicht bemerken, aber es machte ihr ein wenig Sorge, dass musste sie sich eingestehen.

Er schenkte erst ihr und dann sich selbst ein Glas ein. Sie nahm es und nippte daran. Immerzu sah er sie an. Sie dachte daran, wie Kayla sich gefühlt haben musste, als sie das erste mal in diese Augen geblickt hatte und dann folglich ihr Leben lang. Sie waren unruhig und suchend. Ein geschultes Auge hätte davon ausgehen können, dass sie zuerst nach Liebe schrien und dann nach Vergeltung. Ezekim wurde im Leben nicht geliebt, fühlte sich von denen die er geliebt hat heute noch verraten und sie verstand welchen Hass es in ihm manifestiert hatte.

INVIDIA ✔ | Das Original By NamyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt