Die nächsten fünf Tage versteckten sie sich auf der ganzen Welt.
Es küsste sie immerdann wenn er konnte, versuchte keine Gelegenheit auszulassen und gleichzeitig so sparsam mit seiner Zuneigung zu sein, dass er sie ja nicht verschreckte. Von ewigen Küssen zu sanften berührigen, egal wo sie waren, genossen sie die Gesellschaft des anderen, zeigten sich alle Formen ihrer Liebe und erforschten ihre Wege gemeinsam.
Durch seine Portale brachte Evim Akasha an die schönsten Orte und legte ihr die Welt zu Füßen. Den ersten Tag verbrachten sie auf einem Schiff, auf dem tyrrenischen Meer nahe Neapel, auf dem sie den ganzen Tag nicht von einander lassen konnten. Allen Gefühlen, die sie unter Verschluss gehalten hatten, ließen sie nun freien Lauf.
Er befriedigte sie am Morgen in der Kajüte, küsste ihren gesamten Körper in der Kombüse, als sie zusammen Spaghetti Carbonara kochten und als sie auf dem offenen Meer angekommen waren konnte die See sie bei hemmungslosem Sex auf dem Oberdeck, unter der heißen Sonne Italiens beobachten.
Am Abend aßen sie Gelato an Land. Sie konnten zusammen Lachen und sprachen auch über Ernsteres. Er verriet ihr, dass sogar der Klimawandel ein Thema in der Unterwelt war.
Es erstaunte sie zu welchen tiefgreifenden Gesprächen er fähig war und wie intensiv er sich mit den Dingen auseinandersetzte.
"Es ist ja wohl klar, dass es der Hölle unglaublich imponiert, dass ein ganzer Planet Angst davor hat im Feuer (der Sonne) zu vergehen"
"Darüber habe ich nie nachgedacht. Zumindest nicht über den Zusammenhang"
"Halte dich nur an mich", sagte er und löffelte sein Schokoladeneis "Ich Fülle dich mit Insiderwissen", zwinkerte er und lehnte sich für einen Kuss zu ihr rüber.Am zweiten Tag brachte er sie in ein Alpenchalet auf einem Berg in der Schweiz. Auf einem weichen Kunstfellteppich liebten sie sich nackt eine ganze Nacht vor einem lodernden Kamin auf dem Boden.
Den dritten Tag verbrachten sie als Gäste auf einer alten Ritterburg, auf dessen Zimmer sie einander Obst und Schokolade fütterten.
Am vierten Tag spazierten sie seelig durch ein Tulpenfeld mitten in Holland und erinnerten sich an ihr erstes, wirkliches Gespräch:
"Ich muss daran denken, wie du über Gott gesprochen hast",erwähnte er. "Werden wir ihm begegnen, wenn wir in ein paar Tagen vor die Triade treten?"
"Nein", sagte sie entschieden. "Das ist eine Aufgabe, die er uns Engeln anvertraut hat. Wir sind auf gewisse Weise selbst organisiert. Ich meine er ist ja auch nicht unten auf der Erde und greift dort ein, wieso dann also unter uns Engeln. Nein. Aber wir können ihn jederzeit um Rat fragen. Er ist immer da, weisst du. Näher, als auf der Erde"Es brachte ihn zum Nachdenken.
"Kann ich dich etwas fragen?"
"Natürlich"
"Meinst du... Er wird mich mögen?"
"Er mag dich", behauptete sie salopp. "Ich glaube, das ist es was du verstehen musst. Ich glaube er hofft jeden Tag, dass du dich zu ihm bekennst. Ich bin mir sicher er wartet auf dich"Er ergriff ihre Hand während sie ihm wohlwollend zulächelt. "Du brauchst keine Angst haben", sagte sie.
Empört schwellte er die Brust und witzelte "Ich habe doch keine Angst, ich will lediglich wissen, ob er mich nicht unter seinem großen, heiligen Daumen zerquetscht, wenn ich ihn mal treffen sollte"
Es brachte sie laut zum lachen "Mach dir keine Sorgen. Auch, wenn es so scheint, als würde sich alles gegen uns richten ich weiß, dass er auf uns wartet. Und ich freue mich schon auf den Tag an dem ich dich dorthin mitbringen kann. Ich werde dir alles zeigen. Meinen Himmel, meinen Garten, seine Früchte, seine Tiere, sein Universum. Es wird dir gefallen"
Ein lauter Schrei holte die beiden aus ihrer Traumwelt zurück in die Realität. In der Ferne war zu erkennen, dass ein ergrauter Herr am Boden lag und sich nicht mehr regte. Eine junge Frau hielt zitternd ihr Smartphone in der Hand und war wie erstarrt.
Beide eilten zu ihr hin
"Was ist los?", fragte Akasha während er sich bereits zu ihm herunterbeugte, um den Puls zu fühlen. Die junge Frau war wie eingefroren. Es schien als habe der alte Herr einen Herzinfarkt, Evim wollte durch seine Kräfte helfen doch kannte er seinen Körper nicht.Akasha nahm der jungen Frau das Smartphone aus der Hand und wählte die Notruftaste. Der Krankenwagen war auf dem Weg. So sagten sie es zumindest auf holländisch, wenn sie es richtig deutete.
Viele Minuten vergingen und weit und breit war keine Hilfe zu sehen. Die Sonne ging langsam unter und Evim sah, daß die Kraft das Mannes zu schwinden drohte. Er musste handeln. Zwar kannte er seinen Körper nicht, doch er wollte sein Bestes versuchen. So legte er seine Hand auf seine Brust und drang mit seinen Kräften in den Körper ein. Die Augen hielt er fest geschlossen und konzentrierte sich auf die Stelle an der sich der Infarkt zutrug. Schwarzer Rauch quellte nun durch diesen Körper. Rauch der im Namen des Dunkel quälen konnte. Evim wollte dieser Macht Herr werden und versuchte sie durch seine Gedanken zu kontrollieren. Weiss soll der Rauch werden, weiss und klar. Licht soll den Rauch tränken und allmählich beleben, ihm Kraft einflößen, aus der Luft, um ihn herum gewonnen. Er kämpfte, aber es musste möglich sein. Es musste einfach! Er hoffte sehr, dass er recht hatte, denn der Mann zeigte schon bald keine Regung mehr.
Er betete gar Recht zu haben oder das endlich der Krankenwagen eintreffen würde, die Seele des Mannes jedoch war bereits in dem Begriff zu beobachten, daß sein Körper sich von ihm getrennt hatte. Evim sah es genau und gab nicht auf.
Da lächelte die aufgestanden Seele auf einmal und legte sich zurück in ihren Körper.
Der alte Herr öffnete die Augen und holte tief Luft. Die junge Frau, die wohl die Tochter gewesen war ließ sich zu ihrem Vater auf den Boden fallen und fiel ihm sofort um den Hals.
Er war wieder am Leben und in weiter Ferne hörte man nun auch nun endlich die Sirenen des Krankenwagen.
Akasha hielt sich erleichtert an Evim fest.
Als die Rettungsdienste den alten Herrn in den Wagen schoben, bedankte sich die junge Frau sich in holländischem Kauderwelsch tausend mal bei beiden und fiel auch Evim nochmal hektisch in die Arme bevor sie in den Rettungswagen stiegen und davonbrausten.
Sie schauten wie der Wagen davon fuhr, immer kleiner wurde und letztendlich hinter den Tulpen verschwand.
"Das war das abgefahrenste was ich je gemacht habe", freute er sich und betrachtete seine Hände.
"Du warst großartig"
Stolz klopfte sie ihm auf die Schulter. Er lehnte sich glücklich runter zu ihr und gab ihr einen Kuss. Ja, er war wahrlich glücklich und er fühlte, dass es mit dem alten Mann wieder bergauf gehen würde. Er wusste es, denn er hatte es gespürt. Ein großartiges Gefühl für jemandes Überleben verantwortlich zu sein.Sie beobachtete ihn, wie er erleichtert in sich hinein lächelte. Es gefiel ihr sehr ihn so zu sehen. "Komm mein magischer Ersthelfer. Lass uns gehen. Die Sonne geht bald unter"
"Was hältst du von einem Drink auf Ibiza zur Feier des Tages?", sagte er und zog sie an der Hüften zu sich. Ein Kuss auf den Kopf folgte ein leises flüstern ins Ohr "Du machst mich verrückt, Akasha"
Sie legte ihren Kopf auf die Seite und war seinen erregenden Worten ganz verfallen. Am liebsten hätte sie ihn hier und jetzt in die Tulpenfelder gezogen.
Das Leben war schön.
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INVIDIA ✔ | Das Original By Namy
FantasyNubes Stories: Band 1 - INVIDIA | Das Original By Namy Als sie gegen eine der wichtigsten Regeln verstößt, fällt Engel Akasha aus dem Himmel hinunter in die Welt der Menschen. Es dauert nicht lange, da wird ein Hölleclan auf den frisch verstoßenen...