Kapitel 17: Mutiger Einsatz

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Die Idee war einfach: Akasha und Evim würden nun zurück in die Unterwelt kehren und weiter ihrem Plan nachgehen. Ein Jahr durfte es maximal dauern, dann mussten die Dämonen bereit sein sich dem Urteil der Triade zu unterziehen.

Die Unterwelt war ein einsamer Ort.
In den Katakomben hatten sie sich zusammengepfercht und nannten sich 'Familie' aber jeder war hier für sich ganz alleine.

Und Akasha war unter ihnen. Manch einer hätte behauptet, sie sei eine von ihnen gewesen, doch so fühlte sie sich nicht. Sie war keine von ihnen und wenn es jemand behauptet hatte, dann nur, um sie weiter ins Dunkel zu ziehen und daran zu binden.

Weiterhin wollte sie den Dämonen Aufgaben stellen und machte sich über die Eigenschaften jedes einzelnen viele Gedanken. Sie versuchte Stärken und Schwächen herauszufinden und wenigstens so zu tun, als wären sie motiviert etwas für ihre Seele zu tun. Sie hoffte die Fassade lange genug aufrecht erhalten zu können.

Gemeinsam ging das Liebespaar durch den langen Tunnel in den Thronsaal und traf auf die gesamte Bande. Bloß Amera und Ezekim waren nicht da.

Alle Augen lagen auf ihnen, als sie wie selbstverständlich hereinspazierten. Evim nahm sich einen Whiskey und schüttete Akasha ebenfalls ein.

Alle wussten nun, dass sie einander "liebten" .Es war ihm klar das dies bedeutete das er inoffiziell kein Wohlwollen vom Clan mehr erfahren würde, alleine schon weil er sich, in ihrer Wahrnehmung, eigenartig verhielt, doch nichts hätte ihn weniger interessieren können.

"Wo wart ihr?", fragte Galatar und strengte sich an freundlich zu klingen. Die letzten hatten sie über nichts anderes als die Beiden gesprochen und sich die schlimmsten Dinge ausgemalt. Von ihrer Flucht vor der Familie, bishin zur Rache Gottes mit Evims Hilfe.

"Flitterwochen", antwortete er salopp und sah niemandem dabei in die Augen.

"Wir haben währenddessen an unserer Wiedergutmachung gearbeitet und ein paar Engel von unseren Qualitäten überzeugt", log Ilse frech in Erinnerung an ein organisiertes Treffen mit einem Engel, mit dem Sie ein weiteres Abkommen getroffen hatten. Nicht ganz freiwillig, aber dennoch erfolgreich. Davon sollten die beiden jedoch nichts wissen. Es ging sie nichts an. Sie mussten nunmal durch dieses Portal und dazu waren ihnen alle Mittel recht.

Sie wussten nun bereits das Engelsfedern durch das Portal hindurch gingen, sowie alles was ihnen anhaftete. Ilse war derzeit dabei einen Anzug aus Federn zu nähen, der sie, einer nach dem anderen hinüber bringen würde.

"Amera hat einen Plan für die nächsten Tage aufgestellt", grinste Moahr.
"Wir werden zu den Menschen gehen. Ilse und ich helfen in der Suppenküche, Galatar nimmt ein Paar aus den Kerkern und geht mit ihnen und Ezekim gemeinsam auf Umweltdemos und beschützen ein paar Junkies... Ich meine Menschen, die einer schweren Sucht erlagen", korrigierte er sich.

Für eine Sekunde war Akasha total begeistert, bis sie in die Augen ihres Partners sah die völlige Leere aufwiesen. Unbeeindruckt stellte er fest "Dann brauchen wir Leute, die den Club weiter schmeißen"
"Genau! Und da kommst du ins Spiel. Amera dachte sich du bist ja bereits um einiges weiter als wir anderen und kannst mal ein paar Abende freischaffen und den Club führen"

Evim roch einen üblen Plan dahinter. Aber solange er wachsam blieb konnte man ihn nicht überraschen.
"Klar", sagte er höchst widerwillig.

"Und Akasha kommt mit uns auf die Demo. Dort kann sie uns mit gutem Beispiel vorran gehen", ergänzte Ilse

Nein schrie es in Evims Kopf. "Dann komme ich mit", sagte er.
"Und wer kümmert sich dann um den Club?", fragte Akasha vermeintlich arglos. "Nein, nein. Wir machen es genau so wie geplant. Amera hat sich sicherlich viel Mühe gegeben und ich will das ihr guter Wille Früchte tragen kann. Ich komme mit und wir werden ein paar gute Taten vollbringen"

Sie legte Evim beruhigend die Hand auf und Küsste ihn liebevoll. Die anderen schauten erstaunt drein. Küssten die beiden sich doch tatsächlich hier vor ihnen in den Katakomben der Unterwelt. Es war ein eigenartiger Anblick.

Amera tauchte plötzlich auf "Na, dann ist es wohl jetzt offiziell", klatschte sie in die Hände. Wir haben ein neues Liebespaar in unserer Mitte. Wir wünschen euch natürlich alles Gute"

Sie teilten sich auf wie besprochen und Galatar, Ezekim und Akasha begaben sich mit ein paar schwachen Seelen aus den Kerkern auf die Umweltdemo mitten in der Innenstadt. Tausende von Menschen waren gekommen und schwingten ihre Flaggen, spazierend durch die wichtigsten Straßen und riefen ihre Parolen.

Sie waren mitten unter ihnen: Eine Hand voll Dämonen, ein ehemaliger Engel und Menschen wo hin das Auge reichte.

Akasha liebte den Spirit und wie sie gemeinsam als eine Einheit über die Straßen liefen und alle das selbe Ziel verfolgten. Ihre Kumpanen dagegen beschauten den Platz müde und genervt. Es war so öde und spannungslos sich gesittet unter Menschen zu begeben. Die Dämonen vergingen vor Langeweile.
"Schaut euch das an, mitten unter den Menschen zu sein und ihre kleinen Welten zu teilen. Ist das nicht schön?", freute sich Akasha.

"Da hätte ich mich auch mit den Anderen im Kerker einsperren lassen", spottete Ilse leise Moahr zu.

Ein Knall ging in der Menge los.
Ein Schuss. Noch ein Schuss. Alle gingen auf den Boden, keiner wusste woher die Schüsse kamen. Dir Demonstranten wurde Panisch. Nur die Unsterblichen und Akasha standen noch auffällig in der Gegend rum und lokalisierten einen jungen Mann der mit dem Rücken zur Gruppe mahnisch in den Himmel schoss. Peng.

Ezekim hielt Akasha schützend an den Schultern fest, als wolle er sie gleich zur Seite reißen, wenn der nächste Schuss fallen sollte.
Angespannt zog sie ihre Schultern hoch.

Moahr und Ilse gingen sofort auf ihn zu. Sie lenkte ihn mit einem "Huhu, auf was schießt du denn?", ab und Moahr knockte ihn von anderer Seite um.

Sie hielten ihn auf den Boden bis nach einigrn Minuten,die Polizei eintraf und sie ihm den Schützen übergaben. Eine große Ansammlung von Menschen hatte sich um sie herum eingefunden und jubelte ihnen dankbar zu. Sie waren Helden.

Inzwischen war die Demonstration ruhig weotergegangen.

Die Polizisten bedankten sich bei Moahr, Ilse und Ezekim für ihren mutigen Einsatz. Jeder schüttelte ihnen die Hand.

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