9. Noch drei Wochen

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...Plötzlich öffnete sich die Tür und Gothi kam raus mit traurigem Gesicht und schüttelte vor Hicks den Kopf. Er wusste, was es bedeutete. Hicks rannte sofort zu seiner Freundin, doch da war keine Astrid. Vor ihm auf dem Bett lagen nur mit Blut beschmierten Decken. Aufeinmal wurde es schwarz. Hicks sah und hörte nicht. Dann ertönte jedoch ein Schrei. Keins, was von einem Erwachsenen stammte. Es war ein Babyschrei...

Diesen Traum hat Hicks schon seit Tagen. Er weiß, dass sein Kind bald kommen wird. Laut den Briefen, die Astrid ihm geschickt hat, kommt das Baby höchstwahrscheinlich in drei Wochen. Der junge Haddock will seiner Freundin beistehen, wenn deren Kind auf die Welt kommt. Er will für die beiden da sein. Er will bei ihnen sein.

Astrid wachte früh auf. Doch sie wusste, dass ihr Freund erst am Nachmittag kommen könnte. Sie zog sich an und ging die Treppe runter. Am Tisch saßen schon ihre Eltern.
"Morgen!"
"Morgen, Astrid. Wieso bist du denn so aufgeregt?"
"Mama, die Drachenreiter kommen heute zurück. Und ich kann es kaum erwarten, Hicks zu sehen. Immerhin trage sein Kind und es in drei Wochen so weit!"
"Drei Wochen? War es nicht letztens ein Monat?"
"Ja, das war vor einer Woche, Papa.", meinte Astrid lachend. Astrids Vater wusste es, doch er wollte seine Tochter ein bisschen necken.
Astrid war den ganzen Tag in der Hütte ihrer Eltern geblieben. Es klopfte an der Tür. Astrid ging zu der und öffnete sie. Es war Hicks. Sofort rannte sie in seine Arme.
"Endlich bist du hier!"
"Wie meinst du das?"
"Wir haben uns seit einem Monat nicht gesehen. Ich habe dich vermisst. Und außerdem ist es in drei Wochen so weit.", sagte die junge Wikingerin. Die Augen ihres Freundes strahlten. "Astrid, das ist ja super!" Hicks' Kopf kam immer näher an Astrids. Als der Abstand nur noch paar  Zentimeter war, stoppte der Wikinger. Denn den letzten Abstand überwindete Astrid. Und schon waren sie in einen Kuss vertieft. Eine gefühlte Ewigkeit standen sie so. Wegen Luftmangel lösten sie sich voneinander.
"Wissen es die anderen Drachenreiter, dass wir Eltern werden?"
"Noch nicht. Ich wollte, dass du es ihnen sagst." Astrid nickte. Sie verstand es. Trotzdem fragte sie sich, wie die anderen reagieren werden, wenn sie Astrid mit einem Babybauch sehen. Immerhin hat die junge Hofferson die Drachenreiter ungefähr sieben bis acht Monate nicht gesehen. Hicks nahm Astrids Hand und die beiden gingen zu den anderen.
"Astrid!", rief Heidrun, rannte sofort zu ihr und umarmte sie. "Astrid!", riefen auch die anderen. Sie merkten Astrids Babybauch nicht, da Heidrun die Sicht versperrte. Die Freude wollten sich gerade auf Astrid stürzen, doch Heidrun trat beiseite und die restlichen Drachenreiter sahen ES.
"Astrid? Was ist passiert?", fragte Rotzbacke.
"Nichts ist 'passiert'. Leute, Hicks und ich", Astrid atmete tief ein und aus, "wir werden Eltern." Es herrschte Stille. Totenstille. Bis Fischbein diese brach.
"Astrid! Das ist ja wunderbar! Wann kommt denn das Baby?"
"Laut Gothi nach, in drei Wochen.", meinte die Kriegerin und schenkte ihren Freund einen liebevollen Blick.

Astrid & Hicks Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt