07. Kapitel

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Ich weiiiiß, dass das Lied "Earned It" von The Weeknd erst 2014 rauskam und somit eigentlich im TLOU-Universum nie erschienen wäre.. Aaaaber dieser Song ist ein vibe, der hier einfach rein MUSSTE!


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,,Zieh das rote Kleid an!", befiehlt mir Samantha, noch bevor ich überhaupt zu Ende gesprochen habe.

,,Jetzt lass sie ausreden, Sam", grummelt Matthew und brütet dabei über einer dicken Akte. Er hört nur mit einem Ohr zu, aber Matt ist so aufmerksam, dass er selbst mit nur einem Ohr mehr mitkriegt als andere, die sich voll und ganz konzentrieren würden.

Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu und wiederhole meinen Satz, diesmal ohne Unterbrechungen. ,,Jedenfalls habe ich diesem Tommy abgesagt, weil ich mich heute Abend mit jemand anderen treffe - mit dem Handwerker im Sunrise."

Sam, Matt und ich haben eben unsere Mittagspause beendet und sitzen nun in einem kleinen Besprechungszimmer. Hier treffen wir uns immer, wenn wir vorgeben wollen, dass wir arbeiten, aber in Wirklichkeit tratschen wollen. Aber einer von uns drei arbeitet dabei jedes Mal trotzdem, meistens bin ich es - heute ist es ausnahmsweise mal Matt. Ich werde drei Kreuze in den Kalender machen, wenn Samantha mal diejenige ist.

,,Mit Joel?", fragt Matt, um sich zu vergewissern und unterstreicht im selben Moment etwas in einem Dokument.

,,Richtig."

,,Zieh das rote Kleid an", wiederholt Sam ungerührt.

,,Das werde ich bestimmt nicht machen", halte ich dagegen.

Matt schaut kurz von seinen Unterlagen auf. ,,Warum nicht?"

,,Weil Joel mein Handwerker ist!"

Sam blinzelt mich an, als wären mir zwei Köpfe gewachsen. ,,Na und?"

Ich verenge meine Augen und schüttle ungläubig den Kopf. ,,Ich will, dass meine Treppe repariert wird und nicht, dass man bei mir ein Rohr verlegt."

,,Das würde aber mal wieder höchste Zeit werden", schnappt Sam zurück.

Sam, Matt und ich haben untereinander immer ein loses Mundwerk, aber trotzdem lösen ihre Worte etwas in mir aus, das ich nicht deuten kann.

Aber allein bei dem Gedanken daran, mich Joel auch nur auf einen Zentimeter zu nähern.. Mir wird schlagartig so heiß, dass ich unauffällig den obersten Knopf meiner Bluse öffne.

Der restliche Nachmittag zieht sich unendlich langsam dahin. Die Sekunden fühlen sich an wie Tage, was vielleicht auch daran liegt, dass ich ununterbrochen auf die Uhr auf meinem Computer starre..

..Bis es endlich 17 Uhr ist, ich es tatsächlich irgendwie geschafft habe, eine Akte zu beenden und mich auf den Weg nach Hause mache.

Ich gehe duschen, föhne meine Haare und stehe dann mit einem Handtuch bekleidet vor meinem Kleiderschrank.

Ich werde das rote Kleid auf keinen Fall anziehen. Ich habe mir das spontan gekauft, weil Samantha mich dazu.. überredet hat. Es ist hauteng und der ganze Rücken ist frei, bis knapp über das Steißbein. Ich werde es in meinem ganzen Leben womöglich nie tragen..

Seufzend und ernüchtert von diesem Fehlkauf, ziehe ich eins meiner Lieblingskleider hervor. Es ist ein klassisches kurzes Schwarzes mit einem kleinen Beinschlitz bis zur Mitte des Oberschenkels. Es wirkt nicht zu aufdringlich und ist für eine Bar, in der Geschäftsabschlüsse gemacht werden, geradezu perfekt.

Meine Haare binde ich zu einem Knoten und lasse ein paar lose Strähnen in mein Gesicht fallen. Noch ein bisschen Concealer, um den Stress des Tages abzudecken, Mascara und Lipgloss und ich bin fertig.

the fire within usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt