7. Kapitel

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"Sternenjunges, Nebeljunges, Tannenjunges! Tretet vor!" schallte Flockensterns klare Stimme über die Lichtung. Er stand auf dem großem Felsen, und die Sonne schien ihm prall auf den Rücken. Es sah majestätisch aus, als sein Schatten über die Lichtung geworfen wurde.

Anführer sind verdammt gut darin, Eindruck zu hinterlassen überlegte Sternenjunges, und und warf einen heimlichen Seitenblick auf ihre Brüder.
Sie sahen mit wichtiger Miene zu ihm herauf, doch ihre Aufregung konnten sie nicht ganz verbergen, denn sie scharrten mit den Pfoten in der feinen Erde, und ihre Pfoten zitterten ein wenig.

Sternenjunges musste beinahe belustigt schnurren, weil ihre Brüder so krampfhaft versuchten, vor anderen Katzen mutig auszusehen.

Doch dann wanderte ihr Blick auf den Platz neben ihr, und sie schluckte. Dort sollte Matschjunges stehen. Auch wenn sie inzwischen ihren Kriegernamen erhalten hatte, war es doch inoffiziell gewesen. Ihre Schwester war zwar tot, aber sie hatte einen Kriegernamen. Wenigstens eine wichtige Zeremonie, im Leben einer Katze, hatte Matschglanz miterlebt.

Vielleicht sah Matschglanz ja sogar vom SternenClan aus zu. Bestimmt sogar. Würde sie sich wünschen an Sternenjunges Stelle zu stehen? Oder war sie einfach stolz auf ihre Geschwister? Bedauerte sie die dumme Idee mit dem Ausflug in den Dachsbau?

Aber es konnte nun mal nichts geändert werden.

Hastig trat Sternenjunges einen Schritt vor, als Flockenstern sie mit einem seltsamen Blick musterte.

Sie hatte zu lange auf diesen Moment gewartet, um sich jetzt ablenken zu lassen! Sie würde jetzt Schülerin werden! Matschglanz war Kriegerin. Jetzt konnte sie sich keine Gedanken über ihre Schwester machen. Jetzt war sie selbst an der Reihe!

"Tannenjunges, von heute an, bis zu dem Tag, an dem du deinen Kriegernamen erhältst, wirst du Tannenpfote heißen!" Flockenstern legt eine kurze Pause ein, und ließ seinen Blick schweifen, der schließlich an Weißherz haften blieb.

"Dein Mentor wird Weißherz sein. Er soll dir alles beibringen, was er einst gelernt hat. Von seinem Mut bis zu seiner Weisheit. Du wirst sie gut gebrauchen können."

Mit großen Augen wandte Tannenpfote sich zu Weißherz um, der auf ihn zu getrabt kam.
Tannenpfote musste sich nicht einmal strecken, um die Nase seines Mentors zur berühren.

Der Clan jubelte, und sogar Mondherz' Gesicht, die sonst ziemlich müde aussah, strahlte.

Seid Matschjunges Tod war ihre Mutter anders. Sie war müde. Und die ganze Zeit niedergeschlagen. Nur selten war sie auf Patrouille gegangen, und aß kaum. Jeden Abend verweilte sie Stunden vor Matschglanz Grab.

Besorgt sah Sternenjunges auf ihre Mutter. Dann schnurrte sie und ein warmes Gefühl durchströmte sie, als sie ihre Mutter glücklich sah. Sie konnte wieder schnurren. Matschglanz würde ihnen allen fehlen, aber sie würden sie eines Tages wieder sehen.

"Nebeljunges!"

Sternenjunges wurde bei ihren Überlegungen unterbrochen als Flockensterns klare Stimme über die Lichtung hallte. Aufmerksam hörte sie zu, und setzte sich ordentlich hin, wobei sie den Schwanz über ihre Pfoten legte, und den Kopf leicht anhob.

"Vom heutigen Tage an, bis der Morgen anbricht, an dem du deinen Kriegernamen erhältst, wirst du Nebelpfote heißen!"

Kurz hielt er inne, machte aber schnell weiter.

"Dein Mentor wird Splitterfell sein. Er lehrt dir Ausdauer, Fairness, und alles was du brauchst."

Wieder jubelte der ganze Clan, und ein verstrubbelter Kater trat aus der Menge.
Auch er war nicht viel größer als Nebeljunges.

Nebelpfote berührte stolz die Nase von Splitterfell, und wieder jubelte der Clan.

Sternenjunges schauderte und wendete den Blick wieder auf Flockenstern. Och bin als letztes dran.

"Nun. Sternenjunges. Ich denke du brauchst wen der dich bändigen kann." Sagte Flockenstern belustigt.

Oh nein! Das wird soooo peinlich! SternenClan steh mir bei!

Flockenstern holte tief luft und fuhr dann fort: "Eigentlich wollte ich dir Blumenschweif als Mentorin geben."

Sternenjunges Stimmung schnellte nach oben.
Blumenschweif war nett. Strenge kannte sie nicht. Jedenfalls hatte Sternenjunges nich nie gesehen, wenn Blumenschweif streng oder wütend war. Sie wäre eine gute Mentorin.

Ihr Herz wurde schwer. Er hat eigentlich gesagt.
Aber warum? War sie nicht dafür geeignet Sternenjunges auszubilden?
War,... war sie etwa zu anstrengend für Blumenschweif?

"Allerdings hat Blumenschweif mir mitgeteilt, dass sie schon seit einiger Zeit Junge erwartet. Deshalb..."
Mit einem Satz sprang Flockenstern vom Felsen und landete vor Ihr. Staub wirbelte auf, und Flockenstern richtete sich auf.

"Deshalb" wiederholte er nochmal
"Werde ich deine Mentor sein. Vom heutigen Tage an wirst du Sternenpfote heißen. Ich werde dich lehren was es heißt, ein Krieger zu sein!" rief er über die Lichtung.

Sternenpfotes Beine zitterten. Beinahe gaben sie nach, als sie die Nase ihres Anführers berührte.
Der Anführer ist mein Mentor!! Weil ich so... schwierig bin? Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, und sie dachte, ihr Kopf müsse gleich platzen.

Warum bekamen ihre Brüder normale Mentoren und sie bekam den Anführer? Einer ihrer Brüder hätte wenigstens Apfelrot, den zweiten Anführer, bekommen können.

Wenigstens bin ich jetzt besonders, oder?
dachte Sternenpfote verunsichert und sah sich um.

Der ganze Clan sah etwas überrascht aus. Und einige starrten sie verwirrt an.
Hm. Ich hätte gerne Blumenschweif gehabt. Dann würden nicht alle so starren.
dachte Sternenpfote, war aber gleichzeitig froh den Anführer bekommen zu haben.
Es ist immerhin eine Ehre!

Sogar Mondherz sah glücklich aus, und kam zu ihren Jungen gerannt.
Ihr warmes Fell schmiegte sich an das ihrer Jungen. Plötzlich fühlte sich Sternenpfote wohl. Seid Matschjunges Tod hatte sich ihre Mutter wieder in die Kinderstube gelegt. Um sicher zu gehen dass nichts mehr passiert.

"Ich bin so stolz auf euch" flüsterte Mondherz.

Wir werden die besten Schüler und Krieger! Nichts kann uns daran hindern!

Warrior Cats- Sternensees LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt