9. Kapitel

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Erhobenen Hauptes ging Sternenpfote durch den Tunnel, ins Lager. Hinter ihr trabte Flockenstern mit dem riesigen Kaninchen im Maul auf die Lichtung.

Sie hatte das Kaninchen zwar nicht gefangen,allerdings wollte die trotzdem nicht völlig niedergeschlagen ins Lager treten. Sie war stolz auf den Anführer!

"So ein schönes Kaninchen" krächzte Narbenohr, etwas bittend. Er lag auf dem Rücken, die Pfoten ausgestreckt, und die grünen Augen auf sie gerichtet.
Sternenpfote sah ihn schief an. Älteste waren vielleicht seltsam!
Doch Weißherz, die neben ihm lag begann zu schnurren.

"Mach dir nichts draus." sagte sie ruhig. "Narbenohr hat immer Hunger. Er ist nichts anderes als ein wandelnder Magen"

Narbenohr versuchte empört, ihr einen Klaps auf die Ohren zu geben. Doch er verfehlte.

"Tja, irgendwann hat deine Sehkraft dich auch im Stich gelassen." miaute Weißherz belustigt.

Sternenpfote starrte nach vorne und ging langsam und leise weg.
Diese Ältesten waren ja wohl durchgedreht!
Aber Weißherz' Humor ist lustig.
dachte sie schnell.

Älteste zu sein war vielleicht entspannt, sodass man Witze machen konnte, doch als Kriegerin sorgte man für den Clan, damit er überlebte!

Aber sie waren auch mal Krieger. Sie sind alt, und haben dem Clan gut gedient.

Schnell schüttelte sie sich. Sie hatten dem Clan gedient. Jetzt lagen sie faul herum.

Okay aber sie haben einen guten Grund. Und warum zum SternenClan denke ich überhaupt darüber nach?!

Schnell beschleunigte sie ihren Schritt, und ging weiter zum Frischbeutehaufen.

Sie dachte über die verrücktesten Sachen nach!

Denken andere Katzen wie ich? Oder denke nur ich so? Haben sie eine andere denkensweise? Bin ich als einzige so... albern?
Sie sah sich auf der Lichtung um.
Überall liefen Katzen gemütlich umher, Blumenschweif sonnte sich auf einem Stein, und ihr geschwollener Bauch, sah in der Sonne flauschig aus.
Unter dem Versammlungsfelsen unterhielten sich Flockenstern und einige Krieger.

Was geht in den Köpfen meiner Gefährten vor? Machen sie sich Sorgen? Kann ich ihnen helfen? Haben sie Pläne? Kann ich ihnen trauen? Sind sie am verzweifeln? Oder freuen sie sich über jeden einzelnen Tag, den sie haben? Zerbrechen sie sich den Kopf über Kampfstrategien, oder suchen sie nach einer Lösung zum Frieden?
Wie denken sie? War der WindClan so wie ich immer dachte? Oder sind sie aggressiv und böse? Ich denke sie sind freundlich. Auf der Hut, aber ehrenhaft. UND WARUM BEIM STERNENCLAN HÖRE ICH NICHT AUF ZU DENKEN?!?
schoss es wütend durch ihren Kopf.

Hatte sie gerade die Kontrolle über ihre Gedanken verloren? Oder war sie nur so dumm und führte tatsächlich SELBSTGESPRÄCHE in Gedanken?

Sie schüttelte energisch den Kopf. Seltsam. Alles war seltsam.

Sie wurde unterbrochen als sie in etwas hineinlief. Zuerst hätte sie es für einen Felsen gehalten, doch kein Felsen hätte wohl jemals Fell.

Sternenpfote sah auf, und blickte Fasanpfote ins Gesicht. Ihre Schnnauze war wütend verzogen.

"Was willst du?" blaffte sie Sternenpfote an.

"N-nichts" stotterte Sternenpfote.

Hatte sie etwas falsches getan?

"Flenn nicht! Komm mit!" fauchte sie.

Und bevor Sternenpfote reagieren konnte, packte Fasanpfote sie am Genick, und brachte die wie ein Junges zum Lagereingang.

Warrior Cats- Sternensees LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt