11. Kapitel

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Benommen tappte Sternenpfote neben Flockenstern. Der Traum lag ihr noch immer auf dem Herzen. Was hatte das zu bedeuten?
Hatte der SternenClan zu ihr gesprochen? Aber warum? Sie war eine Schülerin. Welcher vernünftige SternenClan Krieger würde jemals zu ihr sprechen?

Matschglanz schoss es ihr durch den Kopf. Ihre Schwester würde mit ihr reden.

Aber sie würde in ganzen klaren Sätzen reden. Und nicht in Rätseln, die vermutlich eh jeder lösen kann.

Während Flockenstern gerade fauchte, weil er eine Spitzmaus verpasst hatte, starrte sie auf die Farnwedeln, die sich sanft im Wind hin und her bewegten.

"Was ist denn mit dir los? Du hast seit wir das Lager verlassen haben kein Wort mehr geredet!" unterbrach Flockensterns Stimme sie sanft.

Sternenpfote wendete den Blick zu ihrem Mentor. Seine Augen funkelten neugierig, und er sah sie freundlich an.

Natürlich war was. Es musste immer was mit ihr sein! Und natürlich musste jeder, immer fragen!

Aber sie konnte ihm niemals erzählen, was Fasanpfote ihr gesagt hatte. Wie sie ihr gedroht hatte. Wie sie heute morgen Sternenpfote mit funkelnden Augen betrachtet hatte, als sie mit Flockenstern das Lager verlassen hatte. Sie konnte es ihm nicht erzählen.

Erstens würde er es ihr niemals glauben.
Zweitens, wenn Fasanpfote herausfand, dass sie es wem erzählt hatte, würde sie ausrasten.

Aber Flockenstern sah sie erwartungsvoll an, umd sie brauchte dringend einen Grund.

"Äh, ich, wollte, äh ich meine, wann beginnt endlich das Kampftraining?" fragte sie mit bröckelnder Stimme.

"Hm. Ich denke wir könnten das morgen machen. Was denkst du?"

Sternenpfote nickte eifrig, und schnurrte. Dann blickte sie Flockenstern an, und er strahlte.

Schnell wandte sie sich wieder ab, und lief in Richtung Aussichtsfelsen.

Dort angekommen, hakte sie ihre Krallen in den Fels, und zog sich nach oben. Schnell und geschickt hangelte sie nach oben, während Flockenstern auf der flachen Seite hinauf ging.

Von oben hatte man eine tolle Aussicht übers Moor, und in der Ferne erblickte sie die Senke, in der das Lager lag.

Ich werde eines Tages darüber herrschen!  dachte sie, während der Wind ihr Fell kräuselte.

Schnurrend kam Flockenstern hinter ihr zu stehen.

"Siehst du etwas?"

Schnell fixierte sie ihre Augen auf das Moor. Bewegte sich dort ein Büschel?
War das der Wind? Waren dort zwei lange Ohren?

Sie sah genauer hin. Ja! Da war ein Kaninchen!

Kaum merklich nickte Sternenpfote ihrem Anführer zu, und sprang vom Felsen.

Dann schlich sie langsam durch das Hohe Gras, und achtete darauf, dass ihre Pfoten leise aufkamen.

Immer näher kam sie zum Kaninchen, das genüsslich an einem Blümchen knabberte.

Wie dumm! Es ahnt nicht mal dass irgendetwas passieren könnte! dachte sie verächtlich.

Waren Kaninchen immer so dämlich?

Sie hielt inne. Der Kopf des Kaninchens schoss in die Höhe. Hatte es sie bemerkt?

Sie duckte sich noch tiefer, und spannte jeden einzelnen Muskel an.

Dann katapultierte sie sich mit ihren kräftigen Hinterbeinen in die Luft, und warf sich auf das Kaninchen. Doch unter ihren Klauen war nichts. Panisch drehte sie sich um.

Warrior Cats- Sternensees LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt