8.Kapitel

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Sternenpfote schreckte aus dem Schlaf, als neben ihr etwas strampelte.
Genervt sah sie neben sich.

Nebeljunges, nein, Nebelpfote! Er wackelte im Schlaf mit den Beinen.
Er kann auch mal aufhören, nachts Beute zu jagen. dachte Sternenpfote genervt und richtete sich auf. Alles war ruhig.

Sie blickte auf Tannenpfote. Seine Schnauze war verzerrt, und er murmelte unverständliches Zeug.
Er denkt bestimmt an Matschglanz.

Traurig wandte Sternenpfote den Blick ab. Matschglanz war Vergangenheit. Nichts konnte sie zurückbringen.
Er sollte sie loslassen.

Sie selbst, hatte das getan. Matschglanz würde immer in ihrem Herzen bleiben. Aber der Gedanke an sie, durfte Sternenpfote nicht ablenken.

Schnell schüttelte sie den Kopf, um Gedanken weg zu bekommen.
Sie könnte nicht mehr trauern. Sie wollte kein gebrochenes Herz mehr.
Und um sich abzuhärten, würde sie hart trainieren. Die beste Jägerin, die beste Kämpferin, die schönste Katze werden. Sie wollte perfekt sein.

Nichts, rein gar nichts würde Sternenpfote abhalten. Sie würde hart sein. Für immer. Sie putzte sich und dachte weiter darüber nach. Es wäre die beste Lösung. So konnte sie sein wie sie sein wollte, und trotzdem Matschglanz nicht vollständig vergessen.
Sie würde für Matschglanz trainieren. Ohne um sie zu trauern.

Während sie sich putzte, blickte sie aus dem Bau. Es dämmerte. Sie war sehr früh wach. Aber je früher desto besser.
Schnell putzte sie sich fertig, bevor sie dann vorsichtig, um die anderen nicht zu wecken, aus dem Nest aufstand, und hinausging.

Dabei passte sie vorallem darauf auf, Fasanpfote nicht zu wecken. Die etwas ältere Schülerin war am vorigen Abend erst sehr spät ins Nest gekrochen.

Als sie auf die Lichtung trat, war nur Flockenstern wach. Er saß auf dem großen Felsen, und sah auf die Lichtung hinab. Als er sie erblickte, sprang er vom Felsen und begrüßte sie freudig.

"Hallo Sternenpfote! Schön dass du so früh wach bist!"

"Ich hatte keine Wahl.." grummelte sie
"Tannenpfote"

"Ah ja. Beim SternenClan. Neue Schüler müssen auch immer so laut und aufgeregt sein." murmelte er belustigt.

Aufgeregt. Ich würde sagen überdreht. Aber nur im Traum.

"Was machen wir heute?" fragte Sternenpfote schnell, um das Thema zu wechseln.

"Hm. Normalerweise würde ich den Schülern das Territorium zeigen"

Das Territorium erkunden? Wir sind doch schon durchs halbe Territorium gelatscht, um zu diesem Dachs zu kommen. dachte Sternenpfote missmutig.

Die Erinnerungen an diese Nacht stachen wie eine Kralle auf sie ein. Vor ihr blitzten Bilder von dem Dachs und Matschjunges Leiche auf.

Schnell schüttelte sie sich, um diese Bilder loszuwerden. Trotzdem hörte sie immer noch Matschglanz Worte in ihren Ohren hallen. Sei standhaft.

Der Anführer sah sie durchdringend an.
"Ich dachte allerdings," fuhr er fort "dass wir vielleicht mal das Jagen zuerst durchmachen könnten. Natürlich nur, falls du schon jagen willst." beendete er schnell.

Jagen klingt viel interessanter als erkunden. Vielleicht fange ich sogar was!

"Ich würde sehr gerne jagen!" rief sie freudig und sah dem Anführer in seine grünen leuchtenden Augen.

Flockenstern schnurrte belustigt und Sternenpfote zuckte beinahe zusammen weil sich sein schnurren wie das von Matschglanz anhörte.

"Ich mag eifrige Schüler" sagte Flockenstern und nickte mit dem Kopf in Richtung Ausgang.

Endlich würde sie aus dem Lager dürfen, und sich nicht rausschleichen müssen. Und wie würde endlich alleine Jagen und Kämpfen können! Nicht zu vergessen, würde sie auch ihren Kriegernamen bekommen. In einpaar Monden jedenfalls.
Sie würde den ganzen Clan versorgen!

In ihrem Kopf sammelte Sternenpfote schon mögliche Kriegernamen. Natürlich nur, falls Flockenstern da nicht weiter weiß.

Sternenpfote blinzelte kurz, als das Licht sie blendete. Die Sonne schien genau auf den Eingang des Lagers und hatte noch den rötlich orangenen Schimmer.

Bald würden auch die anderen aufwachen. Doch dann würde sie zurück sein. Zurück mit einem saftigen Kaninchen!

Gemeinsam mit Flockenstern sprang sie über das schier unendliche Moor. Sie fühlte sich absolut frei. Endlich.

Gemeinsam flogen sie im roten Licht der Sonne. Sternenpfotes Pfoten, waren so leicht wie federn, und sie war so wendig wie eine Flechte. Es war nicht mal ein Problem mit Flockenstern mit zu halten.
Er schien beeindruckt, und sprang keuchend weiter.

"H-hich han noch nie Schülr so schnell gesehn" japste er undeutlich und kam zum stehen.

"Hm. Liegt vielleicht daran, dass ich so schnell gewachsen bin. Aber ist doch gut, oder?" sagte Sternenpfote schulternzuckend, und sie gingen schweigend weiter.

                              ****

Inzwischen war die Sonne fast auf ihrem höchsten Platz angekommen. Flockenstern zeigte ihr gerade, wie man sich an Kaninchen heranpirschte, und dann hinter ihnen herlief.

"Da du so schnell bist, solltest du keine Probleme dabei haben." sagte er zufrieden, als sie die Lauerstellung fast perfekt nachmachte.

Dann zuckten seine Ohren, und er erstarrte.
Verwundert folgte Sternenpfote seinem Blick und sah... Gras?

Nein! Da! Ein Paar lange Ohren wanderte in hoppelnden Bewegungen durch die Heide. Zuerst hatte sie es für Äste gehalten, doch es war tatsächlich ein Kaninchen. Schön fett und groß.

"Schnapp du es" zischte Flockenstern, ohne den Blick abzuwenden.

Doch Sternenpfote schüttelte den Kopf. Sie wollte zwar die beste sein, doch sie wusste, dass sie dieses Kaninchen vermasseln würde.

Flockenstern sah sie schief an, und pirschte dann langsam an das Kaninchen heran.

Die braunen langen Ohren zuckten, und beschleunigten, bis ein ganzes Kaninchen aus dem Gras gestürmt kam.
Sofort jagte Flockenstern hinterher, und sein weißes Fell wehte im Wind.
Dann stürzte er sich mit einem gewaltigen Satz auf das Kaninchen.

Als er sich in die Luft katapultierte, staunte Sternenpfote. Er sah so majestätisch aus. So edel. Und trotzdem war er nur eine Katze.

Kann das dann jede Katze machen? Ich hoffe ich werde es schaffen, je so viel Eleganz aufzubringen. Und andere Katzen dazu bringen mich zu respektieren.
dachte sie hoffnungsvoll.

Nach einigen Herzschlägen, tauchte Flockenstern wieder aus dem Gras auf, in das das Kaninchen gerannt war.
In seinem Maul, baumelte das leblose Kaninchen.

"Gehen wir zurück" nuschelte er, durch das Maul Kaninchen. Dann grinste er, und legte das Kaninchen auf den Boden, der Staub aufwirbelte.

"Aber nicht, ohne Training. Mal sehen ob du allein zurückfindest. Du führst mich"

Auch Sternenpfote grinste nun. Natürlich kenne ich den weg!

Flockenstern nahm das Kaninchen wieder auf, und folgte Sternenpfote, zurück ins Lager.

Hey Leute, eure Lea wieder hier.
Das Kapitel war wieder etwas länger.
Und es wird leider auch vielleicht ein bisschen dauern bis das nächste kommt. Es ist grad ziemlich stressig, aber auf jedenfalls SPÄTESTENS alle 2 Monate. Ich hoffe ihr versteht das ein wenig
<3
Bis bald

Warrior Cats- Sternensees LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt