𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 16 - 𝔖𝔞𝔲𝔢𝔯 𝔪𝔞𝔠𝔥𝔱 𝔩𝔲𝔰𝔱𝔦𝔤

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„Zwei Wochen?!" Hajoon's sonst so gelassene Stimme hallte voller Unglaube durch die hohen Hallen der Schiffsbauerschaft, brachte auch den letzten Arbeiter dazu den Kopf interessiert zu erheben und zu der Quelle des Lärms zu wenden.

Der Takler vor ihm – ein älterer Herr mit erstaunlich breiten, muskulösen Schultern und dickem schwarzen Vollbart im Gesicht, der lediglich am Kinn Haut ans Tageslicht entließ – kratze sich sinnierend am Nacken, blickte erneut prüfend die Dawn hinauf, von welcher sie von Glück sprechen konnten, dass sie sie wirklich in die Halle bekommen hatten.

„Wenn wir schnell sind und uns ranhalten. Ich bevorzuge Euch sogar noch, sonst müsstet Ihr zwei Monate warten, Kapitän Yun." Hajoon biss sich unwohl auf die Innenseite seiner Wange, Alon auf einem Stuhl nicht weit von ihm, verzog unwohl das Gesicht, versuchte nicht einmal seine Abneigung zu verbergen.

Zwei Wochen... das war mehr, als er erwartet – und tatsächlich auch erhofft – hatte, was ihnen wirklich einen erheblichen Rückschlag verpasste.

Er konnte vom Glück sprechen, dass Takler Seroz ihm noch etwas schuldig war, und diese Schuld willentlich war zu begleichen, ansonsten wären sie wirklich am Arsch gewesen.

Der Rest der Crew – abgesehen von Kwan, der sich direkt neben seinem Kapitän eingefunden hatte und mit ernster Miene dem Gespräch folgte – stand nicht weit von ihren beiden Oberhäuptern, ließen das Geschehen stumm über sich ergehen.

„Sind wohl nicht oft auf dem Trockenen, hm?" Wandte sich Ayra interessiert an Kem, der ebenso wie sie, neben ihr an der Wand lehnte, die Arme straff vor der Brust verschränkt, so dass seine überraschend ausgeprägten Ober- und Unterarmmuskeln vollstens zur Geltung gebracht wurden.

Der Navigator verzog den Mund, entließ die angestaute Luft aus seinen Lungen und nickte in Richtung der beiden Wasserratten hinüber, die so wirkten als hätten sie gerade eine unverzeihliche Hiobsbotschaft erhalten.

„Die beiden waren noch nie gut darin lange vom Wasser getrennt zu sein. Drei Tage grenzten bereits an ihre persönliche Hölle." Untertrieben, wirklich untertrieben; in jenen drei Tagen hatten sowohl Maat als auch Kapitän wiederholt betont, wie anstrengend das Leben auf Land doch war und wie angreifbar sie sich trotz eklatanten Waffen am Körper doch fühlten. Nur auf Benwel hörten man sie nicht klagen, was allerdings auch daran liegen könnte, dass beide die Insel als ihr zweites Zuhause und als sicher ansahen.

„Wie kann man nur so versessen aufs Meer sein." Murmelte die Assassinin eher zu sich als wirklich zu dem Mann neben ihr – Ayra war mit Freuden über den Stelling auf den Kai gesprungen und so schnell wie möglich auf Festland gestapft, erfreute sich offenkundig als einzige wirklich über die zwei Wochen Zwangsaufenthalt – was Kem jedoch nicht daran hinderte dennoch darauf zu antworten.

„Alon ist auf See geboren und aufgewachsen, Joon hat seine Heimat auf einem Schiff gefunden; für mich macht es Sinn, dass sie dermaßen an diesem Schiff hängen. Vor allem, wenn man bedenkt, was wir dank ihr bereits alles durchmachen durften." Ayra schielt seitlich zu dem ansehnlich Pagarer zu ihrer linken hinüber, musterte seine scharfen Kinnkonturen, an welchen man sich drohen könnte zu schneiden, fasse man sie unbedacht an; da war ein Muttermal knapp unter seinem Kiefer und eine helle, kaum erkenntliche Narbe, sie sich seinen Hals hinab zog und dort einen Bogen zu seiner Kehle machte. Es würde sie wirklich interessieren, woher er diese eigentlich hatte.

„Was habt ihr denn durchgemacht?" Kem erhob kaum merklich seine Augenbraue, blickte zu ihr, ehe er wieder zu den planenden Männern sah, Arian währenddessen seine Freude daran hatte mit einem ansässigen Wachhund zu kuscheln und Jean ihm ganz schüchtern – mit gebürtigem Abstand zu dem strubbeligen Wesen – dabei zusah.

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