𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 17 - 𝔗𝔬𝔢𝔯𝔦𝔠𝔥𝔱𝔢𝔯 𝔖𝔱𝔲𝔢𝔪𝔭𝔢𝔯

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Der Wind preschte mit erbarmungsloser Stärke um die Ohren der schwarzhaarigen Assassinin, schien ebenso erzürnt über ihr Handeln, wie sie selbst.

Was genau war diese Situation gewesen? Wieso hat sie ihm so geantwortet? Es ergab einfach keinen Sinn für sie.

Sie konnte es nicht fassen, dass sie auch nur eine Sekunde daran gedacht hatte, wirklich den Drang verspürte, dem Kapitän ihre sonderbare Lage zu erklären – was sie wirklich nicht bestreiten konnte, so sehr sie auch wöllte; der Schmerz unter ihrer Haut hat da andere Bände gesprochen.

Nein, das war ganz und gar nicht gut.

Sie musste wirklich achtgeben, in wie weit sie sich in ihre Rolle einfände; einen Schritt zu weit und sie würde gerade Wegs in einen tiefen Schlund stürzen aus welchem es kein Entrinnen mehr gäbe.

Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt.

Ruhe. Sie musste Ruhe bewahren. Es würde ihr nichts bringen jetzt die Fassung über eine so lächerliche Banalität zu verlieren – oh, ihr war selbst klar, dass dies mit Nichten eine einfache Kleinigkeit war – sie müsse sich sammeln, ihr Ziel wieder klar vor Augen führen und sich ihrer Grenzen bewusstwerden.

Die Zeit mit diesen Menschen hatte sie geschwätzig werden lassen, unaufmerksam, leichtsinnig, wie ein Kind.

Sie wusste nicht wie er es tat, doch dieser Kapitän versuchte sie zu manipulieren, in ihren Kopf zu gelangen und zu analysieren, vielleicht- nein, ganz sicher, ihre Schwachstellen herauszufinden, was sie unter allen Umständen verhindern musste.

Tief atmete Ayra die salzige Hafenluft ein, blinzelte erstaunt, als sie sich ausgerechnet an der Promenade wiederfand, ihr Blick direkt zum schäumenden Meer gerichtet.

Welch ein Zufall; diese Ironie.

Knapp strich sie sich über ihre Oberarme, beobachtete die sinkende Sonne dabei, wie sie auf dem Weg zum Horizont flimmernde Farben über den weiten Himmel schickte, die Wolken eindrucksvolle Farbschemen darstellten, die quasi dazu einluden sich auf ihnen bequem zu machen.

Ob man auf Wolken schlafen könnte?

Einfach entspannen, sorgenfrei und ohne die Befürchtung jeden Augenblick ein Messer an die Kehle gehalten zu bekommen.

Eine wahrlich traumhafte Vorstellung, doch so sehr ihr der Gedanke auch gefiel; ein Platz im Himmel, im heiligen Reiche Zabot's, war ihr sicherlich nicht vergönnt, eher leckten sich die Zwillingsschlangen der Unterwelt ihre geschwungenen Fangzähne nach ihr, als dass sie die Chance hätte, ihm großen Garten einen Platz zu bekommen.

Nein, sie wäre schon mit einem Augenblick der Ruhe, des Frieden, zufrieden. Mehr hatte sie gar nicht das Recht zu verlangen, dem war sie sich selbst durchaus bewusst.

Ihre Haut kribbelte, als der Wind sich um sie legte, dieses Mal versuchte sich sanft um sie zu schmiegen und nicht brutal zu züchtigen, fuhr ihre kreisenden Gedanken einen Augenblick hinunter, so dass sie wieder etwas besser atmen könnte.

Für einen lächerlichen Moment fühlte sie sich frei, als könne sie hier und jetzt in den Himmel abheben und alles und jeden Hinter sich lassen, allerdings hielt dieses Trugbild ihres Verstandes nicht lange an, schleuderte sie mit absoluter Erbarmungslosigkeit zurück auf den trockenen Boden und hätte sie nicht rechtzeitig ihren Dolch gezogen, hätte diese fliegende Klinge ihr sicherlich die Kehle aufgeschlitzt.

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