𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩 22 - 𝔑𝔦𝔠𝔥𝔱 𝔳𝔬𝔯𝔥𝔞𝔫𝔡𝔢𝔫𝔢 ℭ𝔬𝔲𝔯𝔞𝔤𝔢

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Als Hajoon und Ayra an der Taverne ankamen, war Arian bereits mit einem Arzt zurückgekehrt, so, dass der Kapitän – nachdem Ayra meinte, dass sie sich um das Pferd kümmern würde – sich gleich zu seinem Maat begeben konnte.

Alon saß in seinem Zimmer, wie ein zusammengefallener Windbeutel kauerte er auf dem zerschundenen alten Holzstuhl, blickte derart gefangen in seinen eigenen Gedanken aus dem Fenster, dass er Hajoon nicht einmal hatte klopfen hören.

Erst als der Beigehaarige neben ihm zum Stehen kam und seine Hand auf seine angespannte Schulter legte, schreckte er auf, blinzelte seinen engsten Freund aus ungewohnt großen Augen an.

„Du siehst furchtbar aus." Lächelte er mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht und schob sich den zweiten Stuhl zu ihm, und blickte dem sonst so stoischen Mann eindringlich an, bemerkte dabei wie dieser seinen Augen gezielt auswich.

Hajoon hatte einen ähnlichen Ausdruck an Arian feststellen können – eine Tatsache, welche den Kapitän wirklich verwundert hatte – während Hyunki der einzige zu sein schien, der ihm knapp und sachlich mitteilen konnte, was geschehen war, er Ria in ihr gemeinsames Zimmer gebracht hatte und dort auf ihr erwachen warten würde. Den Arzt hatte er selbstredend nicht zu ihr gelassen.

Die Wächterin und die anderen ehemaligen Gefangenen wurden von dem einzigen Mann der Stadt versorgt, dem das Wohl der Menschen mehr am Herzen lag, als lediglich einige kleine Münzen und tatsächlich hatte er ihnen Hoffnungen auf das baldige Genesen der Vier gemacht.

„Hast du dich auch mal untersuchen lassen?" Versuchte der Kapitän die ungewohnt unangenehme Stille zwischen ihnen zu vertreiben, doch schüttelte der Aschhaarige nur knapp den Kopf und schluckte schwer.

„Mir geht's gut." Hing er noch mit an, als er den skeptischen Blick seines Freundes erkannte und dadurch versuchte einer bevorstehenden Diskussion aus dem Weg zu gehen.

„Wenn du dich erst mal ausruhen möchtest, können wir auch später sprechen."

„N-Nein, das... du musst das wissen." Fiel Alon seinem guten Freund eilig ins Wort, presste daraufhin unwohl die Zähne aufeinander, als würde er ganz andere Dinge sagen, als das er eigentlich wollte.

Nein, er hätte gerne bis zum nächsten Morgen damit gewartet Hajoon in seinen fatalen Fehler einzuweihen, wäre lieber auf den Grund des Meeres gesunken, als der Tatsache ins Auge zu sehen, dass sie Ria vielleicht für immer verloren hatten und doch wusste Alon, dass er keine andere Wahl hatte; es das Beste für alle war, rücke er nun mit der Sprache heraus. Was würde es ihm auch bringen es weiterhin zu verschweigen?

„Okay." Mit einem zustimmenden Nickend, lehnte sich Hajoon in seinen Stuhl zurück, legte seinen rechten Knöcheln auf sein linkes Knie und blickte seinen Maat mit verschränkten Armen abwartend an. Er hatte wirklich ein ganz schlechtes Gefühl bei all dem.

„Ich...", und trotz dessen, dass Alon sich die letzten Stunden keine anderen Gedanken gemacht hatte, als die Art, wie er das Geschehene berichten würde, stockte der 28-Jährige Pirat bereits beim ersten Wort, raufte sich daraufhin unwohl durch die, ohnehin schon zerzausten, matten Strähnen. „Joon, es tut mir leid... ich... ich hätte nicht zulassen dürfen, dass wir das tun... ich hatte versucht es Arian auszureden, aber er war so dickköpfig und Ria war natürlich seiner Meinung; Und dann hat sich auch noch Hyunki ihnen angeschlossen und... Ach verdammt, ich hatte für einen Augenblick wirklich geglaubt, wir könnten, dass schaffen..." Brabbelte der Maat wirr vor sich hin, wobei sein Kapitän sichtliche Probleme hatte ihm zu folgen, ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter legte und diese so sanft drückte, wie er es eh und je von ihm gewohnt war, dies tatsächlich ein wenig dazu beitrug, dass er etwas herunter kam.

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