𝔎𝔞𝔭𝔊𝔱𝔢𝔩 25 - 𝔈𝔊𝔫𝔰𝔊𝔠𝔥𝔱

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Wo suchte man am klügsten nach einem geborenen Assassinen, der nur dann gefunden werden konnte, wenn er es denn explizit beabsichtigte?

Ayra war bereits seit Jahren in diesem Metier – naja, so lange wie sie klar denken konnte, tatsächlich – und dennoch faszinierte sie die Art ihrer Kollegen immer wieder, auf jene magische Weise unterzutauchen und wie vom Erdboden zu verschwinden jedes Mal wieder aufs Neue.

Niemand war wie der andere; es gab keine Regel an welche sich alle einheitlich hielten und weitergaben. Ayra hatte ihre Techniken, ebenso wie Arian, und obgleich beide sich in der Weise sehr ähnelten, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können.

Also tat Ayra das was sie am besten konnte, und begann so viel wie möglich über den lauten Waffenmeister herauszufinden; fragte Wirte und Verkäufer, den Bäcker, aber auch am Hafen hielt sie ihre Ohren offen.

Es war schließlich das Geschwätz einer Gruppe junger Frauen, die über einen Mann sprachen, der beim Boxen einen nach dem anderen niederstreckte und schier in die Bewusstlosigkeit prügelte, ohne sie wirklich angefasst zu haben; einen Geist nannten sie ihn; ein Phantom. Jackpot.

Dieses Gefasel war derart inkohärent und absurd, dass Ayra beschloss sich dieses Phantom einmal anzusehen und diesem inoffiziellen Boxring einen kleinen Besuch abzustatten.

Jene taublegale Veranstaltung wurde in einem alten verlassenen Weinkeller einer einst belebten Taverne abgehalten, die nun jedoch mehr einem Lazarett für verwundete Kriegssolaten glich, als ihrem ursprünglichen Erbauungsgrund.

Niemand hielt sie auf, als sie den alten Weg den Berg hinaufgestiegen kam und durch die knarrende, längst restaurierungswürdige Tür trat, sie froh über den Stoff vor ihrem Mund war, den Staub auf den etlichen vergessenen Regalen und Tischen sicherlich nicht in ihren Lungen haben wöllte.

Zur Begrüßung sah sie drei Männer jammernd und sichtlich mitgenommen am Boden kauern, die von anderen versorgt wurden, während sie weit ab einiges an Gegröle und Klirren hörte, ihr somit den Weg wies, ohne dass sie explizit danach fragen musste, der Wettkampf in dem freigemachten Platz einer einstigen Speisehalle stattfand.

Sie war mit ihrem dunklen Umhang und ihrer Kapuze über dem Kopf kein ungewöhnlicher Anblick, und fügte sich somit derart perfekt in das Bild wild eifernder Menschen ein, dass es beinahe absurd schien, dass sie sich auch noch die Arbeit machte ihr Gesicht zu verbergen. Es würde sich ohnehin niemand an sie erinnern, keiner sähe sie auch nur ein zweites Mal an, wenn jenes Schauspiel vor ihnen stattfand.

„Hau nei'! Mach' ihn platt!" Plärrte ein Mann neben ihr, so dass sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte, seine feuchte Aussprache den Vordermann am Hinterkopf benässte, doch sie bahnte sich lieber weiter ihren Weg durch die Traube an Menschen und zwängte sich so weit vor, dass sie das Spektakel in seiner vollen Pracht erspähen konnte.

Es war nicht mal eine Sekunde des Zweifels gewesen, als sie die beiden Männer im Ring sah und Arian sofort als einen von ihnen identifizieren konnte. Der Waffenmeister stand da, Oberkörper frei und Blessuren hier und da, aber im Vergleich zu seinem Gegner schier wie geleckt, so demoliert sah er aus.

Man sah den Film aus Schweiß auf Arian's Körper glänzen, während ihm die feuchten Haare seines Ponys über die Augen hingen, der Rest seines Haars war in einem unordentlichen Zopf zusammengebunden, jener Anblick sicher den Schlüpfer der ein oder anderen Dame befeuchtete.

Nein, Ayra war sich sicher, die meisten Damen waren nicht des Sportes Willens hier, und nein, keine von ihnen hatte beabsichtigt lediglich den beeindruckenden Körper des Piraten zu begaffen, niemals.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 04 ⏰

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