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                                 VALERIO

„Was sollte das gerade?!", machte ich Dinara an und brodelte innerlich vor Zorn.

„Du gehst Mamá fremd", entgegnete meine Tochter kühl.

„Deine Mutter ist vor über 5 Jahren gestorben. Meinst du nicht, dass es an der Zeit ist, das ich wieder glücklich werde? Gönnst du es deinem Vater nicht, eine neue Frau zu finden und diese lieben zu dürfen? Bist du der Meinung, dass ich es nicht verdient habe mein Glück zu finden?", fragte ich sie und war in diesem Moment enttäuscht.

Ich war mir dessen bewusst, wie schmerzlich Dinara ihre Mutter vermisste und das es für sie nicht einfach war, dass es mittlerweile eine andere Frau gab, welche mein Interesse geweckt hatte.
Dennoch würde sich deswegen meine Liebe zu ihrer Mutter nicht verändern, doch diese würde ich nie wieder bekommen und ich denke auch sie, würde sich für mich freuen.

„Du bist 21 und benimmst dich wie ein schmollendes Kind", brummte ich.

„Du hast Mamá doch nie wirklich geliebt, wenn du dir jetzt einfach eine Neue suchst! Ich werde deine Hure nicht akzeptieren, die sogar noch ein Kind ist", kreischte Dinara.

„Wie kannst du es wagen! Bezeichne sie noch einmal so und ich vergesse mich. Verlass mein Haus Dinara, wenn du sowieso nur auf Ärger aus bist", knurrte ich angespannt.

Wütend knallte meine Tochter die Tür hinter sich zu und stakste den Gang entlang, wobei ich mir die Hand auf den Kopf schlug sowie tief ausatmete.
Es machte mich wirklich etwas traurig, dass sie überhaupt keinerlei Verständnis aufbringen konnte und mir eine neue Beziehung nicht gönnte.
Ich versuchte mich selbst etwas abzuregen, wobei ich die Schublade öffnete und aus dieser den Wein herauszog, um einen kräftigen Schluck aus der Flasche zu trinken, was in mir sogleich ein wohliges Gefühl auslöste und zum Abschalten verhalf.

Ruckartig wurde die Tür aufgerissen, weswegen ich sofort aufblickte und zwei meiner Wachmänner erblickte, welche Lueen an den Armen gepackt hatte, welche eifrig zappelte und versuchte sich gegen den festen Griff zu wehren.
Hasserfüllt blickte sie mich an und ich konnte auch die tiefe Trauer in ihren Augen erkennen, denn diese wurde darin förmlich widergespiegelt.

„Lasst mich los!", fauchte sie die Männer angriffslustig an, welche auf meine Zustimmung warteten.

Ich nickte ihnen zu, woraufhin meine Wachmänner Lueen sofort losließen und sich wieder an die Arbeit machten, wobei sie uns verließen.
Unsere Blicke trafen sich und meine Prinzessin hatte ein Problem damit mich anzusehen, denn sie war die Erste, welche sich auf etwas anderes fokussierte, doch ich war mir bewusst, dass dies an etwas anderem lag.
Lueens Enttäuschung veranlasste sie mich nicht sehen zu wollen.

„Ich spiele dieses elende Spiel nicht mehr mit!", fauchte die Kleine mich an.

Tränen liefen ihre Wangen hinab, legten sich wie ein Schleier vor das Gesicht und sorgten dafür, dass sich ihre Augen röteten.
Schnell versuchte mein kleiner Diamant diese wegzuwischen und setzte eine ernste Miene auf, welche undurchdringlich für mich zu sein schien.

„Ich kann nicht mehr, hörst du? Ich habe keine Kraft mehr dafür!", schluchzte Lueen.

Ihr gesamter Körper zitterte und anhand dessen, was sie alles durchmachen musste, konnte ich mir gut vorstellen, wie sehr sie gerade am Ende war.
Dennoch sehnte sich Lueen nach der großen Liebe und schien noch einen kleinen Hoffnungsschimmer in mir zu sehen.

„Lass mich gehen bitte. Du hast gewonnen", hauchte sie.

„Es war nie ein Spiel."

„Was willst du dann von mir?", wisperte mein Diamant leise.

Dancing with a prostitute ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt