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„Meine Worte gestern sollten dich keines Weges verletzten, mi diamante!", raunte er mir entschuldigend zu.

Nachdenklich blickte ich ihn an, während wir im Wohnzimmer auf den noch kommenden Besuch warteten und mir Valerio schon erklärt hatte, dass er eher weniger von seinem Cousin hielt, wobei ich noch nicht verstand, warum.

„Wieso hast du es dann gesagt?", wollte ich von ihm wissen.

Unsere Blicke trafen sich für einen Moment, dennoch konnte ich nicht zuordnen, welche Gefühle sich hinter seinem Augenbild befanden, da sein Blick auf mich gerade eher rätselhaft sowie undurchdringlich wirkte.
Ich begann ihn etwas genauer zu Mustern in der Hoffnung dabei herauszufinden, was nun auf mich zukommen würde, doch dies gelang mir nicht.

„Weil ich dir Zeit geben wollte. Ich wollte das alles mit uns beiden langsam angehen und ich möchte auch nicht das wir aus dem ersten Verliebtsein heraus und sofort auf eine Hochzeit stürzen, um dann danach herauszufinden, dass wir uns doch nicht so sehr lieben wie gedacht", erklärte Valerio mir ruhig.

„Also glaubst du das ist nur zeitweilige Liebe und deine Gefühle für mich verschwinden irgendwann?", hakte ich unsicher nach.

„Halt einfach deinen verfickten Mund. Ich werde dich schon noch heiraten!", stieß er verzweifelt aus.

Ich lächelte amüsiert, denn ich liebte es unheimlich diesen Mann zu provozieren sowie zur Verzweiflung zu bringen, worauf er immer wieder aufs Neue reinfiel und sein stürmischer Kuss zeigte mir, dass Valerio mir damit diese Gedanken austreiben wollte.
Wir verschmolzen ineinander und versanken in eine tiefe Leidenschaft.

„Du bist so wunderschön, mi diamante!", flüsterte er mir ins Ohr.

„Wieso nennst du mich eigentlich immer Diamant?", wollte ich von ihm wissen.

„Diese Edelsteine sind kostbar und du bist genauso wertvoll."

Seine Worte lösten ein warmes Gefühl in mir aus und ich freute mich darüber, dass Valerio mich wirklich so sah, denn bei den meisten Männern hatten Frauen keine Rechte oder wurden viel weniger angesehen.
Manchmal hatte ich auch noch diese unguten Gedanken, er würde sich schlagartig ändern, wobei ich mich nicht wehren konnte und alleine das schon, genügte um mich erneut zu verunsichern sowie aus der Bahn zu reißen.

Ein lautes Klirren weckte unsere Aufmerksamkeit und wir fuhren hastig auseinander, während Valerio sofort in Alarmbereitschaft war und sich schützend vor mich stellte, wobei mein Körper vor Nervosität zu zittern begann.
Ich fühlte mich so, als würde mein Herz vor lauter Panik stehen bleiben und ich folgte ihm nur in einem etwas größeren Abstand, da mein ungutes Gefühl mir sagen wollte, dass ich nicht zu nah an den Geschehnisort herangehen sollte.
Mit dem Gedanken daran, es ist vermutlich nichts passiert und der Wind hatte nur irgendetwas umgestoßen, versuchte ich mich zu beruhigen, was allerdings nicht sehr lange anhielt als uns die eingeschlagene Scheibe im Flur auffiel.

Ich riss meine Augen ein ganzes Stück auf, wobei die maskierten Männer mich genau zu fixieren schienen und ich von hinten umfasst wurde.
Hektisch begann ich zu zappeln, während ich vergebens versuchte mich aus dem Griff zu befreien und sie mit einem harten Gegenstand auf Valerio eingeschlagen hatte, welcher bewusstlos am Boden lag.
Zittrig versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen, wobei ich dem Typen, welcher mich die Treppenstufen raus trug, in den Arm biss und überrascht feststellen musste, dass ihm dies rein gar nichts ausmachte.

Ich begann nach Hilfe zu schreien, wobei ich mit meinem Ellenbogen gegen das Familienportät stieß, um somit ein Beweismittel hinterlassen zu können, welches durch den Schlag meine DNA haben müsste.
Das Bild fiel krachend zu Boden, wobei das Glas zersprang und ich weiterhin grob nach draußen geschafft wurde.
Jemand anderes kam von hinten, ob Frau oder Mann konnte ich nicht wirklich zuordnen und dieser verband mir mit schnellen Handbewegungen die Augen, wodurch ich überhaupt nichts mehr sehen konnte.
Ich fühlte mich ein wenig wie eine Geisel und trotz großer Mühe mit Verstand zu denken, setzte dieser vor Panik aus, wobei ich nur weiterhin versuchte, dass der Mann mich runterlassen würde.

Innerlich versuchte ich mich schon damit abzufinden, dass dies nun mein Ende war und ich vermutlich sterben würde.
Was diese Männer von mir wollte sowie deren Motiv blieb für mich weiterhin unklar, doch ich wusste, diese würden mich nun entführen und es würde mir sicherlich wieder so gehen wie bei meiner Tante oder noch schlimmer.
Mein Brustkorb zog sich innerlich zusammen und es war einfach nur eine Frechheit, dass ich alleine gegen mindestens fünf starke Männer ankommen musste.
Vor lauter Wut und Verzweiflung stiegen mir deswegen auch schon die Tränen in die Augen.

„Lasst mich verdammt nochmal runter, ihr Schweine!", zischte ich trotz das mein Mund versperrt war.

Plötzlich fiel der Mann, welcher mich soeben noch standhaft getragen hatte zu Boden, sodass ich hart auf den Treppenstufen, welchen aus der Villa führten aufprallte und schmerzerfüllt aufjapste, während ich keinerlei Ahnung hatte, was gerade passiert war.
Ich schmeckte das Blut deutlich in meinem Mund, wobei ich für mich selbst entschied, dass es besser war, einfach liegen zu bleiben, da mich der Schmerz viel zu sehr einnahm und es mir dadurch unmöglich war abzuhauen.

„Steh auf!", befahl mir eine männliche Stimme.

Der scharfe Unterton ließ mich einmal zucken, ehe ich sofort gehorchte und mir auf die Lippen biss, um keine Laute von mir zu geben, denn mein ganzer Körper schmerzte immer noch.
Mir wurde die Augenbinde unsanft vom Kopf gerissen, sobald ich auf den Beinen stand und ich betrachtete den Mann vor mir.

„Da hast du ja wohl nochmal Glück gehabt, dass ich rechtzeitig gekommen bin, meine Schöne", raunte er.

„Die Typen sind weg, mach dir keine Sorgen", zwinkerte mir der Fremde zu.

„Dankeschön", brachte ich mühsam über die Lippen.

Ich klammerte mich an der Hauswand neben mir fest, welche mir als einzige etwas Halt gab und ich mit aller Kraft versuchte wieder normal stehen zu können.

„Fernes, nimm sofort deine Hände von ihr!", vernahm ich Valerios Stimme.

„Ach wie schön dich wiederzusehen, werter Cousin.  Scheinbar freust du dich gar nicht so sehr über meine Anwesenheit sowie ich es tue", murmelte dieser bedauerlich.

„Schau sie noch einmal so an oder deine Hand ist ab!"

„Deine Drohungen bringen dir auch nichts, denn ich bin nicht zu manipulieren. Das nächste Mal lasse ich deine Braut eben verrecken", murmelte er.

„Wir müssen ins Krankenhaus! Jetzt! Du musst versorgt werden!", wand Valerio sich befehlerisch an mich und blickte besorgt auf meine Wunden.

„Es geht schon-", fing ich an, wobei ich mich selbst mit einen wimmernden Geräusch unterbrach, denn es tat doch höllisch weh.

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Würde mich über Feedback freuen🥰

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