Seventh

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Seit zwei Wochen passierte jeden Tag das gleiche. Ich stand auf und legte mich zwei Minuten später auf den Liegestuhl und genoss die Sonne in vollen Zügen. Die Sache mit Harry war komplizierter als ich es dachte. Ich sah ihn kaum und wenn ich ihn sah dann war er total fertig und ging nach dem Kochen direkt ins Bett. Seine Hosen passten ihm nichtmehr und unter den engen Hemden fehlte schon länger etwas. Ich konnte das nicht mit länger ansehen, Harry schuftete sich den Arsch ab für nichts. Wir hatten genug Geld, so das er auch nur zwei bis drei Tage die Woche arbeiten könnte oder es für ein Weilchen lassen könnte aber nein, Harry schuftete und schuftete. Ich hatte eine Vermutung an was es liegen könnte, doch sicher war ich mir dabei nicht. Seit Vorgestern plante ich etwas, was mir hoffentlich meinen alten Harry wieder zurückbringen würde. Ich hoffte schwer, das sie mir dabei helfen würden und nicht auf Durchzug setzen würden. Das zuschlagen einer Türe erweckte meine Aufmerksamkeit. "Harry?", rief ich. Gespannt wartete ich auf eine Antwort, doch es kam keine. Na super. Leise schlich ich ins Haus und horchte an Harry Zimmertür. Ja, Harry war da definitiv drinnen. Ich öffnete die Tür und trat hinein. Einige braune Locken guckten unter der Decke hervor und er wälzte sich, um wahrscheinlich eine bequeme Position zu finden. "Harry? Wieso bist du denn schon zuhause?", fragte ich ihn leise während ich mit meiner Hand durch seine Locken fuhr. "Diese Spassten haben mich beurlaubt. Sie waren der Meinung ich hätte ihnen zu viel Arbeit geleistet und sie wollen nicht das ich noch ein Burnout kriege. Sind doch Wich-""Harry, vielleicht haben sie ja recht. Ich meine du hast dich in den letzten Tagen, nein in den letzten Wochen zuhause kaum blicken lassen, du siehst abgemagert aus und du bist dauernd müde. Wir wollen doch nur das es dir gut geht." Meine Hand glitt über seinen leichten drei-Tage Bart und meine andere ruhte auf seiner. "Ariella hör auf! Du weisst einfach gar nichts!" Okay, das hatte gesessen. Ich blieb still. Harry hatte mich noch nie so angemault. "Harry. Ich bin für eine oder zwei Wochen weg. Ich denke es ist besser wenn wir nicht andauernd aufeinander hocken. Vermutlich werde ich mir in London ein Wellnesshotel buchen oder so." Von Harry bekam ich nur ein zustimmendes Gemurmel. Gut, wenn er meinte.

Ein Tag und einige Stunden später, stand ich vor einem niedlichen Haus. Es war weiss und hatte blaue Fensterläden. Zwar war es eher ein kleineres Haus, doch es sah gemütlich aus. Nach kurzem zögern und langem überlegen drückte ich auf die Klingel des Hauses. Ein klassisches Klingeln war zu hören und es polterte etwas bis mir ein Mädchen die Tür aufmachte. "Eh hallo. Ist -""Hi. Ich bin Charlotte. Komm doch rein wir beissen nicht. Er ist im Moment noch nicht hier aber ich denke er wird uns in einer halben Stunde besuchen kommen. Oder hast du nicht so lange Zeit? Tut mir leid wir wussten nicht das Besuch kommt sonst hätten wir hier aufgeräumt. Es ist auch nicht so gross aber es ist dir hoffentlich gemütlich. Willst du etwas trinken?" Ich musste lachen. Charlotte redete wirklich viel. Sie war also überhaupt nicht scheu. "Eh nein danke. Ich würde einfach gerne Sitzen, es war ein langer Weg. Ach und mein Name ist Ariella." Ich erfuhr von Charlotte, das sie mehr als 4 Geschwister hatte und fast alle hier in diesem Haus wohnten. Als die Tür nun schon zum siebten mal aufging an diesem Tag war er nun auch zuhause. "Lottie! Ich bin zuhause. Was war denn so dringend das ich früher herkommen musste?" Ein junger Mann betrat den Raum. Er hatte braune Haare welche eine perfekte länge hatten. "Bruderherz. Das ist Ariella. Du wirst sie zu dir nachhause nehmen müssen. Keine Wiederrede. Und jetzt husch! Wir kommen dich übermorgen besuchen."

Nachdem wir von Charlotte hinaus gescheucht wurden, fuhren wir zu seiner Wohnung. Er sah mich immer wieder verwirrt an, weil er nicht wusste wer ich war. Aber ich konnte es ihm noch nicht sagen, nicht so auf die schnelle. "Okay. Da wären wir. Ich hol uns beiden etwas zu trinken und dann erzählst du mir erstmal wer du bist und wieso ich dich mit nachhause nehmen musste." Zur antworte nickte ich einfach und liess mich auf die weisse Couch fallen. Es war hier ziemlich modern eingerichtet. Es sah auch so aus als ob er alleine hier wohnen würde. "Also. Hier, ich hoffe Wasser ohne Sprudel ist in Ordnung. Ich habe leider kein anderes.", mit einem leichten entschuldigenden Blick sah er mich an. "Also. Ich bin Ariella. Vor zwei Jahren wurde ich von Harry adoptiert...

Na, Babygirl. || H.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt