Kapitel 14

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„Ich habe dich nie als Objekt gesehen. Es ist nur im Moment nicht sicher und ich will vermeiden, dass du in diese Angelegenheit mit hineingezogen wirst. Deshalb will ich dich in Sicherheit wissen, bis ich alles in Ordnung gebracht haben. Bitte verstehe mich, Kim." versuchte Kamol Kim mit angespannter Stimme zu beruhigen.

„Nein! Ich verstehe nicht und ich gehe nirgendwo hin. Wenn du willst, dass ich gehe, dann gehe ich zu mir nach Hause. Außerdem kann ich ganz gut auf mich selbst aufpassen." fauchte Kim, hatte aber das Gefühl, dass es nichts nützen würde und dass er so oder so irgendwie hineingezogen werden würde.

„Das geht nicht! Ich kann dich nicht ohne Schutz allein lassen." erwiderte Kamol. Die um sie herum versammelten Männer schwiegen, niemand wagte es den Streit des Chefs mit seiner Frau zu unterbrechen.

„Dann gehe ich eben zu dir nach Hause. Du hast selbst gesagt, dass es dort sicher ist. Außerdem wird es doch von all deinen Untergebenen bewacht." argumentierte Kim.

„Es ist doch nur vorrübergehen. Ich möchte, doch nur, dass du vorrübergehend so weit entfernt wie möglich bist. Es stimmt, dass mein Haus sicher ist, doch ich will kein Risiko eingehen, falls es doch eine undichte Stelle gibt. Ich möchte nicht, dass dich irgendjemand in diese Angelegenheit hineinzieht. Verstehst du, Kim?" erklärte Kamol. Kim stand mit zusammengepressten Lippen da. Er sah Kamol unzufrieden an, denn Kamols Worte gaben ihm das Gefühl selbstsüchtig zu sein.

„Du bist verrückt und egozentrisch! Erst zwingst du mich, bei dir zu leben. Jetzt willst du mich dazu zwingen, zu verschwinden. Du bist ein Heuchler, ein Lügner, Khun Kamol." schrie Kim Kamol an, ehe er die Autotür aufriss, um einzusteigen. Er wollte nicht mehr reden, sich nicht mehr streiten. Kamol stieß einen tiefen Seufzer aus und drehte sich zu Khom um.

„Erledige, was ich dir aufgetragen habe. Um Kim werde ich mich selbst kümmern." befahl Kamol.

„Okay, also willst du, dass wir nach Hause fahren?" fragte Khom. Kamol stand etwas gestresst da.

„Ja, aber nimm eine neue Route." antwortete Kamol, bevor seine Männer zu den Autos zurückkehrten, um sie nach Hause zu bringen. Kamol stieg ins Auto und setzte sich neben die dünne Gestalt, doch Kim rutschte von ihm weg und schaute aus dem Fenster. Kamol sagte nichts. Er ließ Kim erstmal schweigen. Kim seinerseits war völlig verwirrt. Seine Gefühle waren inzwischen völlig anders als sie es damals waren, als er sich bei Day versteckt hatte. Damals war Kim Days Anweisungen ohne Wiederrede gefolgt, mit Kamol mitzugehen. Er hatte sich nie getraut Day zu widersprechen. Egal was es gewesen war, Kim hatte es klaglos akzeptiert. Doch bei Kamol war es irgendwie anders. Er hatte das Gefühl nicht anders zu können als sich stur zu widersetzen.

*Knirsch*

Bei dem Geräusch der Kiesel, die unter den bremsenden Reifen knirschten, drehte Kim sich kurz zu Kamol um, bevor er wieder aus dem Fenster sah. Inzwischen war ihm klar geworden, dass er sich um Kamol sorgte. Er wollte nicht zu Day, weil er wissen wollte, was bei Kamol vor sich ging. Die Tatsache, dass Kamol ihn zu Day schickte, bedeutete, dass er genau das nicht wissen würde. Kim mochte dieses Gefühl der Ungewissheit nicht, besonders wegen der drohenden Gefahren. All das und mehr ging ihm über Kamol durch den Kopf, ohne dass er sich darüber im Klaren war, dass sie bereits zu Hause angekommen waren.

„Kim, wir sind zu Hause." sprach Kamol zu der dünnen Gestalt. Kim stieß einen tiefen Seufzer aus, ehe er die Tür öffnete und eilig ins Haus ging, gefolgt von Kamol.

„Kim, kannst du bitte nicht so sein?" flehte Kamol, weshalb Kim innehielt und sich zu Kamol umzudrehen.

„Was meinst du, wie bin ich denn?" wollte Kim wissen.

„Komm schon, verstehst du nicht, wie wichtig es ist, dass du vorrübergehend bei Day unterkommst?" wiederholte Kamol sich.

„Nein, ich verstehe es nicht. Ich will nirgendwo hin und ich mag es nicht hin und hergeschoben zu werden. Ich weiß, dass du dich um mich sorgst, aber machst du dir nicht etwas zu viel Sorgen? Ich bin genauso ein Mann wie du, Khun Kamol, also tu nicht so, als wäre ich eine Frau, die nicht für sich selbst sorgen kann. Nein, sogar viele Frauen können für sich selbst sorgen. Du tust so, als müsste ich fliehen, weil ich zu schwach und feige bin." redete Kim sich in Rage, so dass seine Stimme durch das ganze Haus hallte. Weshalb Kamols Untergebene es nicht wagten, ihnen zu nahe zu kommen.

Mafias Bad Love/ Unforgotten Night (German/Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt