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Dunkle Wege- Weltverloren

bösen Engeln nur erkoren,

wo ein Trugbild namens Nacht

hoch auf schwarzem Throne wacht.


E. A. Poe


"Das kann nicht dein Ernst sein oder?"

Fragte John langsam nach dem ich ihm alles erklärt hatte, sein Gesicht war blass geworden und er sammelte zögernd die vielen, kleinen, schwarzen Federn ein.

Jedoch nickte ich entgegen seiner Aussage langsam und er atmete tief durch.

"Okay dann bleibst du noch ein wenig bei uns eh wir das alles geklärt haben. Soll ich das Team anrufen?" Fragt er zwanghaft ruhig, ich schätze mal er glaubt mir kein Wort.

"Nein bitte ruf sie nicht an. Ich behalte das alles erst mal für mich. Irgendwie kommt mir alles so unreal vor."

John nickte und starrte an mir vorbei in die Luft.

"Sollen wir nochmal zu dir?" Fragte er beiläufig nachdem wir gefühstückt hatten wobei ich jedoch nicht wirklich was runtergekriegt hatte.

Nach der recht schnell vergehenden Fahrt, in der ich immer wieder hätte einschlafen können es jedoch unterdrückte durch die Tatsache dass John noch im Auto saß und ich nicht in eine meiner Tiefschlafphasen fallen wollte, ließ ich das ganze und konzentrierte mich auf die Ortsschilder.

Nachdem wir einen Parkplatz gefunden und hoch bis zu meinem Wohnblock gelaufen waren drehte ich mit zitternden Händen den Schlüssel im Türschloß und wir landeten im Treppenhaus.

Die riesigen Blutlachen von Mrs. Johnson waren verschwunden, die Treppe frisch gesäubert obwohl ich diese Woche dran war und das Treppenhaus roch steril nach Desinfektions- und Putzmittel.

Kaum fiel die Tür hinter uns ins Schloß sah ich wie sich der Türknauf von Mrs. Johnson Wohnung bewegte und sich die Tür langsam öffnete. Ich hielt den Atem an und krallte mich in Johns Arm fest, welcher mich erstaunt anschaute.

"Da bist du ja wieder Liebchen."

Die Worte klangen krächzend und jagten mir einen kalten Schauer über den Rücken.

"Mrs. Johnson. Bleiben sie bitte in der Wohnung."

Sagte ich langsam und ich sah wie sich bereits eine Hälfte ihres Körpers durch die angelehnte Tür quetschen wollte.

"Rosalee? Mit wem redest du da?" Fragte John verwirrt und drehte sich zu mir.

"Na mit Mrs. Johnson. dort an der Tür." Antwortete ich rasch und richtete meinen Blick wieder auf meine Untermieterin die in ihrer Bewegung innegehalten hatte.

"Rosalee, hier ist Niemand. Es sind alle Türen verschlossen. Mit wem redest du?" Entgegnete Dieser dauraufhin.

Mein Herz stolperte und ich schnappte nach Luft. Was hatte er da gerade gesagt?

"Warum soll ich hier bleiben?" Fragte Mrs. Johnson drohend langsam und bewegte sich langsam aus der Tür heraus.

"Hast du Angst?"

Entgegnete sie erneut und ich sank schreiend auf den Boden.

Ein spitzer durchdringender Schrei der sich ziemlich wenig nach mir anhörte erschütterte mein Mark, doch ich wusste das dieser meiner war.

Schützend legte ich meine Hände über meine Ohren um die Stimme von Mrs. Johnson auszublenden und sank auf den Boden.

"Nein, nein, nein. Gehen sie weg." Wimmerte ich und spürte wie sich zwei Hände schützend auf meine Schultern legten.

"Rosalee jetzt beruhig dich doch."

John zog mich zurück auf die Beine und legte seine Arme um mich.

"Das war nicht real." Flüsterte er und ich begann zu zittern, mein ganzer Körper hatte keine Kontrolle mehr und ich hatte das Gefühl meine Beine würden nachgeben.

"Wir gehen jetzt nur noch einmal zu deiner Wohnung und holen ein paar weitere Sachen. Du wohnst ab jetzt bei mir. Irgendwas läuft hier gerade gewaltig schief."

"Dankeschön." Schniefte ich und wir gingen zusammen die wenigen Treppen nach oben.

Ich atmete einmal tief durch und drehte erneut mit schlackernden Fingern den Schlüssel um und stieß die Tür auf. Keine Spur von Fussel. Tränen stiegen mir in die Augen als ich an ihn dachte. Schnell suchte ich meine Handtasche und warf noch einige Hygiene- und Kosmetikartikel hinein bis ich vor nach der ganzen Hektik auf den Spiegel sah. Wieder einmal war mein Gesicht umkreist und daneben die Ziffer 7.

"Jo-John?" Rief ich leise und meine Stimme zitterte, augenblicklich hörte ich Schritte die sich dem Bad näherten.

"Was zum Kuckuck? Ist das nicht schon mal dort gewesen?" Fragte John aufgeregt und drehte sich hektisch einmal um während ich vorsichtig nickte.

John machte rasch ein Foto ehe er mich aus dem Bad schob und die Tür abschloß.

Daraufhin stürzten wir wieder aus der Wohnung und rannten so schnell es ging das Treppenhaus hinunter und zum Wagen.

Als wir im Auto saßen atmete John tief aus und starrte mich von der Seite an.

"Wir haben ein Problem. Schätze ich mal." Sagte er matt und fuhr los.

Als wir wieder bei ihm ankamen klingelte sein Handy und er unterhielt sich kurz mit seiner Mutter über den Zustand seiner Schwester.

Ich ging bereits in mein Zimmer in dem ich meine Handtasche aufs Bett warf, direkt neben einen kleinen Zettel. Vorsichtig nahm ich ihn in meine Hände und faltete ihn auseinander.

"Du kannst mich nicht loswerden. Ich war immer bei dir, jedes Mal wenn du Gänsehaut hattest und ich werde jedes weitere Mal dabei sein."





Lebe, Liebe, Stirb Prinzessin... *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt