Kapitel 3

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Kaveh pov

Gerade, als ich das Reich der Träume verließ, hörte ich plötzlich etwas seltsames. Nach genauerem hinhören vermutete ich, dass es ein.... Herzschlag war? Ich öffnete die Augen, um zu sehen, was da vor sich ging und woher das Geräusch kam. Zu meiner Rechten sah ich etwas das wie schwarz-grauer Stoff aussah. Zögerlich hob ich den Kopf und erkannte, worauf ich geschlafen hatte und mir fast den Kiefer brach, so weit hatte ich den Mund aufgerissen: ich hatte auf Alhaithams Schoß gesessen! Wie lange schon? D-doch nicht etwa... die ganze Nacht, oder? Zu meinem Glück schlief er noch, sodass ich so vorsichtig wie möglich von seinem Schoß herunter stieg und mich umsah <mein Schlafzimmer? Warum zur Hölle ist gerade er in meinem Schlafzimmer?> Plötzlich erhaschte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Ruckartig fuhr ich herum. Alhaitham wachte gerade auf. Ein paar Mal blinzelte er, bevor er aufsah. Als er mich bemerkte und realisierte, wo er sich befand, stand er mit einem Mal auf und sah mich mit leicht aufgerissenen Augen an. "Was soll das hier, Alhaitham?" Fragte ich ihn. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber auch gleich wieder. <So sprachlos hab ich ihn ja noch nie erlebt!> "Ah..., ich muss los!" Sagte er daraufhin hastig und lief zügig aus dem Zimmer. "Alhaitham, warte doch mal! Jetzt bleib doch stehen!" Rief ich ihm hinterher und lief ihm nach. Kurz bevor er die Haustür erreicht hatte, holte ich zu ihm auf und drückte eine Hand so fest wie ich konnte auf die Tür. "Äh, hör mal... ich bin nicht sauer oder so, aber... könntest du mir wenigstens sagen, was das sollte?" Nach kurzer Stille drehte er sich zu mir um. Seine Wangen waren leicht rötlich. <Okay, irgendwas stimmt gewaltig nicht. So hab ich ihn noch nie gesehen.> jedoch wich die Farbe auch sofort wieder aus seinem Gesicht und er sah mich wieder kühl wie immer an. "Es ist nichts weiter. Du warst auf der Couch eingeschlafen, ich hab dich in dein Zimmer getragen und bin versehentlich selbst eingeschlafen." "Und warum hast du mich überhaupt erst in mein Zimmer getragen? Und warum saß ich auf deinem Schoß?" "Weil du anscheinend geträumt hattest, du wärst ein Affe und dich an mich festgeklammert hast. Wie hätte ich dich so bitte ablegen sollen?" "Das beantwortet meine andere Frage noch nicht und warum hast du dich dann einfach da hingesetzt." Alhaitham stöhnte genervt und murmelte "Das ist mir zu blöd." Ehe er die Tür trotz meiner 'Kraft' einfach aufriss und verschwand.

Alhaitham pov

Scheiße, scheiße, scheiße! Was hatte ich mir dabei gedacht?! Das hatte mich viel zu sehr überfordert und jetzt wird Kaveh wieder zu viel Nachdenken und sich NOCH mehr Fragen überlegen, die er mir dazu stellen könnte. Trotzdem versuchte ich, nicht weiter darüber nachzudenken und stattdessen meiner Arbeit nachzugehen. Hierbei stellt sich meine entspannte Arbeitsmoral sowohl als Segen als auch Fluch heraus. Es war immer toll, nicht viel erledigen zu müssen, aber jetzt, wo ich es gebraucht hätte, gab es nicht genug, weshalb ich schnell fertig war. Meine Unterlagen hatte ich in der Eile zu Hause gelassen, wodurch ich die auch nicht abarbeiten konnte. Immerhin wollte ich jetzt nicht dafür zurück latschen und doch schon wieder auf Kaveh treffen. Ich glaube, dass war das erste Mal, dass ich Angst vor einer Konfrontation mit ihm hatte. Seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. <irgendwie werde ich mich doch wohl beschäftigen können...> während ich da saß und meine Optionen durchging, bemerkte ich etwas. Wie vom Teufel gesprochen lief der Reisende durch die Akademie, begleitet von seiner Reisebegleiterin Paimon. Paimon konnte zwar oft nervig sein, wie ich selbst schon erfahren musste, aber alles war besser, als jetzt zurück nach Hause zu gehen. Gelassen stand ich auf und schlenderte auf die 2 zu. "Guten Morgen, Reisender. Paimon." Grüßte ich sie. "Oh! Hi, Alhaitham! Was machst du gerade so?" Fragte Paimon mich. Scheinbar war sie sehr guter Laune. Wie immer eigentlich. "Momentan suche ich nach einer Möglichkeit, den Kopf frei zu kriegen. Ihr habt nicht zufällig irgendwas zu erledigen, wobei ich euch helfen kann?" Die 2 sahen sich kurz irritiert gegenseitig an, bis ihr Blick wieder zu mir fiel. "Bist du nicht sonst eher der Typ, der am liebsten nichts macht?" Fragte der Reisende mich unsicher. "Nun, tatsächlich beschäftige ich mich oft, nur halt mit lesen oder dergleichen." "Ich muss noch ein paar tägliche Aufgaben machen, die ich von der Abenteuergilde zugestellt bekomme. Wäre das was?" Stumm nickte ich. "Schätze schon." Somit lief ich dem Reisenden und Paimon hinterher und raus aus der Stadt.

Mitbewohner (Kaveh x Alhaitham)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt