Kapitel 11

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Völlig fertig wachte ich am frühen Morgen auf. Ich hatte gefühlt nur 2 Stunden geschlafen. Ich war mittlerweile so sehr daran gewöhnt, mit Kaveh in einem Bett zu schlafen, dass ich jetzt Schwierigkeiten damit hatte, alleine einzuschlafen. Ich wollte mir dieses Mal allerdings nur ungern das Bett mit ihm teilen, da ich bei dem Alkoholgeruch wahrscheinlich noch schlechter gepennt hätte. Verschlafen streckte ich mich ausgiebig und stampfte dann müde ins Bad. Kaum hatte ich die Tür aufgestoßen sah ich bereits Kaveh, der über der Kloschüssel hing und würgte. Komplett erschöpft drehte er sich zu mir um und sah mich an, während ich mich nur lässig gegen den Türrahmen lehnte. "Wie lange bist du schon hier?" Fragte ich ihn. "Zu lange.." meinte er schweratmend, bevor er sich erneut übergab. Kopfschüttelnd und ein Lachen verkneifend verließ ich das Bad wieder. "Das hast du dir selbst zu zuschreiben." Sagte ich ihm noch hinterher während ich in die Küche lief und Frühstück machte. Ein paar Minuten später hörte ich die Dusche angehen. <Na, ein Glück. Ich muss den Alkoholgeruch nicht nochmal riechen.> als ich das Essen auf den Tisch stellte, kam Kaveh bereits bekleidet im Bademantel aus dem Bad gestappft. "Toll, soll ich jetzt noch was essen oder was?" Fragte er mich. "Klar, bring deinen Magen mal ein wenig in Schwung." "Puuuh... der ist schon genug 'in Schwung'." Sagte Kaveh und hielt sich deutend den Bauch. "Jetzt stell dich mal nicht so an. Irgendwie muss ich dir ja helfen, dass du schnell wieder nüchtern wirst." "Ach, hör mir auf. Mit so einem Hangover geh ich fürs erste sowieso nirgendwo hin."

Nach dem Essen machte ich mich fertig für die Arbeit. Kaveh hatte kaum etwas gegessen, da es ihm scheinbar wirklich noch nicht so gut ging, weshalb ich ihn zurück ins Bett trug und ihm ein Glas Wasser hinstellte. Das Gespräch von gestern hatte ich auch nicht nochmal angesprochen. Es war deutlich zu sehen, dass er sich nicht mehr erinnerte. Außerdem wusste ich schon, das er sich, wenn ich es ihm erzählt hätte, direkt wieder aufgeregt und alles abgestritten hätte. Zum Abschied umarmte er mich, bevor ich dann endlich das Haus verließ.

Kaveh pov

Nachdem ich die Haustür hörte, als sie zurück ins Schloss fiel, stand ich wackelig auf und schnappte mir ein Buch, nur um mich sofort wieder hinzulegen. Wenn ich schon voraussichtlich den ganzen Tag im Bett bleiben würde, sollte ich ja zumindest was haben, womit ich mir die Zeit vertreiben konnte. Lange brauchte es nicht, bis ich mich wieder langweilte. Ich konnte ja schließlich nicht nur pausenlos lesen. Ich beschloss, dass Buch wegzulegen und noch etwas Schlaf nachzuholen.

"Hey, Kaveh! Kaveeehhhh...." flüsterte jemand mir dicht ins Ohr. Müde öffnete ich die Augen, um zu sehen, wer da neben mir stand. Ich dachte eigentlich, ich hätte bis Alhaithams Rückkehr geschlafen und er wäre es gewesen. Aber nein. Stattdessen stand Cyno vor meinem Bett und starrte mich an. Erschrocken fuhr ich auf. "Was machst du hier, Cyno?! Du hast mich fast zu Tode erschreckt!" "Ja, Sorry. Weißt du, wo Alhaitham ist?" "Wa- bist du nur hergekommen und hast mich geweckt, um mich das zu fragen?!" "Ähhh.. zu meiner Verteidigung, die Tür war nicht abgeschlossen. Außerdem werde ich dich auch mal brauchen aber Alhaitham fehlt noch. Also?" "Alter, du spinnst doch... er ist bei der Arbeit und jetzt lass mich pennen." Sagte ich genervt und ließ mich erschöpft zurück in die Kissen fallen. "Nix da! Du kannst ja schon mal mitkommen. Tighnari wartet draußen." "Der ist auch hier?! Wird das hier ne Entführung oder was?!" "Ähm... nicht wenn du... freiwillig mitkommst?" Ich seufzte und stieg mühselig aus dem Bett. Zwar hatte ich noch ziemliche Kopfschmerzen, aber wenigstens war mir mittlerweile nicht mehr so übel. Hauptsache, was immer die 2 schon wieder vorhatten, dauerte nicht so lange. "Fein. Kann ich mich wenigstens noch in Ruhe anziehen?" Cyno nickte und verließ den Raum.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, lief ich zu den beiden nach draußen. "Hey, da bin ich. Was wollt ihr jetzt von mir?" "Fürs erste nur, dass du mitkommst. Tighnari wird dich mitnehmen. Ich gehe derweil Alhaitham holen." "Ok, aber was soll denn das werden?" "Das siehst du nachher." Meinte Tighnari und wies mich an, ihm zu folgen. Ein paar Meter die Straße runter, knurrte mein Magen plötzlich laut. "Ähh... Duuuu hättest nicht zufällig irgendwas zuessen dabei? Ich hatte heute morgen so ziemlich kein Frühstück." "Nee, aber ich kann dir was holen, wenn du willst." <Na, was ein Glück!>

Mitbewohner (Kaveh x Alhaitham)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt