Kapitel 8

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Kaveh pov

Nach 2 Wochen war Alhaitham wieder fit genug, um mit mir zurück nach Hause zu gehen. Die Reparaturen am Haus konnte ich zum Glück in Angriff nehmen, sodass wir keinerlei Ersparnisse auf den Kopf hauen mussten. Der Zeitpunkt traf sich auch ganz gut, da in circa 1 Woche der Geburtstag der niederen Herrin Kusanali war. Also würde das Sabzeruz Fest auf dem Basar gefeiert werden und ist bereits mitten in den Vorbereitungen. Tatsächlich wurde ich sogar um Rat wegen der Dekorationen gefragt. Ich! Es war mir eine große Ehre, da mitzuhelfen. Und ich musste sagen, dass es selbstverständlich sehr gut gelungen war. Als ich Alhaitham davon erzählte, schien es ihn allerdings wieder mal wenig zu interessieren. Natürlich. Er sorgt sich ja viel eher um Funktion als um Ästhetik. "Bei dir kann es doch nicht immer nur um Gebrauchbarkeit gehen! Kannst du nicht auch einfach mal die schönen Dinge im Leben genießen?!" Sagte ich. "Das tue ich. Das Aussehen eines Gegenstandes gehört nur nicht dazu." Antwortete er nur knapp. Wie konnte er mich nur immer so schnell auf die Palme bringen?! "Außerdem, meintest du nicht, du wolltest lieber keinen Streit mehr mit mir anfangen?" "Der letzte ist fast 3 Wochen her! Zuvor hatten wir keinen einzigen Tag dazwischen, an dem wir uns nicht gestritten haben!" "....und wessen Schuld ist das?" "Deine, Alhaitham, weil du mich ständig provozierst!" "Und warum lässt du dich provozieren?" Daraufhin grummelte ich genervt. "Und, um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen, scheinst du nicht gerade kapiert zu haben, was ich damit meinte, die schönen Dinge im Leben zu genießen." Sagte er nach langer Pause, ging einen Schritt auf mich zu und strich mir über die Wange. Es dauerte kurz, bis ich das Gesagte von eben wieder vor Augen hatte. Schlagartig spürte ich, wie rot ich gerade wurde. <war das Absicht???> nervös räusperte ich mich. "J-jedenfalls bin ich trotzdem ganz froh darüber, dass.... wir uns weniger streiten." Sagte ich kleinlaut. Alhaitham nickte zufrieden. "Ich auch. Was hältst du davon, etwas spazieren zu gehen?...." ".....Und hoffentlich nicht wieder entführt zu werden?" Ergänzte Alhaitham. "Ha, das auch!" Somit machten wir uns fertig und gingen nach draußen.

Die Stadt war schon in großem Aufruhr und mit den Vorbereitungen des Festes beschäftigt. "Hast du Cyno in letzter Zeit gesehen? Mich würde interessieren, wie die Situation mit der Goldbrigade läuft." Fragte Alhaitham mich. Seit wir 2 zurück in Sumeru-City waren, hatte Alhaitham sich erstmal zum Erholen Urlaub genommen und war hauptsächlich zuhause. "Ja, vorgestern erst. Allerdings hab ich ihn nicht danach gefragt. Vielleicht laufen wir ihm ja noch über den Weg?" "Eher unwahrscheinlich. Bestimmt ist er wieder irgendwo Karten spielen, hängt bei Tighnari rum oder verfolgt wieder irgendwelche Spuren in der Wüste." "Ich würde echt alles darauf verwetten, dass zwischen den beiden was läuft." "Uuuuuunnddd exakt wegen solcher Sachen lebst du komplett pleite bei mir." Ich seufzte genervt. Musste er denn ständig darauf rumreiten. <hhmmm, vielleicht kann ich ihn ein wenig in die Ecke drängen, wenn ich mich mehr... annähere.> dachte ich. Ein fieses Schmunzeln trat in mein Gesicht. "Wirklich? Nicht weil du mich seeeeehr lieb hast?" Sagte ich mit flirtigem Unterton, blieb mit ihm stehen und strich mit einer Hand langsam seinen Arm hoch. "Nein, dass du pleite bist, hängt ja schließlich nicht von mir ab." <Dieser--!> "Aber... ich schätze dass ist ein Grund, weshalb. Immerhin würdest du wohl sonst jetzt auf der Straße sitzen." "Wow, wie großherzig von dir." Sagte ich monoton. Trotzdem hatte ich Lust, ihn mal so richtig schüchtern und neben der Spur zu sehen. Da Alhaitham ja sonst immer so ein emotionsloser Typ war, konnte das wohl auch echt verdammt schwer werden. "Wie kannst du eigentlich so einen... tollen, muskulösen Körper haben, wenn du sonst so faul bist?" Fragte ich ihn und wanderte mit meiner Hand zu seinem Schlüsselbein. Alhaitham zuckte nur unwirsch mit den Schultern. "Guter Stoffwechsel? Und gutes Training, schätze ich." <Argh, ich muss meine Geschütze hochfahren!>

Ohne weiter darüber nachzudenken zog ich Alhaitham mit mir in eine kleine Gasse und drückte ihn dort gegen die Wand, wo ich sofort meine Hände neben seinen Schultern abstemmte, damit er keine Chance hatte, zu 'fliehen'. Zu meiner Enttäuschung jedoch versuchte er das nicht mal annähernd. Er hob nur skeptisch eine Augenbraue und verschränkte die Arme, während er mich abschätzend ansah. "Und was soll das hier jetzt werden?" Fragte er mich. Seine Miene blieb komplett eisern. Dennoch wollte ich mich noch nicht geschlagen geben. Mit einer Hand zog ich ihm den Kragen seines Oberteils etwas nach unten, wobei ich versuchte, so selbstsicher wie möglich rüberzukommen. Dann lehnte ich mich nach vorn und presste meine Lippen gegen seinen Hals. Ich hatte erwartet, dass er mich vielleicht wegstoßen würde oder etwas sagte. Aber nein! Stattdessen neigte er seinen Hals sogar etwas beiseite. <will der das?!> schrie es entsetzt in meinem Kopf. Aber ich hörte nicht auf. Ich wollte wissen, wie weit er gehen würde, bis er einknickte. In der Öffentlichkeit noch dazu. Ich fing an, leicht über die Stelle zu lecken, dann immer intensiver. Trotzdem blieb Alhaitham davon scheinbar völlig unberührt. Frustriert biss ich ihm in die Halsbeuge. Zwar zuckte er kurz, allerdings bestimmt auch nur wegen der Schmerzen und nicht vor Überraschung. Meine Hände ließ ich daraufhin nicht mehr untätig. Ich hob sein Oberteil etwas an und wanderte mit meinen Fingern darunter, wo ich seinen Bauch ertastete und grob entlang fuhr. Keine Reaktion. <echt jetzt, ist er tot oder warum gibt er nichts von sich?!> enttäuscht ließ ich von seinem Hals ab, wo sich nun eine bläulich anlaufende Bisswunde entwickelt hatte. Auch meine Hände ließ ich wieder sinken. Alhaitham sah mich nur gleichgültig wie sonst auch an. "Hast du schon genug?" Fragte er ironisch und fing an, selbstgefällig zu grinsen.

Mitbewohner (Kaveh x Alhaitham)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt