4. Todesengel

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Jace p.o.v.

Da lässt man Alec und Izzy nur für einige Sekunden aus den Augen und zack haben sie es geschafft die Aufmerksamkeit von ca 20 Dämonen auf sich zu ziehen...
Naja, zum Glück bin ich ja schnell dazu gekommen und sooo schlecht sah es dann eigentlich nicht für uns aus, bis eine weitere Horde von Dämonen auf unser Schlachtfeld kam... Da ich mich so auf dem Kampf konzentrierte um diese Biester mit einem Hieb ins Jenseits zu befördern, habe ich zu Beginn garnicht mitbekommen, wie dieses kleine rothaarige Persönchen sich ins Geschehen einmischte.
Plötzlich waren alle Dämonen auf sie fixiert, als wäre sie die größere Bedrohung.... Also das kratzt schon echt am Ego, wenn man nichtmal die Aufmerksamkeit von so hässlichen Wesen bekommt, wo mir sonst Horden von Mädchen und manchmal auch Jungs hinterher rennen...eine Frechheit ist sowas...
Wer ist dieses rothaarige Mädchen bloß, und wo hat sie so Kämpfen gelernt... Mit was für einer Eleganz und Leichtigkeit sie ihre Seraphklinge nutzt, wie sie förmlich übers Schlachtfeld schwebt und wie exakt sie die Dämonen mit nur einem Hieb abschlachtet.
Ich bin so fasziniert von ihr, dass ich nicht mitbekomme, wie ein riesiger Dämon von der Seite angreift, bis ich einen Pfeil an mir vorbei zischen höre und endlich aus meiner Starre erwache. Was täte ich bloß ohne meinen Parabatai Alec... Warscheinlich wäre ich schon einige male in große Schwierigkeiten geraten, aber so sehr ich ihn auch brauche, so oft habe ich ihm aus der Bredouille geholfen.
Doch zurück zum Kampf:
Immerwieder muss ich zu diesem Mädchen schauen; wie ein Todesengel befördert sie ihre Gegner zurück in deren Dimension und in was für einer Geschwindigkeit. Wow, dieses Mädchen beeindruckt mich wirklich und das ist nicht so leicht bei mir, Jace Herondale, dem 1,85m großen, blonden und super attraktiven Mädchenschwarm und eigentlich hervorragendem Kämpfer.

Kaum sind auch schon alle Dämonen besiegt und sie will scheinbar schnell verduften, gefolgt von ihrem Hund, den ich irgendwie erst jetzt so richtig wahrnehme. Doch wenn sie glaubt, einfach hier aufzutauchen, mal eben ne riesen Horde an Dämonen abzuschlachten und dann ohne Erklärung zu verschwinden, hat sie sich derbe geschnitten!
Reflexartig greife ich nach ihrem Arm und sie dreht sich zu mir um. Das letzte, was ich sehe, sind ihre leuchtend grünen Augen und ein engelsgleiches Gesicht, umrandet von roten Locken, dann ist alles schwarz...

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Als ich wieder zu Bewusstsein komme, rieche ich den typischen Duft unserer Krankenstation und spüre eine weiche Unterlage; ich liege in einem Bett. Benommen öffne ich die Augen und schließe sie sofort wieder, denn das grelle Licht der Neonröhre blendet mich. Kurze Zeit später versuche ich es erneut und nach heftigem blinzeln, gelingt es mir, die Augen ganz zu öffnen.
Langsam spüre ich auch den Schmerz, der angefangen bei meinem Nacken, sich durch meinem gesamten Körper zieht. Was hat diese kleine Göre mit mir angestellt? Wie hat sie es geschafft, mich auszunoggen? Warum war sie plötzlich da und was hat sie zu verheimlichen?
All diese ungeklärten Fragen bereiten mir noch mehr Kopfschmerzen und ich sinke tiefer ins Kissen.
Plötzlich spüre ich eine ungemein Wut auf diesen Zwerg, dass ich dank ihr k.o. gegangen bin, dass sie sich in unseren Kampf eingemischt hat, dass wir warscheinlich durch sie gewonnen und überlebt haben obwohl wir sonst nie Hilfe benötigen. Doch dann sehe ich dieses wunderschöne Gesicht vor meinen Augen und dieses Leuchten wie Smaragde in ihren Augen und bin auf einmal nurnoch sauer auf mich, dass ich nicht weiß, wer sie ist, es nicht geschafft habe, sie aufzuhalten.
Ich fasse den Entschluss, sie zu finden, schließlich ist jeder Schattenjäger um großen Buch aufgelistet.
Unter Schmerzen richte ich mich auf und will gerade aus dem Bett aufstehen und in die Bibliothek gehen, als Alec in Izzy die Krankenstation betreten. Als sie sehen, dass ich wach bin, laufen sie schnell zu mir.
Ohne meinen Plan zu vergessen, frage ich die beiden, was passiert ist und sie erzählen mir, dass der Todesengel, wie ich sie jetzt so lange nennen werde, bis ich ihren richtigen Namen rausfinde, mir nur einen heftigen Schlag mit ihrer freien Hand in den Nacken gegeben hat und ich dann zu Boden gesackt bin. Als ich dann frage, warum sie sie nicht aufgehalten haben und sie ins Institut gebracht haben, wird Izzy schon beinahe hysterisch, dass ich wichtiger bin, als so eine dahergelaufene zugegeben wirklich gute Schattenjägerin und die beiden mich sofort hierher gebracht haben. Auch Alec schaut mich wirklich entrüstet an und bestätigt Izzys klare Worte.

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