Fünfzehn

263 12 2
                                    

Gerade schlendertest du durch die Regale des Supermarktes. Es war schon großzügig genug, dass ihr alle bei deinen Großeltern hausen durftet. Somit erklärtest du dich bereit, den heutigen Großeinkauf zu erledigen.

Als du dich strecktest, um an die Lieblingsrosinen deines Großvaters ranzukommen, klingelte dein Handy in der Tasche deiner Jeansjacke.


Pissblonder Miya


Kurz schmunzeltest du, als du den eingespeicherten Namen des Setters last. Wenn er das sehen könnte, wäre er bestimmt sofort eingeschnappt.

„Halloooo Rin-chan"

„Was gibt's Atsumu?", auf Zehenspitzen, versuchtest du immer noch an die Rosinen zu kommen, bis dir mindestens zehn Packungen auf den Kopf fielen. Leise fluchend, räumtest du deine Sauerei auf.

„Alles in Ordnung", gluckste er amüsiert. „Was machst du gerade, wo bist du?", bombadierte er dich bereits mit seinen Fragen.

Seufzend stelltest du zwei Packungen in deinen Einkaufswagen.

„Ich kauf gerade etwas für Zuhause ein", erklärtest du ihm erschöpft.

„Wo denn?"

Irritiert fuhren deine Augenbrauen tiefer ins Gesicht. Wieso um alles in der Welt, interessierte ihn das?

„Im Supermarkt in Tenjinbashi, wieso fragst d-"

„Das ist nicht weit, ich bin in 5 Minuten da. Warte auf mich, ja?"

Du konntest noch nicht einmal antworten, da hatte Atsumu bereits aufgelegt. Seufzend stützt du dich auf den Einkaufswagen ab und schobst ihn langsam voran.

„Huhuuu, hier bin ich", rief er in deine Richtung. Misstrauisch blickten ihn die Verkäufer an. Er sah aus, als würde er den Laden ausrauben wollen. Mit Kappe und Sonnenbrille. Dabei wollte er dich einfach nicht mehr in Schwierigkeiten bringen, nur weil man euch zusammen sah. Doch du musstest kopfschüttelnd feststellen, dass du noch nie eine schlechtere Verkleidung gesehen hattest.

An der Kasse angekommen, hieltst du bereits deinen Geldbeutel parat. Doch Atsumu legte seine kontaktlose Kreditkarte auf das Kartenlesegerät. Entsetzt sahst du ihn an. Wieso tat er das? Er muss wohl den Verstand verloren haben oder er war einfach nur dämlich.

„Wieso hast du das getan. Ich gebe es dir wied-", er hielt dir den Finger vor die Lippen und brachte dich zum Schweigen.

„Sieh es als Dank, für eure Gastfreundschaft letztens", dabei zwinkerte er dir zu und dein Herz setzte kurz aus. Arschloch.

Er hatte deine Einkauftüten in seinem Auto platziert, doch hatte er nicht vor sich hineinzusetzten. Stattdessen lief er voraus und steuerte den Park an. Er wollte ein wenig spazieren.

Er benahm sich irgendwie anders als sonst. Normalerweise verbrachtet ihr keine Zeit miteinander. Zumindest nicht so. Eigentlich traft ihr euch nur für das Eine. Doch du wolltest dich keinesfalls beschweren, denn dafür genosst du die Zeit mit ihm viel zu sehr. Du hattest ihn gerne um dich herum, dass musstest du dir eingestehen.

Deine Augen strahlten plötzlich und Atsumu folgte deinem Blick.

Taiyaki Eis.

„Komm wir holen uns welches", ohne auf deine Antwort zu warten, zog er dich an der Hand hinter sich her. Doch du hattest nichts dagegen. Immerhin bekamst du dein geliebtes Taiyaki Eis.

„Mhmm", summtest du, als du daran schlotztest und Atsumu sah dir amüsiert zu. Dieser ehrlich, glückliche Gesichtsausdruck war einfach nur hinreißend.

„Wieso hast du dir keins geholt?", fragtest du immer noch überrascht. Grinsend lehnte er sich zu dir runter.

„Damit ich das machen kann", kaum ausgesprochen, biss er von deiner Waffel ab.

Deine Wangen färbten sich in ein zartes Rosa. Idiot.

„Kein Grund rot zu werden, Prinzessin", gluckste er leicht. Ihm gefiel deine Reaktion besser als er dachte.

„Komm wir gehen zu mir", bestimmte er und nahm dich wieder an der Hand. Du ignoriertest das Kribbeln in deiner Handfläche und machtest dich stattdessen über das restliche Eis her.

Hand in Hand lieft ihr an sein Auto. Er zog dich nicht mehr hinter sich her, sondern lief gelassen neben dir. Wenn man euch so von außen betrachtete, könnte man meinen ihr wärt ein Paar.

Kaum saßt du auf dem Beifahrersitz, überkam dich leichte Panik.

„WIR MÜSSEN ABER ERST DEN EINKAUF ABLASSEN!"

Den hattest du vollkommen vergessen. Gott, warst du bescheuert. Dabei waren da Lebensmittel drin, die gekühlt werden sollten.. Stöhnend lehntest du dich an und Atsumu sah dich belustigt an.

Safe Haven - Miya Atsumu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt